VW will die eigenen Handelsaktivitäten nicht ausbauen. “Es gibt keine Strategie das Retailgeschäft zu stärken. Wir bekennen uns voll zum unabhängigen Markt”, sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler am Mittwoch beim 11. Tag der Automobilwirtschaft in Nürtingen. Wenn man einem angeschlagenen Autohändler übernehme, hänge das auch mit der speziellen Situation des Unternehmens zusammen. Künftig sei es in manchen Fällen vorstellbar, werkseigene Betriebe wieder in Privathand zu überführen.
“Wir brauchen profitable Händler”, betonte Klingler. Die Renditesituation der deutschen Vertriebspartner bezeichnete der Manager als “hervorragend”, ohne Zahlen zu nennen. Stellschrauben der Profitabilität seien aktuell die Verringerung der Komplexität auf Herstellerseite und damit der Kosten beim Händler, eine Professionalisierung von Gebrauchtwagen- und Aftersales-Geschäft sowie die Zusammenarbeit bei Financial Services. “Der Umsatz pro Kunde muss in den Vordergrund”, so Klingler.
Im Zentrum der globalen Vertriebsstrategie stellt VW die Kundenzufriedenheit. Auf dem Weg zum weltgrößten Autobauer brauche der Hersteller “die beste Vertriebsmannschaft”, sagte der Chefverkäufer. Derzeit würden für die Wolfsburger rund eine halbe Million Beschäftigte im Vertrieb arbeiten, bis 2018 könnten es 700.000 sein. Allein im boomenden chinesischen Markt wolle der Konzern künftig tausende neue Händler anbinden, so Klingler. Globale Herausforderungen seien u.a. die Standardisierung der Systeme, die Qualifizierung der Mitarbeiter und die Logistik. (rp)