Ausgabe 07/2007: Honda / Nur sechs Monate lagen zwischen ...

Honda / Nur sechs Monate lagen zwischen Grundsteinlegung und Eröffnung des Auto- und Motorradhauses Schmidt in LeipzigWürfel-SpielVon Sabine TilpDas im Januar 2007 neu eröffnete Autohaus Schmidt in Leipzig an der Alten Messe sticht ins Auge. Direkt an der B2 auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig und in Sichtweite des Völkerschlachtdenkmals gelegen, ist das Gebäude ein "Hingucker". Aus der gläsernen Front des Autohauses springen "Glasvitrinen" hervor, in denen jeweils ein Neufahrzeug präsentiert wird. Im "Architektendeutsch" heißen diese Würfel "Spotlights". Die Idee dazu hatte das Architekturbüro Gregor Fuchshuber & Partner. Nicht nur die Spotlights sind außergewöhnlich – nahezu der gesamte Bau ist alles andere als Dutzendware.Zur Historie: Das Auto- und Motorradhaus Schmidt war nach der Wende einer der ersten Honda-Partner in der ehemaligen DDR – und zählt heute zu den drei größten Honda-Händlern Deutschlands. Neben dem Stammbetrieb in Rothenschirmbach, einem Ortsteil der Lutherstadt Eisleben, wo das Unternehmen mit einem Marktanteil zwischen sieben und acht Prozent weit über dem Honda-Bundesdurchschnitt von 1,4 Prozent rangiert, gibt es seit 2000 einen zweiten Standort in Halle/Saale. Im Januar 2007 eröffnete das Familienunternehmen, das von Vater Adolf Schmidt und seinen Söhnen Olaf und Guido geführt wird, seinen dritten Standort, diesmal in Leipzig. Perspektivisch sollen hier rund 600 Neuwagen pro Jahr an den Kunden gebracht werden, zudem vertreibt das Unternehmen auch Motorräder der Marke Honda sowie Produkte aus dem so genannten Power Equipment-Bereich (Stromerzeuger, Rasenmäher etc.)Olaf und Guido Schmidt sind sich einig: "Der Standort und das Umfeld des Leipziger Betriebes sind perfekt. Die Alte Messe ist jedem Leipziger ein Begriff. Die Richard-Lehmann-Straße ist zudem als Automeile in Leipzig bekannt und wird sich künftig noch weiter in diese Richtung entwickeln. Unsere Nachbarn sind BMW, Mercedes und Audi – wir befinden uns also in bester Gesellschaft." Profi-PartnerZwischen Grundsteinlegung und Eröffnung lagen genau sechs Monate und drei Tage – und das, obwohl aufgrund der zu geringen Tragfestigkeit zunächst ein Bodenaustausch vorgenommen werden musste. Insgesamt sind auf dem Hanggrundstück 24.000 Kubikmeter umbauter Raum entstanden, verbaut wurden rund 6 Mio. Euro – rein rechnerisch rund 38.000 Euro pro Tag. Dass der Bau in derart kurzer Zeit vonstatten gehen konnte, lag zum großen Teil an der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Architekten-Büro Fuchshuber & Partner. Zueinander gefunden hatten beide Seiten eher zufällig. Im Rahmen der Planung hatte das Auto- und Motorradhaus Schmidt einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem schlussendlich vier verschiedene Entwürfe in die engere Wahl kamen. Obwohl der Bau eines Autohauses für Fuchshuber & Partner bis dahin völliges Neuland war, entschieden sich die Schmidts für eine Zusammenarbeit. Guido Schmidt: "Das Konzept von Fuchshuber & Partner war für uns das schlüssigste. Hinter neuen und interessanten Ideen standen auch ein schlüssiges Kostenkonzept sowie eine professionelle Mannschaft, die eine weitestgehend reibungslose Bauabwicklung gewährleisteten. Die Zusammenarbeit verlief ausgesprochen positiv." Dass die "Bau-Partnerschaft" so positiv verlief, lag aber offenbar nicht nur am Architekturbüro, sondern, wie Marcus Kröber von Fuchshuber & Partner bestätigt, auch an den Bauherren selbst: "Das Autohaus Schmidt hat sich ausgezeichnet durch Professionalität, Entscheidungsfreude und Engagement auf der Baustelle. Nur so konnten wir erreichen, dass der enge Zeitplan gehalten werden konnte." Ein weiterer Verbündeter: Petrus mit dem milden Winter. Wenig Hersteller-EinflussIn Sachen Baustandards ist Honda im Vergleich zu anderen Marken offenbar relativ liberal. Olaf Schmidt: "Wir waren verhältnismäßig frei in der Umsetzung unserer Vorstellungen. Das ist sehr wichtig, denn wir müssen uns als Händler in erster Linie unserer Region, unserem Umfeld und unseren Kunden anpassen." Abstriche mussten lediglich bei der Außenfarbe gemacht werden – das ursprünglich geplante Rot für den Verkaufsbereich musste der Farbe Silber weichen. Die Idee, die einzelnen Bereiche des Autohauses bereits von außen durch verschiedenfarbige "Würfel" zu kennzeichnen (Verkauf rot, Service weiß, Gebrauchtwagen grau), konnte dennoch abgeschwächt verwirklicht werden: Rot ist der zur Hofseite aus dem Gebäude herausragende Trakt mit den Verkäuferbüros.Guido Schmidt: "Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Kunden bei aller Großzügigkeit kurze Wege haben, dass unsere internen Abläufe schlank gehalten werden können – und dass die Kunden sich wohl fühlen." Dazu gehören die erwähnten Spotlights ebenso wie eine große LED-Fläche über dem zentralen Informationstresen, die von außen auch im Vorbeifahren sichtbar ist und für verschiedenste Marketing-Maßnahmen genutzt werden kann. Oder auch praktische Dinge, z. B. ein Umkleideraum im Motorradbereich, der in den Schauraum integriert und zugleich separiert ist. Von den Kunden wird das neue Haus in Leipzig sehr gut angenommen, bereits nach zwei Monaten musste das Auto- und Motorradhaus Schmidt das Personal aufstocken.

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