Der Volkswagen und Audi Partnerverband (VAPV) hat Widerstand gegen zwei Direktvertriebsaktionen der Marke VW Nutzfahrzeuge angekündigt. Hier werde gegen die während der Händlervertragsverhandlungen vereinbarte Maxime "We act as one" verstoßen, heißt es in einer aktuellen E-Mail des Verbands an seine Mitgliedsbetriebe. "Der VAPV hat den Vorstand der Volkswagen AG daher aufgefordert, den Direktvertrieb über die VGSG einzustellen", wird der Vorsitzende Dirk Weddigen von Knapp zitiert. Die E-Mail liegt AUTOHAUS vor.
VW Nutzfahrzeuge hatte Mitte Mai ihre Gebrauchtwagenbörse unter www.nutzfahrzeugsuche.de um einen Online-Shop erweitert (wir berichteten). Angeboten werden die Wagen von der Volkswagen Gebrauchtfahrzeughandels und Service GmbH (VGSG). Die Vertriebstochter steht auch hinter der Website www.fleetrate.co, über die VW-Transporter im Abonnement an Gewerbetreibende vermittelt werden.
Der VAPV zeigt sich von den zwei "Alleingängen" von Volkswagen Nutzfahrzeuge überrascht. Anders als Volkswagen Pkw und Audi gehe die Marke beim Online-Verkauf von Gebrauchtwagen den Weg ohne den Handel. Dabei habe man im Vorfeld noch versichert, dass sich die Vermarktung von werkseigenen Fahrzeugen in engen Grenzen halten sollte. Weddigen von Knapp: "In beiden Vertriebswegen profitiert die VGSG von dem günstigen Zugriff auf die Werksdienstwagen und bietet somit bis hin zur Vor-Ort-Lieferung Konditionen und Services an, die der Handel aufgrund der eigenen Einkaufspreise nicht ermöglichen kann."
Derzeit knirscht es zwischen dem Partnerverband und dem VW-Konzern gewaltig. Neben dem Direktvertrieb der Nutzfahrzeugsparte steht auch die neue Regelung zu den Stundenverrechnungssätzen für Dienstleistungen der Händler an die Volkswagen Financial Services AG massiv in der Kritik (wir berichteten). Außerdem missfällt dem VAPV, dass sich Audi Deutschlands Top-Autovermieter Sixt als Partner beim zukunftsträchtigen Mobilitätsgeschäft ins Boot geholt hat. (rp)
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