Die Porsche Holding Salzburg (PHS) setzt ihren Wachstumskurs unbeirrt fort. Der Autohandelsgigant plant die Übernahme der Importeurstätigkeit für sechs VW-Konzernmarken in Portugal. Ende April habe man entsprechende Verträge mit dem Unternehmen Sociedade de Importação de Veículos Automóveis (SIVA) unterzeichnet, teilte die PHS am Donnerstag mit.
Nach der noch ausstehenden, gerichtlich überwachten Restrukturierung sowie vorbehaltlich der Zustimmung durch die europäischen Wettbewerbshüter wollen die Salzburger die operative Handelsverantwortung in Portugal im vierten Quartal 2019 übernehmen. Sie soll dann für die Marken Volkswagen Pkw, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Audi, Skoda, Bentley und Lamborghini gelten. Zusätzlich gehören elf importeurseigene Einzelhandelsstandorte in Lissabon und Porto zum Deal.
"Nächster großer Wachstumsschritt"
"Wir freuen uns über diesen nächsten großen Wachstumsschritt für unser Unternehmen. Portugal wird mit mittelfristig rund 30.000 Neuwagen pro Jahr zu einer unserer größten Importeursgesellschaften zählen und ergänzt unser Handlungsfeld in der Region Westeuropa auf ideale Weise," sagte Hans Peter Schützinger, Sprecher der PHS-Geschäftsführung.
SIVA ist eine Tochter der größten portugiesischen Automobilgruppe SAG-SGPS. In der Vergangenheit setzte der Importeur rund 25.000 Neuwagen jährlich ab. Aktuell werden im Groß- und Einzelhandel 650 Mitarbeiter beschäftigt, sie sollen komplett zum neuen Eigentümer wechseln.
Expansion nach Japan
Die Porsche Holding Salzburg hatte erst zu Jahresbeginn bekannt gegeben, zwölf konzerneigene Volkswagen-Händlerbetriebe in Japan mit 328 Mitarbeitern zu übernehmen. Sie stehen für einen Jahresabsatz von rund 4.000 Neuwagen der Marke VW Pkw. Im Februar folgte die Ankündigung zum Einstieg bei der italienischen Autohandelsgruppe Saottini Auto. Seit 1. April gehören fünf Standorte in Brescia und Desenzano (4.160 Neuwagen / 152 Millionen Euro Umsatz) zum PHS-Imperium.
2018 hatte die VW-Konzerntochter im Groß- und im Einzelhandel 743.000 Neuwagen (minus 5,9 Prozent) abgesetzt. Hinzu kamen 213.300 Gebrauchtwagen, ein Zuwachs um 6,1 Prozent. Die Erlöse sanken um 8,6 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro. Die Rückgänge bei NW und Erlösen begründete PHS einzig mit dem Verkauf der Multimarken-Sparte PGA Mitte 2017 (wir berichteten).
Europas größter Autohändler war Ende des vergangenen Jahres in 27 Ländern der Welt aktiv. Die Zahl der Beschäftigten legte um 5,4 Prozent auf 30.900 zu. (rp)
