Die Auto1 Group verkauft ihre neuen Aktien zu einem Preis am oberen Ende der erwarteten Spanne. Die Aktien wurden für 38 Euro pro Stück platziert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit liegt der Bruttoemissionserlös bei einer Milliarde Euro. Nach dem Börsengang, der für diesen Donnerstag (4. Februar) vorgesehen ist, dürften sich insgesamt rund 23 Prozent des Grundkapitals im Streubesitz befinden.
Wie das "Handelsblatt" (Online-Ausgabe) unter Berufung auf eine den Börsengang begleitenden Banken am Montag meldete, treffe die Platzierung auf große Nachfrage. Investoren müssten damit rechnen, dass ihre Orders für Auto1-Papiere massiv gekürzt würden, weil die Nachfrage das Angebot bei weitem überschreite. Das Berliner Start-up und seine Aktionäre könnten damit mit einem Erlös von 1,83 Milliarden Euro rechnen.
Auto1 ist die erste Neuemission in diesem Jahr an der Frankfurter Börse. Die Altaktionäre – darunter die Firmengründer Hakan Koc und Christian Bertermann – werfen laut "Handelsblatt" bis zu 21,9 Millionen Aktien auf den Markt. Der größte Investor, der japanische Softbank-Konzern, verkauft keine Aktien, lässt seine Beteiligung aber von knapp 20 Prozent auf 16,9 Prozent reduzieren. Vorstandschef Bertermann und Koc, bisher mit 15,7 Prozent beteiligt, sollen nach dem Börsengang noch 12,6 und 12,4 Prozent halten.
Das 2012 gegründete Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern tätig. 2019 verkaufte Auto1 nach eigenen Angaben mehr als 615.000 Fahrzeuge und erzielte einen Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro. Nun wollen die Berliner mit dem frischen Geld weiter vom Trend hin zum Online-Geschäft auch beim Gebrauchtwagenhandel profitieren. Verbrauchern ist Auto1 unter anderem durch sein Online-Ankaufportal wirkaufendeinauto.de bekannt. (dpa/rp)
Der Wirtschaftsjournalist Maximilian Nowroth hat den Börsengang von Europas größtem Gebrauchtwagenhändler analysiert. Seine Einschätzung sehen Sie hier im Video: