Das Start-up UZE Mobility und die Autohandelsgruppe Lueg erproben straßengenaue Fahrzeugwerbung in Essen. Zunächst werden 70 Transporter der Mobilitätstochter Lueg BaseCamp GmbH mit digitalen Displays ausgerüstet, die durch Geo-Trageting in Echtzeit gesteuerte Reklame ausspielen. Darüber sollen Fuhrparkbetreiber künftig zusätzliche Einnahmen generieren und die Wirtschaftlichkeit ihrer Flotten erhöhen können.
Marcel Nölle, Geschäftsführer von Lueg BaseCamp, sagte zum Start des Pilotprojekts "Google der Straße", dass UZE Mobility die derzeit wichtigsten Megatrends wie Mobilität, KI und digitale Außenwerbung verknüpfe. "Es werden in Zukunft neuartige Geschäftsmodelle möglich sein, an die viele heute kaum zu denken wagen. Daher freuen wir uns sehr, schon von Beginn an dabei sein zu können."
UZE Mobility ist eine Ausgründung der RWTH Aachen. Zunächst wollte das junge Unternehmen ein kostenloses, durch Daten finanziertes Elektrotransporter-Sharing aufziehen. Von diesen Plänen verabschiedete man sich aber im Frühjahr 2020. Seitdem fungiert das Start-up mit seiner Werbe- und Sensortechnologie als Dienstleister für große Flottenbetreiber. Zu den Investoren gehören die Fahrzeug-Werke Lueg AG ebenso wie die BPW Bergische Achsen.
Der Markt für mobile digitale Außenwerbung stehe erst am Anfang, erklärte UZE Mobility-Chef Alexander N. Jablovski. "Wir werden die Zukunft der Werbeindustrie verändern." Außenwerbung werde messbarer und kalkulierbarer, so wie es beispielsweise schon Google im Internet vorgemacht habe. Vertriebsleiter Ralf Kittlaus ergänzte: "Unsere digitale Fahrzeugwerbung bringt die Botschaften gezielt dorthin, wo die Kunden sind. So können Werbetreibende – von Ein-Mann-Betrieben bis hin zu Konzernen – ihre Zielgruppen stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort ansprechen."
So funktioniert das "Google der Straße"
Um Werber und Flottenbetreiber zusammenzubringen, hat das Aachener Start-up einen KI-gesteuerten Geo-Targeting-Marktplatz entwickelt. Pkw und Lkw speisen dort situative (z.B. Wetter, Verkehr) und sozio-demographische Geo-Daten wie etwa Alter, Einkommen oder Sprache ein. Diese nicht personenbezogenen Umfelddaten sammeln die Fahrzeuge während ihrer Touren mittels neuartiger Sensoren. Die Werbekunden kaufen die Targeting-Daten vollautomatisiert ein, um ihre Botschaften auf ihre Zielgruppen situativ auszurichten.
Jablovski: "Die UZE Ads sind so einfach zu managen wie Facebook-Ads." Der Firmenchef betonte, dass die Daten-Souveränität bei den Flottenbetreibern bleibe. "Die Datenerzeuger sollen selbst entscheiden, ob und wem sie welche ihrer nicht personenbezogenen Daten verkaufen."
An dem Projekt sind unter anderen auch die Essener Unternehmen Elektro Vößing, Drost Transporte und Sander Transporte beteiligt. Fuhrparkmanager erhalten unter der Hotline 0421 / 350 950 57 bzw. per Email kontakt@uze-ads.com weitere Informationen zu "UZE Ads". Das gilt auch für interessierte Werbekunden. (rp)