Im Ringen um die Zukunft von Opel wächst die Verärgerung über den Mutterkonzerns General Motors (GM). Erstmals äußerte der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK), der rund 40.000 Händler und Werkstätten vertritt, massive Kritik an GM. Das Schweigen der Amerikaner zu den Verkaufsgerüchten um die deutsche Tochter "erschüttert zum einen das Vertrauen des Handels und der Mitarbeiter der Adam Opel AG in die Konzernmutter", sagte der ZDK-Präsident Robert Rademacher dem "Handelsblatt" (Montag). Zum anderen drohten auch potenzielle Käufer durch solche Gerüchte verunsichert zu werden. GM sollte so schnell wie möglich ein "öffentliches Bekenntnis" zu Opel ablegen.
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sieht derweil keinen Anlass, sich bei einem möglichen Opel-Verkauf gegen einen Einstieg eines ausländischen Autoherstellers wehren. Es gehöre zum normalen internationalen Wettbewerb, dass ausländische Firmen in Deutschland investieren, sagte Rösler dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".
Nach Medienberichten über angebliche Verkaufspläne hatte GM für Unruhe gesorgt, weil der Konzern bis heute auf ein klares Dementi verzichtet hat. Intern versicherte GM-Chef Dan Akerson Opel zwar, dass es aktuell keine Verkaufsgespräche oder Kontakte mit anderen Herstellern gebe. Einen Treueschwur für die Zukunft gab es aber nicht: Akerson hält sich für die Zukunft alle Optionen offen (wir berichteten).
Opel-Betriebe "gestählt"
Die Opel-Händler müssten dennoch nicht um ihre Zukunft bangen, glaubt Rademacher. Die Opel-Händler seien bereits durch "ein Stahlbad" gegangen und hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass Opel sich allen Widrigkeiten zum Trotz auf dem Markt behaupten konnte. "Dabei wird es auch bleiben, ob im GM-Konzern oder notfalls auch anderswo", sagte der ZDK-Präsident der Zeitung. (dpa)
hans hase