Heycar will seine Händlerpartner durch qualifiziertere Leads im digitalen Gebrauchtwagengeschäft unterstützen. Man arbeite im Hintergrund an weiteren Maßnahmen, sagte CEO Markus Kröger anlässlich des zweiten Geburtstag der Fahrzeugbörse. "Gegenwärtig untersuchen wir eine Reihe von Verbesserungen, mit denen wir noch in diesem Jahr weitere, wertvolle Hinweise zu den Leads an den Handel geben können."
Gegenüber AUTOHAUS erklärte Kröger: "Schon heute reichern wir unsere Leads für den Handel mit wertvollen Informationen an, wie etwa zu einer Inzahlungnahme oder zu Finanzierungsdetails." Besonders diese Aspekte wolle man in Zukunft weiter ausbauen. Dabei fließe auch das Feedback der Händler direkt mit ein.
Mit der Entwicklung der Online-Plattform seit dem Start 2017 zeigte sich Kröger rundum zufrieden: "Wir haben bei den Verbrauchern unser Modell etabliert. Gebrauchtwagen mit Garantie und von geprüften Händlern anzubieten, ist ein Erfolgsrezept." Heycar habe sich einen festen Platz auf dem Markt gesichert, die Zahl der Autohäuser steige weiter. "Unser Ziel ist es, für unsere Händler der Digitalisierungspartner für deren Vertrieb zu sein."
Aktuell arbeitet das Unternehmen nach eigenen Angaben bundesweit mit mehr als 1.300 Vertragshändlern an etwa 4.000 Standorten zusammen. Gelistet werden rund 400.000 geprüfte Gebrauchtwagen – Heycar taxiert sein definiertes Kernsegment in Deutschland auf insgesamt etwa 550.000 Fahrzeuge. Dieses soll nach und nach auf der Plattform abgebildet werden.
Seriöser Auftritt
Volkswagen Financial Services war vor zwei Jahren mit Heycar angetreten, den großen Gebrauchtwagenplattformen im Internet Paroli zu bieten. Im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern setzen die Berliner auf einen eher geordneten Seitenaufbau – ohne bezahlte Rankingplatzierungen, umstrittene Preisbewertungen und störende Werbung. Kröger: "Damit stellen wir sicher, dass die Kunden genau das Auto finden, das sie suchen. Diese aufgeräumte Customer Journey sorgt für die hohe Qualität der Leads."
Als einen weiteren Erfolgsfaktor sieht der Heycar-Chef die Partnerschaft mit wichtigen Branchenplayern. Dazu gehören neben VW Financial seit 2018 auch Daimler Mobility und das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK). "Sie stärken dem Unternehmen ebenso den Rücken, wie Händlergruppen als stille Teilhaber im Händlerbeirat", so Kröger. Zu möglichen weiteren Investoren wollte er sich auf Anfrage nicht äußern.
Die Verbundenheit zur Automobilbranche zeigt sich auch bei den Preissystemen. Während die Konkurrenz gerade mit Preiserhöhungen Schlagzeilen macht, setzt Heycar auf ein provisions- und transaktionsbasiertes System. "Unser Preismodell ist so aufgebaut, dass der Händler dann für eine Leistung zahlt, wenn er einen tatsächlichen Mehrwert erhält. Unser Erfolg ist direkt mit dem Erfolg unserer Partner im Handel verbunden. Wir sind überzeugt, dass diese Verbindung der beste Weg zum gemeinsamen Erfolg ist", unterstrich Kröger.
Er kündigte an, das Angebot für die Händler 2020 weiter auszubauen. "Wir arbeiten an einer Reihe von Händlerfunktionen, mit denen wir weitere, wertvolle Informationen für den Handel bereitstellen." Gleichzeitig plane man, Heycar auch als App anzubieten, "um unsere einzigartige Suchfunktion für den User noch intuitiver und zugänglicher zu machen", so Kröger. (rp)
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