Das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und sein französischer Partnerverband Mobilians haben ein Manifest zur Europawahl im Juni 2024 präsentiert. Darin heben die Organisationen die Bedeutung des Automobilsektors für die europäische Wirtschaft und Gesellschaft hervor.
Mit über 4,02 Millionen Arbeitsplätzen in der EU seien die Dienstleistungen rund um das Auto ein unverzichtbares Rückgrat für die europäische Beschäftigung, sagte ZDK-Präsident Arne Joswig bei der Vorstellung am Dienstag in Brüssel. "Deutschland und Frankreich sind die Herzkammern des Autokontinents Europa, und für die Kundinnen und Kunden sind die Autohäuser und Werkstätten die Gesichter dieses Sektors."
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Mit Blick auf die bevorstehenden Europawahlen am 9. Juni stehe der europäische Automobilsektor an einem entscheidenden Wendepunkt, betonten die Branchenvertreter. Nach einer herausfordernden Legislaturperiode, geprägt von der Covid-19-Pandemie und wegweisenden Richtlinien wie dem "Fit for 55"-Programm und dem "Green Deal", sei es nun an der Zeit, dass die EU in eine Phase der Stabilität eintrete. Joswig: "Wir rufen die Europäische Union auf, in der nächsten Legislaturperiode mit allen Beteiligten an einer gemeinsamen Vision der nachhaltigen individuellen Mobilität zu arbeiten.
So sollen Autohäuser und Werkstätten gestärkt werden
Deutschland und Frankreich sind aus Sicht der Verbände die maßgeblichen Treiber von Innovationen in Europa. Deshalb sollten sie ihr Potenzial nutzen, um den Bereich der Autohäuser und Werkstätten zu stärken. Dies erfordere verstärkte Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie die Förderung innovativer Technologien, um Europa zu einer Vorreiterrolle im Mobilitätssektor zu verhelfen.
"Die Automobilindustrie hat sich angesichts neuer wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Herausforderungen neu aufgestellt. Nun ist es von entscheidender Bedeutung, diesen Übergang zu einem leistungsstärkeren und nachhaltigeren Europa im Bereich der Mobilität weiter voranzutreiben. Dabei spielt der Automobilsektor einschließlich des Kfz-Gewerbes eine zentrale Rolle", heißt es in der Stellungnahme.
Wie sollte die Vision einer nachhaltigen individuellen Mobilität aussehen? Laut Joswig gehört dazu insbesondere eine konsequente Orientierung der klimapolitischen Regulierungsmaßnahmen am Grundsatz der Technologieoffenheit. Hinzu komme eine faire Regulierung des Zugangs zu Fahrzeugdaten und ein stärkerer Fokus der EU-Institutionen auf die Qualifizierung junger Menschen für das Kfz-Gewerbe.
Die Kfz-Verbände plädieren auch für eine bessere Zusammenarbeit zwischen politischen und wirtschaftlichen Akteuren, um die Branche zu fördern und gleichzeitig einen stabilen und investitionsfreundlichen Regulierungsrahmen zu gewährleisten. Die Einrichtung europäischer Task Forces könne dabei helfen. "Insgesamt muss die nächste Amtszeit der Europäischen Kommission und des EU-Parlaments eine Zeit des Handelns und der Zusammenarbeit sein, um ein nachhaltigeres, innovativeres und integrativeres Europa der Mobilität zu schaffen", so der ZDK-Chef.