Beim Zugang zu technischen Informationen für die Reparatur von Kraftfahrzeugen gibt es noch Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Kraftfahrwesen (IKA) der Technischen Hochschule Aachen, die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde. Das IKA hatte untersucht, inwieweit die Automobilhersteller den Anforderungen der Verordnung im Hinblick auf den Zugang von Werkstätten, Teileherstellern oder Herausgebern einschlägiger Fachveröffentlichungen zu technischen Informationen nachgekommen sind. Untersucht wurden den Angaben zufolge neun Hersteller (BMW, DaimlerChrysler, Fiat, Ford, GM, PSA, Renault, Toyota und Volkswagen) in Deutschland, Italien, Frankreich, Irland, Dänemark. Polen und im Vereinigten Königreich. Die Studie stellt fest, dass die Automobilhersteller technische Informationen für fast alle in den letzten zehn Jahren hergestellten Modelle über das Internet, über CD/DVD und in gedruckter Form zur Verfügung stellen. Es gebe jedoch Qualitätsmängel, da die gewünschte Information oftmals schwer auffindbar sei oder nur innerhalb eines umfangreichen, teuren Informationspakets angeboten werde, so die Macher der Studie. Häufig sei auch der Informationsinhalt unzureichend: bestimmte Unternehmen veröffentlichten zahlreiche, besonders für Hersteller von Diagnosegeräten oft vitale Angaben überhaupt nicht, hieß es weiter. "Neue Kommission wird Hersteller zur Einhaltung der Vorschriften bringen" "Wenn sich bei der Wartung und Reparatur von Kraftfahrzeugen ein echter Wettbewerb entwickeln soll, müssen die Automobilhersteller im Hinblick auf Transparenz und Zugänglichkeit von den technischen Informationen ihrer Fahrzeuge noch erhebliche Anstrengungen unternehmen", sagte Wettbewerbskommissar Mario Monti, der am 31. Oktober aus dem Amt scheidet. "Ich bin sicher, dass die neue Kommission alles daran setzen wird, um die Hersteller dazu zu bringen, sich an die einschlägigen Vorschriften zu halten". Nach der Gruppenfreistellungsverordnung für die Automobilindustrie von 2002 müssen diese Informationen "unverzüglich in nicht diskriminierender und verhältnismäßiger Form" offengelegt werden. Gerade im Bereich Wartung und Reparatur legt die Kommission großen Wert auf eine Verstärkung des Wettbewerbs. Unabhängige Werkstätten und andere Gewerbetreibender können sich daher bis 31. Dezember zu dieser Studie äußern. Sie ist hier in englischer Sprache abrufbar. Dort ist auch die Adresse für Eingaben hinterlegt. (ng)
EU-Kommission kritisiert eingeschränkten Zugriff auf Technische Informationen
Studie: Automobilhersteller müssen Transparenz und Zugänglichkeit verbessern / Branche soll sich bis 31. Dezember zur Problematik äußern