B2B-Fahrzeugbörsen: Einloggen und loslegen

Online-Fahrzeugauktionen haben sich zu einer zentralen Säule des Fahrzeughandels entwickelt. Optimal eingesetzt lassen sich damit Kosten reduzieren und die Effizienz steigern. Die Unterschiede der verschiedenen Auktionsportale im Hinblick auf Serviceleistungen, Gebührenmodelle und technologische Features sind allerdings groß. Faktor Größe Einen entscheidenden Faktor stellt deren Größe dar. Platzhirsch ist in diesem Zusammenhang Auto1. Das Unternehmen ist in über 30 Ländern aktiv, zählt mehr als 60.000 Handelsbetriebe zu seinen Partnern und verkauft jährlich mehr als eine halbe Million Fahrzeuge. Täglich kommen etwa 3.000 Fahrzeuge hinzu, etwa 30.000 Fahrzeuge sind im Bestand. Zu den Goliaths der Branche zählen außerdem Plattformen wie Autobid oder Autoproff mit etwa 140.000 beziehungsweise 100.000 jährlich versteigerten Fahrzeugen. Bei anderen Plattformen wie Alphaauktion, Caronsale oder Manheim Express ist die Umschlagsmenge deutlich kleiner. Ähnlich stark unterscheidet sich auch die Nutzerbasis der Plattformen. Auch hier ist Auto1 mit über 60.000 Partnerhändlern der Platzhirsch, während Plattformen wie Caronsale (circa 35.000 Nutzer), Autoproff (über 20.000 Nutzer) oder Autobid (25.000 registrierte Kfz-Händler europaweit) hier das Mittelfeld bilden. Der weltweit tätige Dienstleister Openlane nennt gar 100.000 Fahrzeughändler, die auf seiner Website registriert sind. Deutlich kleiner ist die Nutzerbasis bei Plattformen wie Manheim Express oder Foto Allianz. Den kleinsten Nutzerkreis in diesem Überblick hat Carbidone mit einer zweistelligen Zahl an Händlern. Ähnlich stark unterscheidet sich auch die Nutzerbasis der Plattformen. Auch hier ist Auto1 mit über 60.000 Partnerhändlern der Platzhirsch, während Plattformen wie Caronsale (circa 35.000 Nutzer), Autoproff (über 20.000 Nutzer) oder Autobid (25.000 registrierte Kfz-Händler) hier im Mittelfeld rangieren. Der weltweit tätige Dienstleister Openlane nennt gar 100.000 Fahrzeughändler, die auf seiner Website registriert sind. Die Größe der Plattform und die Menge an registrierten Nutzern allein sagt jedoch wenig darüber aus, ob die Auktionsplattform für die eigenen Bedürfnisse geeignet ist. Hier spielen eine Vielzahl anderer Faktoren eine Rolle, weiß Steffen Müller, der nach seiner Anstellung bei Autoproff inzwischen das Key Account Management von Meneks leitet. Geringe Einstiegshürden Um sich bei einer der einschlägigen Verkaufsplattformen zu registrieren, sind die Einstiegshürden denkbar gering. Es reichen Angaben zum Unternehmen, eine gültige E-Mail-Adresse sowie die Angabe der Umsatzsteueridentifikationsnummer. Jedoch gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. So ist die Registrierung bei Foto Allianz mit einer Einrichtungsgebühr in Höhe von 590 Euro, bei Carbidone von 200 Euro verbunden. Bei Carbidone im Preis enthalten ist ein Systemzugang, der es Autohäusern ermöglicht, Online-Auktionen direkt über ihre eigene Webseite durchzuführen. Ein ähnliches Konzept verfolgt man bei Alphaauktion. Auch dort gibt es die Möglichkeit einer eigenen Auktionswebsite - wenn auch nicht wie im Falle von Carbidone in der eigenen Website integriert. Das Autohaus hat bei Alphaauktion die Möglichkeit, Auktionen unter eigenem Label und an die eigenen Aufkäufer durchzuführen. Wahlweise können auch nationale oder internationale Bieter dazugeschaltet werden. Monatliche Fixkosten Sind die Einstiegshürden in den meisten Fällen auch niedrig, kann es je nach Plattform im Anschluss zu monatlich anfallenden Kosten kommen. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, Autoproff kostenlos zu nutzen, dann ist der Zugang allerdings auf einen Nutzer beschränkt und es gibt keinen Einblick in die für die Preisfindung oftmals wichtigen Analysedaten. Genannte Dienstleistungen inklusive Zugang für mehrere Benutzer gibt es für einige hundert Euro im Monat. Vom gewählten Zugangsmodell hängen dann wiederum die Kaufgebühren ab. Hier gilt es also, abzuwägen. Auch bei Carbidone muss eine monatliche Gebühr entrichtet werden. Ohne solche monatlichen Gebühren arbeitet beispielsweise Manheim Express. Weder eine Grundgebühr noch die Fahrzeuglistung schlagen hier zu Buche. Kosten fallen erst an, wenn der Hammer fällt. Dann werden beide Seiten, also Verkäufer und Käufer, zur Kasse gebeten. Auf Einlieferer-Seite sind es - unabhängig vom Preis - 99 Euro, die pro Fahrzeug an den Plattformanbieter fließen müssen. Auf Käuferseite greift ein Staffelmodell: Je nach Brutto-Zuschlagspreis werden zwischen 0 Euro und 199 Euro fällig. Solcherlei Staffelpreis-Modelle sind weit verbreitet. Auch bei Auto1, Caronsale, Openlane oder Autorola kommen sie zum Einsatz. Preis- und Gebührenmodelle So gibt es bei Autorola ein Staffelmodell, das bei 165 Euro beginnt und bei 665 Euro (für Fahrzeuge mit einem Verkaufspreis über 30.000 Euro) endet. Hinzu kommt eine Administrationsgebühr in Höhe von 35 Euro. Dafür gibt es Unterstützung im Zukauf durch geschulte Berater. Die Verkaufsseite wird mit 150 Euro belastet. Bei Autoproff können die Gebühren bis zu 470 Euro je Fahrzeug betragen. Foto Allianz erhebt pro inseriertem Fahrzeug im Schnitt 18,50 Euro Gebühr. Portale wie Autobid oder Autoproff erheben Transaktionsgebühren, die von der Besteuerungsart, der Liefer- bzw. Käuferdestination sowie dem Standort abhängen. Ganz ähnlich verhält es sich bei Auto1. Auch hier fällt eine konkrete Aussage zu den anfallenden Gebühren schwer, da sie von zahlreichen Faktoren abhängen. Je nach Standort und Fahrzeug schwanken sie stark. Dienstleistungen wie Transport, Dokumentenhandling sowie weitere frei wählbare Serviceangebote, wie das Premium Return Right können hier ebenfalls zu Buche schlagen. Aber: Derart unklar kommunizierte Gebührenmodelle senken die Risikobereitschaft und Kauflaune, weiß Müller. Positiv ist in diesem Zusammenhang das Beispiel Alphaauktion. Hier wird nicht der Verkäufer, sondern der Käufer zur Kasse gebeten: 69 Euro werden im Falle eines Zuschlags fällig. Weitere Kosten gibt es bei Alphaauktion nicht. Ein interessantes Feature ist außerdem der Garantiepreis, wie ihn beispielsweise Autoproff oder Caronsale bieten. Dabei wird ein definierter Mindestpreis garantiert. Sollte dieser nicht erreicht werden, erstattet der Plattformbetreiber dem Händler die Differenz. Umgekehrt, also wenn der Garantiepreis übertroffen wird, erhält der Händler bei Autoproff 70 Prozent des Mehrwertes, der Rest geht an Autoproff. Bei Caronsale bleibt der Mehrerlös komplett beim Verkäufer. Eine solche Preisempfehlung nach Inzahlungnahme ist in den Augen des Experten ein "extrem interessantes" Feature, mit dem sich Händler beschäftigen sollten. Bieterkreis aus Händlerkontakten Neben den Formaten selbst kann bei manchen Plattformen auch Einfluss auf die Teilnehmer der Auktion genommen werden. Bei Alphaauktion ist es der Fall, dass ein Bieterkreis aus eigenen Händlerkontakten oder für alle rund 24.000 Händler aus ganz Europa zugänglich gemacht werden kann. Die internationalen Geschäfte werden über einen Partner abgewickelt, sodass keine Exportabwicklung erforderlich ist. "Im Falle solcher internationaler Geschäfte ist es essenziell, eine Institution an der Seite zu haben, die dabei hilft, das Geschäft sauber abzuwickeln", erklärt Müller. Herpolsheimer Consulting könne ein solcher Partner sein. Das Unternehmen ist auf den EU-Fahrzeughandel spezialisiert und viele Händler hätten in der Vergangenheit positive Erfahrungen damit gemacht. Auch Autobid und Autoprof arbeiten laut Müller mit diesem Unternehmen zusammen. Fahrzeugberichte und Bewertungen Eine Art Achillesverse der Plattformen sind die Fahrzeugbewertungen. "Nach einer Auktion will ich keine Diskussionen haben. Als Käufer will ich eine ehrliche Auskunft über den Ist-Zustand des Fahrzeugs und woher es kommt. Diese beiden Faktoren beeinflussen schließlich auch die Preisfindung", erklärt Müller. Die Lösung sieht der Experte in der Fahrzeugbewertung durch eine neutrale Instanz. "Ehrliche Angaben zahlen langfristig auch auf die Marke der Gebrauchtwagenplattform und die Zahlungsbereitschaft ihrer Kunden ein", so der Experte. Weil jedoch längst nicht alle Portale als solch eine neutrale Instanz auftreten, hat er auch einen Tipp an Händler: Eine ehrliche Warenbeschreibung lohnt sich auch aus einem anderen Grund: "Vielleicht ist da draußen jemand, der genau diesen Schaden sucht", erklärt Müller. Autobid und Autoproff garantieren durch systematische Qualitäts- und Prozessstandards eine genaue Zustandsbewertung der Fahrzeuge mithilfe eigener, speziell geschulter Mitarbeiter. Im Falle von Autoproff ist diese Funktion aber lediglich in der A-P-Managed-Version verfügbar - die wiederum Aufpreis kostet. Bei Autobid werden unter anderem die Fahrzeugspezifikation, etwaige Zusatzausstattung, die Profiltiefe der Bereifung, Wartungsintervalle sowie sämtliche sichtbaren Mängel, wie beispielsweise Beschädigungen am Lack oder im Fahrzeug vermerkt. Bei Alphaonline und Foto Allianz ist der Verkäufer für die Fahrzeugberichte verantwortlich. In den meisten Fällen wird dafür ein Gutachterunternehmen eingeschaltet. Bei Auto1 kann die Zustandsbestimmung durch den Remarketing-Händler als auch durch einen mobilen Bewerter erfolgen. Alle Fahrzeugdatensätze werden nach der Bewertung und vor dem Ankauf beziehungsweise der Auktion noch einmal anhand spezifischer Qualitätskriterien überprüft. Falls vorhanden, können auch bereits existierende Schadensberichte und Fotos per Drag and Drop hochgeladen werden. Vollständige Fahrzeugbeschreibung sowie ein dezidiertes Reporting inklusive Übernahme des Inkassorisikos bietet Autorola. Bei Openline gibt es mit "Optimo" einen Service, der für einen Aufschlag von 125 Euro auf die Transportkosten eine zusätzliche Fahrzeugprüfung am Abholplatz sowie eine Zahlung erst kurz vor der Ankunft am Abholplatz anbietet. Gerade im europaweiten Fahrzeughandel schafft dies zusätzliche Sicherheit. Bei Caronsale werden die eingelieferten Fahrzeuge durch eigene Kfz-Sachverständige geprüft, die entsprechende Zustandsberichte erstellen. Zahlungsabwicklung und KI Für den Experten ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Punkt betrifft die Zahlungsabwicklung. "Ist eine Sicherheitsposition dazwischen, ist mein Geld irgendwo aufbewahrt - und wer unterstützt mich bei Regressansprüchen?" Das alles sind nach Meinung des Experten Fragen, die sich Händler auf internationalem Terrain stellen sollten. "Im Idealfall arbeite ich nicht mit vielen einzelnen Partnern, sondern lediglich mit dem Auktionshaus zusammen", erklärt Müller. Auch Openlane Europe erfüllt solche Full-Service-Dienstleistungs-Ansprüche, die schnelle Zahlungsabwicklung und Reklamationsbearbeitung beinhalten. Zu nennen ist hier auch das Full-Service Remarketing von Openline, das neben der marktbasierten Preiseinschätzung und Fahrzeugbegutachtung auch nationale und internationale Vermarktung, Rechnungsinkasso und Zahlung innerhalb von zwei Werktagen umfasst. Seit Jahren wird zudem daran gearbeitet, fehlende Manpower durch smarte Tools zu kompensieren. Manche Anbieter setzen dabei auf künstliche Intelligenz. Auktionsplattformen wie Manheim Express, Openlane oder Auto1 arbeiten bereits mit der Technologie. Im Januar launchte Openlane mit Visual Boost AI ein Tool für den US-Markt, das äußere Schäden anhand von Bildern erkennt und bewertet.

Mercedes will Milliarden einsparen: Kosten runter, Effizienz rauf

Fahrzeugschaden in der Waschanlage: BGH-Urteil "richtungsweisend"

ZDK-Krise: Einheit macht stark, Zwietracht schwächt

VW-Tarifrunde: IG Metall macht mit Protest-Kundgebung Druck

Hauptuntersuchung: Mehr als jedes fünfte Auto fällt durch

Alle Schlagzeilen

B2B-Fahrzeugbörsen: Einloggen und loslegen

HASHTAG

#AUTOHAUS next

Ford-Partnerverband: Es wird ein gutes Jahr

Autohaus Heinen in Dortmund und Holzwicke: Arrondierung durch Vielfalt an Marken

Diversifikationsstrategie: Ebert-Gruppe weiter auf Wachstumskurs

MEISTGELESEN

Sternauto: Größter BYD-Store in Deutschland eröffnet

Dacia: "Wir erobern von anderen Marken"

Mercedes zeigt neuen Benzinmotor: Es wird noch verbrannt

STELLENANGEBOTE

Finanz- oder Bilanzbuchhalter (m/w/d)

Juniorverkäufer (m/w/d)

Werkstattmeister Karosserie (m/w/d)

Leiter IT (w/m/d)

Servicetechniker (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER