Automotive Trend Forum 2018: Der Kunde ist der Allerwichtigste im Automotive-Konzert

Zeitenwende im Autovertrieb: Jürgen Stackmann nahm in seinem Eröffnungsvortrag erst gar kein Blatt vor den Mund, als er Anfang Mai in Wolfsburg von einem "gewaltigen Umbruch in der Marke, in der Technik und in der Handelsbeziehung" sprach. Dabei nutzte der Markenvorstand Vertrieb, Marketing und After Sales Volkswagen Pkw das diesjährige Automotive Trend Forum (ATF) mit dem Thema "New Mobility" als Bühne, um den rund 600 Gästen ein Update zu geben, wo die Marke Volkswagen aktuell steht. "Retailing wird sich verändern, weil es der Kunde so will", machte der Top-Manager unweit der Konzernzentrale deutlich. Genau deshalb werde gemeinsam mit dem Handel ein neues Retailmodell entwickelt. Ein intensiver Dialog, der Reibung erzeuge - doch das sei gewünscht. Bedeutet: Stackmann geht es hier um die Sache, man möchte die Zukunft im Dreieck Hersteller, Importeur und Händler gemeinsam gestalten. Die aktuellen Gespräche mit dem deutschen Volkswagen und Audi Partnerverband gehen seiner Meinung nach in eine "extrem fruchtbare Richtung", erklärte der ATF-Schirmherr. Handel als Rückgrat des Vertriebs Bereits am Vorabend hatte Fred Kappler, Leiter Volkswagen Konzern Vertrieb, beim Internationalen Abend den großen Transformationsprozess thematisiert. "Die Digitalisierung ist natürlich ein Bestandteil der neuen Vertriebsprozesse", sagte er im Kunstmuseum Wolfsburg. Mit Blick auf die neuen Händlerverträge, bei denen es Volkswagen um eine qualitative Veränderung gehe und mit denen man den Rahmen für neue Geschäftsmodelle schaffen möchte, gab Kappler ein klares Bekenntnis zum stationären Handel ab: "Der Handel bleibt das Rückgrat unserer Vertriebslandschaft." Gerade bei neuen, erklärungsbedürftigen Produkten wie der Elektromobilität werde es sehr deutlich, "dass wir den Handel benötigen". Zudem sei die lokale Kompetenz nach wie vor ein wichtiger Faktor, so der VW-Manager. Interaktives Format Nur wenige Stunden vor dem Internationalen Abend hatte in der Wolfsburger Volkswagen Arena der "Automotive Talk" stattgefunden. Dank des interaktiven Bar-Camp-Formats diskutierten die rund 300 Teilnehmer intensiv und mit viel Kreativität über den Weg zum Online-Kauf, den Vertrieb im Zeitalter schöpferischer Zerstörung oder den GW-Handel im digitalen Zeitalter. Auch AUTOHAUS war mit einem Bar-Camp-Workshop ( siehe Kasten) präsent: In Loge 32 ging es um Future Retail. Die von den Teilnehmern erarbeitete Kernthese lautete: Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen Autohändler beide Wege anbieten - den digitalen und den analogen. Drei Themen auf der Agenda Doch noch einmal zurück zum ATF. Neben dem hochkarätig besetzten Business Talk, bei dem ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn noch einmal die Bedeutung des Handels hervorhob, standen drei Themen auf der Agenda des Kongresses: erstens die internationalen Trends, zweitens die neuen Geschäftsmodelle der New Mobility und drittens die Herausforderungen im Automobilvertrieb. "Hautnah miterleben, wie sich die internationale Automobilindustrie disruptiv weiterentwickelt, ist für mich ein besonderes Privileg", so Prof. Dr. Antje Helpup von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Die ATF-Veranstalterin, die gemeinsam mit AUTO-HAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel durch das Programm führte, hatte wieder automobile Vordenker in Wolfsburg zusammengebracht. Übrigens: Nach dem ATF ist vor dem ATF. So findet der Branchentreff nächstes Jahr am 8. und 9. Mai statt. Das Thema lautet dann: "Automotive Omni-Channel Commerce". Mehr Bilder finden Sie unter autohaus.de/atf2018. Viel Spaß beim Klicken! Kommentar Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen Autohändler beide Wege anbieten - den digitalen und den analogen. Das ist die Kernthese, die die gut zwanzig Teilnehmer in unserem ATF-Workshop erarbeiteten. Was mich besonders freute: Die Teilnehmer aus Handel und Industrie diskutierten mit viel Herzblut, Fach- und Praxiskenntnis. So macht eine Debatte über die Zukunft richtig Spaß! Viel Input, wenig Polemik.Ferner bestätigten mir Händler in Wolfsburg, dass sie seit einigen Monaten einen besonderen Trend spüren: Gerade Jüngere gehen wieder gerne ins Autohaus - um sich vor dem Kauf zu informieren. Das passt zu einer aktuellen Autokäufer-Befragung, die einen Wert von 2,7 Mal ermittelt hatte. Das macht doch Mut, Future Retail richtig anzupacken!Bar-Camp-Workshop: Patrick Neumann, stellvertretender Chefredakteur AUTOHAUS

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