Hoher Besuch bei Beresa: Daimler-Vorständin Britta Seeger ist am Montag mit der Geschäftsführung der großen Autohausgruppe zusammengekommen. Am Standort Münster habe man sich intensiv über neue Vertriebskonzepte ausgetauscht, teilte Beresa am Dienstag mit. Auf dem Programm stand nach Firmenangaben auch eine Betriebsbesichtigung, bei der es um die Umsetzung von Konzernvorgaben und die Integration hauseigener Kundenstrategien ging.
Kernthema der Diskussion mit der Daimler-Delegation war laut Beresa das neue Vermietungsprogramm "Mercedes me Flexperience": Wie haben die Kunden das Angebot angenommen? Wo gibt es Verbesserungspotenzial, um das Angebot attraktiver zu gestalten? Die Erfahrungen und Anregungen der Beresa-Mitarbeiter sollen in der Stuttgarter Vertriebszentrale ausgewertet werden und in künftige Updates einfließen. Details dazu wurden nicht bekannt.
Wie berichtet, ist Beresa einer von weltweit zwei Partnerbetrieben, die der Autokonzern für das Pilotprojekt ausgewählt hat. Bei dem Abo-Konzept "Flexperience" zahlt der Kunde eine Flatrate, für die ihm ein Jahr lang ein Fahrzeug aus der gebuchten Preiskategorie zur Verfügung gestellt wird. Über eine App kann er das Modell auf Wunsch bis zu elf Mal wechseln und reservieren, wobei auch ein Upgrade möglich ist. Im Preis enthalten sind unter anderem Versicherungs- und Wartungskosten sowie eine Laufleistung von 36.000 Kilometer.
"Kampf um die Vorherrschaft im Ökosystem Auto"
Beresa-Geschäftsführer Thomas Ulms sieht künftige Veränderungen in den Vertriebskonzepten als Notwendigkeit und als Herausforderung: "Alte Geschäftsmodelle müssen auf den Kopf gestellt und Innovationskonzepte neu gedacht werden, damit der Kampf um die Vorherrschaft im Ökosystem Auto nicht verloren geht. Besonders stolz sind wir deshalb im Bereich der Shared Services auf unsere Pilotpartnerschaft im Daimler Projekt Mercedes me Flexperience", sagte er.
Daimler gilt in der Autobranche als ein Vorreiter im Bereich "Future Retail". Mercedes-Vertriebschefin Seeger hat aber bereits mehrfach betont, dass Autohäuser auch in digitalen Zeiten weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben werden. (rp)