Auch die Neuwagen-Vergleichsplattform Carwow hat die Corona-Krise zu spüren bekommen. Das Anfrage-Volumen begann bereits Ende Februar zu sinken, brach im März deutlich ein und hat sich dann aber schnell stabilisiert. 100 Prozent der Händler sind laut Carwow weiterhin erreichbar, 70 Prozent bieten "Autokauf Online" an.
Die aktuelle Situation hat nach einer Kundenbefragung den Bedarf an Services zum kontaktlosen Autokauf gesteigert. Gefragt danach, ob sie in der Corona-Krise an einem Extra-Service im Autohaus interessiert wären, sprachen sich 22 Prozent der Kunden für einen kompletten Online-Kauf ohne Händlerbesuch aus. Ebenfalls 22 Prozent sind an Testfahrten mit einem desinfizierten Fahrzeug, das vor die Haustür geliefert wird, interessiert. 15 Prozent zeigen Interesse an einer kostenlosen Lieferung nach Hause, zehn Prozent an einer Online-Videoberatung, um virtuell verfügbare Fahrzeuge zu entdecken.
Händler, die den gesamten Online-Kaufprozess (inklusive Lieferung und Videoberatung) abdecken, erhalten laut Carwow-Analyse mehr Anfragen. Ein weiteres Ergebnis: Die Bundesländer mit den meisten Corona-Infizierten – Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen – konnten einen Anstieg der Anfrage-Quote verzeichnen – hierfür wurde für März die erste mit der zweiten Monatshälfte verglichen.
Kaufabsicht leicht verzögert
Generell ist die Kaufabsicht leicht verzögert, jedoch planen immer noch 33 Prozent der Nutzer einen Autokauf in den nächsten drei Monaten. Je weniger Geld die Kunden für ihr Fahrzeug ausgeben wollen, desto stärker scheint die Corona-Krise Einfluss auf die Entscheidung zu haben, das Budget zu reduzieren. Ein größerers Interesse zeigen die Carwow-Nutzer an sofort verfügbaren Lagerfahrzeugen. 56 Prozent der User haben Ende März danach gesucht.
Zu guter Letzt: Der Anteil an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben ist auf 40 Prozent gestiegen - auch die Corona-Krise ändert nichts an diesem Trend. (ah)
Bernhard Seilz