Das Wunschauto konfigurieren und dann kaufen. Klingt simpel – doch in der Realität gibt es durchaus Kunden, die ihre Wahl noch einmal überdenken und sich am Ende anders entscheiden. Bei welchen Marken dies am häufigsten zutrifft, hat die Online-Neuwagenplattform Carwow auf Basis eigener Daten analysiert.
Verwunderlich ist demzufolge, wie groß die Unterschiede bei der Loyalität der verschiedenen Automarken sein können. Die Daten, die über einen Zeitraum vom 10. März bis zum 10. September 2018 gehen, zeigen, dass 91,3 Prozent der Kunden, die sich anfangs einen Mini konfiguriert hatten, auch tatsächlich einen Mini kauften. Ähnlich verhält es sich mit Toyota: 90,9 Prozent entscheiden sich am Ende für die Japaner. "Liegt es beim Mini vermutlich am prägnanten Image, könnte es bei Toyota an der einzigartigen Vielfalt beim Portfolio liegen, da Toyota viele Hybridmodelle anbietet", schlussfolgert Carwow in einer Mitteilung. Auf Platz drei folgt mit BMW die erste deutsche Marke, der immerhin 88,5 Prozent der Interessenten treu bleiben.
Während Marken wie Ford (mit 87,7 Prozent auf Platz vier), VW (87,4 Prozent, Platz fünf) und Skoda (86,7 Prozent, Platz sechs) geradezu von der Markenloyalität ihrer Fans verwöhnt werden, muss sich Opel mit dem letzten Platz in der Branchenanalyse zufriedengeben. Nur 68,9 Prozent der Kunden, die sich als erstes Modell einen Opel konfiguriert haben, kaufen auch tatsächlich einen Opel. Der Rest schaut sich anderweitig um und landet bei einem Ford, VW oder Skoda.
Auch bei Volvo (73 Prozent) tendieren die Interessenten häufiger einmal zum Seitensprung. Bemerkenswert: Audi, immerhin eine der beliebtesten Automarken der Deutschen, schafft es mit gerade einmal 80,4 Prozent nur auf Platz neun der Top 14.
VW ist die attraktivste Alternative
Der große Gewinner im Hintergrund heißt jedoch VW: Bei acht der 14 Beispiele der Carwow-Studie entpuppt sich VW als attraktivste Alternative zur ursprünglich konfigurierten Marke. Für Audi bedeutet dies nach Carwow-Angaben beispielsweise, dass fast zehn Prozent derjenigen, die ursprünglich einen Audi kaufen wollten, letztendlich bei VW landen.
Bezogen auf VW gibt es jedoch auch bei den verschiedenen Modellen beachtliche Unterschiede bezüglich der Loyalität. Hier schneidet der Polo mit 78,1 Prozent am besten ab. Beim großen Bruder VW Golf liegt der Anteil der Interessenten, die letztendlich einen Golf erwerben, bei gerade einmal 59,6 Prozent. Das könnte, so Carwow, jedoch auch daran liegen, dass der Bestseller eine hohe Derivat-Vielfalt hat, sodass sich einige Kunden unter anderem für einen Sportsvan oder Variant entscheiden. Der Tiguan ist wiederum mit 76,2 Prozent sehr nah am beliebten Polo dran, während Kunden dem T-Roc mit 70,9 Prozent nicht ganz so treu bleiben. (ah)
Seilertoni