Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler will sein Geschäft in Großbritannien auch wegen des Brexits deutlich verkleinern. Die Werke in Plymouth und Llanelli sollen mittelfristig geschlossen werden, das dritte in Sheffield bleibe aber erhalten, teilte der MDax-Konzern am Dienstag mit.
Die Produktion aus den betroffenen Standorten solle nach Deutschland, China, Südkorea und in die USA verlagert werden, kündigte Schaeffler in Herzogenaurach an. "Der Brexit ist nicht allein maßgeblich für unsere Entscheidung hinsichtlich des britischen Markts", sagte Europa-Chef Jürgen Ziegler. "Allerdings wurde die Entscheidung dadurch beschleunigt, dass wir uns in diesem Zusammenhang auf verschiedene, komplexe Szenarien vorbereiten müssen."
Der Konzern will nun in Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern vor Ort eintreten. Insgesamt beschäftigt Schaeffler von rund 92.000 Mitarbeitern weltweit etwas mehr als 1.000 in Großbritannien. Die Umsetzung der Pläne werde bis zu zwei Jahre dauern. Die Tatsache, dass nur 15 Prozent der von Schaeffler in Großbritannien produzierten Güter im Land bleiben, während der Großteil nach Kontinentaleuropa exportiert wird, sei bei der Entscheidung berücksichtigt worden. (dpa)