468.000 Lehrlinge haben in diesem Jahr in Deutschland eine duale Ausbildung gestartet. Das sind 2.000 weniger als 2023. Kfz-Handwerk und -Handel haben daran einen großen Anteil. So beschäftigte das Kfz-Gewerbe im vergangenen Jahr laut Statista insgesamt 60.508 Auszubildende. Diese Zahl schwankte zwischen 2013 mit 58.399 (niedrigster Stand) und 63.887 (höchster Stand) im Jahr 2019.
Im vergangenen Jahr kamen laut Bundesinstitut für Berufsbildung in der PS-Branche 23.517 neue Absolventinnen und Absolventen unter. Diese Zahl soll zum Start des aktuellen Ausbildungsjahrs am 1. August 2024 übertroffen worden sein. Trotz der bekannten Schwierigkeiten bei der Personalsuche und der häufig geäußerten Kritik an der Qualität der Bewerber, scheint die Ausbildung neuer Leute für die Autohäuser und Werkstätten noch zu funktionieren. Allerdings längst nicht mehr so, wie in früheren Jahren.
Im aktuellen AUTOHAUS-Panel geben 25 Prozent die befragten Entscheider an, 2024 über 25 Prozent mehr Auszubildende zu verfügen. Bei 54 Prozent ist die Zahl gleichgeblieben und nur 16 Prozent der Befragten haben weniger Nachwuchs eingestellt. Insgesamt gibt die Branche an, dass rund 14 Prozent der Belegschaft Lehrlinge sind. Der Bedarf ist allerdings deutlich höher. So konnten laut Panel 2024 nur zwischen 48 bis 59 Prozent der offenen Ausbildungsplätze besetzt werden. Es herrscht definitiv ein Mangel an qualifizierten Bewerberinnen und Bewerber.
Video-Kommentar von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Mit den ausgebildeten Fachkräften decken die Betriebe zwischen 18 bis 29 Prozent (Werkstatt) ihrer Arbeitsplätze. Nur 88 Prozent der eingestellten Lehrlinge beenden die Ausbildung im Autohaus oder Kfz-Werkstatt. Als Einstellungshindernis Nummer eins geben die Entscheider im Panel die fehlende Motivation der Bewerber an, gefolgt von schlechten Noten und Defiziten bei der deutschen Sprache.
Begrüßungsrituale: Der Chef redet, der Nachwuchs lauscht
Inzwischen hat sich eine Willkommenskultur zum Start der Ausbildung in den befragten Autohäusern entwickelt. So werden 65 Prozent der neu Eingestellten von der Geschäftsleitung entsprechend begrüßt, 42 Prozent erleben zunächst einen Einführungstag oder eine Einführungswoche. Außerdem wird das Event in den Sozialen Medien (26 Prozent) begleitet.