Der US-Autobauer General Motors (GM) befreit sich von Altlasten und hübscht seine Bilanz weiter auf. Der Konzern gibt seine Beteiligung an der früheren Zuliefertochter Delphi an das Unternehmen zurück, wie beide Unternehmen am Donnerstag übereinstimmend mitteilten. Der Verkauf führt nach Angaben der Opel-Mutter zu einem Buchgewinn von rund 1,6 Milliarden Dollar im ersten Quartal. Insgesamt ist das Geschäft 3,8 Milliarden Dollar schwer.
Zudem übernimmt Delphi eigene Aktien im Wert von 594 Millionen Dollar von der Pension Benefit Guaranty Corporation (PBGC). GM und PBGC waren im Oktober 2009 in den Besitz der Delphi-Anteile gekommen, als der Autozulieferer den Gläubigerschutz verließ und von einer Gruppe von Investoren übernommen wurde. Delphi nimmt für die Transaktion 2,5 Milliarden Dollar neue Schulden auf und will den Rest aus Barbeständen finanzieren.
Durch den Verkauf werde die Bilanz bereinigt und gestärkt, sagte der neue GM-Finanzvorstand Dan Ammann. GM hatte das Zulieferergeschäft 1999 ausgelagert. Im vergangenen Jahr machte Delphi noch rund ein Fünftel der Gesamterlöse von 13,8 Milliarden Dollar mit der früheren Mutter. Seit 2005 stand der Hersteller von Fahrzeugelektronik unter Gläubigerschutz nach US-Recht. Delphi kam als verkleinertes Unternehmen nach vier Jahren aus dem Insolvenzverfahren.
GM war im vergangenen November an die Börse zurückgekehrt. In der Krise hatte der Staat fast 50 Milliarden Dollar an Steuergeldern in den Konzern gepumpt und den Autobauer damit vor dem Zusammenbruch bewahrt. Mit dem Aufschwung der weltweiten Automärkte konnte GM wieder Geld verdienen und stotterte die Staatshilfen nach und nach ab. Beim Börsengang ging ein Großteil des eingenommenen Geldes von gut 23 Milliarden Dollar an den Staat als bisherigen Mehrheitseigner. (dpa)