Das Verhältnis des deutschen Autofahrers zu seiner Kfz-Werkstatt und zu seinem Gebrauchtwagenhändler wird immer besser. Zumindest, wenn man nach der Häufigkeit der Schiedsstellen-Einsätze geht. Die nämlich hat im vergangenen Jahr laut dem Zentralverband des Deutschen Kfz-Gewerbes (ZDK) erneut gegenüber dem Vorjahr abgenommen: von 10.537 auf 9.805 Anträge. Der Großteil der Anträge (83,2 Prozent) bezog sich auf Reparatur und Wartung. Die Kunden bemängelten nicht nachvollziehbare oder zu hohe Rechnungen, unsachgemäße Arbeit sowie nicht in Auftrag gegebene und trotzdem durchgeführte Arbeiten.
Rund 90 Prozent der Fälle wurden bereits in der Vorverhandlung geklärt, 959 Mal musste die Schiedskommission entscheiden. In 42 Prozent der Streitigkeiten kam es zu einem Vergleich, in 22 Prozent bekam die Kfz-Werkstatt Recht. Bei 15 Prozent der Fälle verließ der Kunde die Verhandlung als Sieger. Weitere 21 Prozent der Verfahren sind bis jetzt noch nicht abgeschlossen.
Die Kfz-Schiedsstellen wurden 1970 ins Leben gerufen und vermitteln seitdem bei Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Kfz-Werkstätten bzw. Gebrauchtwagenhändlern. Der Schiedskommission gehören ein Vertreter des Kfz-Gewerbes und des ADAC sowie ein Kfz-Sachverständiger an. Für Verbraucher ist das Anrufen der Schiedsstelle kostenfrei, es können jedoch Gebühren für Gutachten oder Ähnliches anfallen. Für Werkstätten und Händler, die in der Kfz-Innung organisiert sind, ist die Entscheidung verbindlich. Der Kunde hingegen kann bei Unzufriedenheit mit dem Ergebnis auch weiterhin vor ein Gericht ziehen. (sp-x)