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Bericht über Tierversuche: Autolobby setzte Affen Dieselsmog aus

26.01.2018 22:20 Uhr
Bericht über Tierversuche: Autolobby setzte Affen Dieselsmog aus
Affen im Dieselsmog: Federführend bei den Labortests soll VW gewesen sein.
© Foto: picture alliance / Philipp von Ditfurth/dpa

Laut einem US-Medienbericht soll eine von VW, Daimler und BMW finanzierte Interessensgruppe 2014 Abgase aus Dieselmotoren an zehn Primaten getestet haben.

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Es klingt wie ein böser Witz, ist aber ein todernstes neues Kapitel im Abgas-Skandal: Um zu zeigen, wie unschädlich "saubere" Diesel angeblich sind, soll eine Lobby-Gruppe deutscher Autobauer zehn Affen gezielt Schadstoffen ausgesetzt haben. Das berichtet die "New York Times" (Freitag) unter Berufung auf Gerichtsunterlagen und Regierungsdokumente. Demnach wurden die Tiere 2014 vier Stunden lang in Räumen mit Auspuffgasen eines – mit manipulierter Abgastechnik ausgestatteten – VW Beetle eingesperrt.

Das Ganze sei Teil einer Studie gewesen, die beweisen sollte, dass die Schadstoffbelastung dank moderner Abgasreinigung erheblich abgenommen hat. Die EUGT ("Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor"), eine von Volkswagen, Daimler und BMW finanzierte Lobby-Initiative, soll die Untersuchung bei einem Forschungslabor in Albuquerque in Auftrag gegeben haben. Federführend sei VW gewesen.

Daimler und VW bestätigten auf dpa-Anfrage die Auftragsvergabe, wollten sich zu den Experimenten aber nicht konkreter äußern. "Daimler unterstützt und toleriert keine unethische Behandlung von Tieren und distanziert sich von der Studie", sagte eine Sprecherin. BMW äußerte sich in einem Statement ähnlich – der Konzern führe keine Tierversuche durch und habe an der Studie nicht mitgewirkt. "Details wie Ablauf oder Umfang können wir entsprechend nicht kommentieren". VW teilte mit, die Kritik an der Studie sehr ernst zu nehmen.

Die "New York Times" stützt sich bei der Beschreibung der Experimente vor allem auf Zeugenaussagen des Studienleiters Jake McDonald vom Lovelace Respiratory Research Institute (LRRI). Ihm sei nicht klar gewesen, dass der VW Beetle eine Software zur Abgas-Manipulation an Bord hatte. McDonald war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die 2007 von BMW, Daimler, Volkswagen und Bosch gegründete EUGT wurde Mitte 2017 aufgelöst. Die abschließenden Ergebnisse der Studie hätten bis dahin nicht vorgelegen, womit das Projekt auch nicht abgeschlossen und veröffentlicht worden sei, hieß es von VW. (dpa)

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KOMMENTARE


Marco

27.01.2018 - 09:28 Uhr

So langsam frage ich mich ernsthaft warum die Chefetage vom VW Konzern nicht längst hinter Gittern sitzt. Millionenfacher Betrug weltweit der immer noch fortgesetzt wird. Irreführende Werbung, Aktienhandel mit falschen Daten, Marktbeeinflußung, immer neue Lügen und die engsten Verwandten des Menschen in Gaskammern sperren - hatten wir das nicht schon mal ? Was muss eigentlich noch passieren damit endlich jemand zur Rechenschaft gezogen wird ? Aber wehe Sie zahlen ihr Knöllchen wegen falsch parken nicht. Rechtstaat.


Detlef Rüdel

27.01.2018 - 12:14 Uhr

Warum, kann ich mir das gut vorstellen. Dazu fällt mir nichts mehr ein, nicht nur, dass betrogen wird, bis sich die Balken biegen, nein nunmehr wurden dazu auch noch Tiere verwendet. Wie verachtenswert ist das denn....


Rudi S.

27.01.2018 - 15:22 Uhr

Es wäre wesentlich sinnvoller, die Herren Müller, Zetsche und Krüger in die Abgasversuche zu integrieren. Vielleicht würden die dann begreifen, was sie mit den Betrügereien anrichten?


Autohändler

27.01.2018 - 16:32 Uhr

Unfassbar... In den fünfziger Jahren hätte ich so etwas wohl einem amerikanischen Autokonzern zugetraut, um das für Marketingzwecke zu nutzen. Aber mittlerweile kann jeder Grundschüler die folgen davon abschätzen, was passiert wenn man 4 Stunden in einer luftdichten Kammer neben einem laufenden VW Beetle sitzt.(Vorallem wären wenn die Langzeitfolgen von Abgasen und deren Bestandteilen relevant - kann mir nicht vorstellen das man irgendwelche wichtigen Erkenntnisse aus so einem Test ziehen kann. Aber es zeigt sich auch hier eindeutig wie der VW Konzern zu unserer Umwelt und den Ressourcen des Planeten steht. Ethik ist in Wolfsburg offensichtlich ein Fremdwort). Sorry, ich bin erstaunt darüber wie unterbemittelt manche Führungskräfte in einigen Konzerenen und insbesondere bei VW sein müssen.Ich fand es vor einigen Monaten schon sehr frech, wie Herr Müller sich vor die Presse stellt und mehr Subventionen für Elektrofahrzeuge fordert anstatt für Diesel.Logisch, weil VW m.E. seinen Entwicklungsrückstand im Bereich Dieselmotoren nicht mehr aufholen kann und sich daher auf die Fahne geschrieben hat nun der „Elektropionier“ zu werden.Das denen das nicht selbst zu d*** ist.Die Umweltprämie war auch ein super Marketing- Schachzug!Verkauft werden die Fahrzeuge nach wie vor gut.Und wenn ich mir überlege wieviele Reklamationen wir an unseren gebrauchten VW und Audi Modellen habe, frage ich mich allen ernstes was so toll an diesen Auto`s sein soll? Ich bin mir sicher Volkswagen wird auch in der Zukunft dafür sorgen das uns nicht langweilig wird. Wer weiß was noch für Geschichten darauf warten aufgedeckt zu werden.Ich kann nur noch ungläubig und erschüttert den Kopf schütteln.


sk

29.01.2018 - 07:20 Uhr

Also wenn sich diese Nachricht als wahr erweisen sollte, dann muss ein Boykott gegen diese Hersteller stattfinden. Laut Radiomeldungen soll es sogar an Menschen getestet worden sein.Moralisch wie auch Ethisch sehr bedenklich.


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