Im März sind deutlich mehr Neuwagen auf Deutschlands Straßen gerollt. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mitteilte, wurden 281.361 Pkw neu zugelassen – 16,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Bilanz des laufenden Jahres fällt mit einem Zuwachs von 6,5 Prozent auf 666.818 Fahrzeuge ebenfalls positiv aus.
"Das Zulassungsplus ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass die Hersteller weiter ihre Lieferrückstände abbauen", sagte Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland. "Auf den Privatmarkt wirkt sich das jedoch fast gar nicht aus. Auch die Lage bei den privaten Auftragseingängen ist zurzeit alles andere als rosig." Im März stieg die Zahl der privaten Anmeldungen lediglich um 2,1 Prozent, während die Steigerung bei den gewerblichen Haltern über 25 Prozent betrug.
Ähnlich kommentierte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, die Entwicklung: "Das Neuzulassungsvolumen bleibt auch in den ersten Monaten dieses Jahres deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Getragen wird der Markt durch einen weiterhin hohen Auftragsbestand." Angesichts schwacher Auftragseingänge könne sich die Lage nach dem laufenden zweiten Quartal ändern.
BEV-Zahlen steigen wieder stärker
Besonders gefragt waren im März E-Autos, die gegenüber dem Vorjahresmonat und 28 Prozent auf 44.125 Einheiten zulegten. Stark entwickelten sich auch die Benziner (103.271 Autos; plus 22,8 Prozent), die Diesel profitierten mit einem Zuwachs um 7,8 Prozent auf 48.597 Fahrzeuge weniger stark von der insgesamt positiven Marktentwicklung. Rückläufig waren die Zulassungszahlen bei Autogas- und Erdgas-Pkw.
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Die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden ging ebenfalls deutlich zurück – um fast 39 Prozent auf knapp 16 780 Neuwagen im Vergleich zu März 2022. Den Grund sehen Fachleute vor allem in der veränderten Förderkulisse. Ende des Jahres war die Subvention für Batteriefahrzeuge gesenkt worden und die für Plug-in-Hybride ganz ausgelaufen. Viele hatten deshalb noch im Dezember zugeschlagen und den Kauf eines Elektrowagens vorgezogen.
Das habe zum Jahresbeginn "zu einer deutlichen Delle im Elektrosegment geführt", teilte Peter Fuß, Partner der Beratungsgesellschaft EY, mit. "Der Marktanteil elektrifizierter Neuwagen lag im ersten Quartal dieses Jahres gerade einmal bei 20 Prozent und damit vier Prozentpunkte niedriger als im ersten Quartal 2022."
Ford gerät ins Hintertreffen
Unter den deutschen Herstellern gehörten Mercedes-Benz (plus 38,1 Prozent), VW (plus 29,5 Prozent), Audi (plus 27,3 Prozent) und Porsche (plus 20,4 Prozent) zu den Top-Performern im März. Ebenfalls zweistellig ging es für Opel nach oben (plus 12,8 Prozent). Mit diesem Tempo konnte BMW nicht mithalten, die Steigerung gegenüber dem Vorjahresmonat betrug nur 7,3 Prozent. Ford verlor mit minus 11,2 Prozent sogar deutlich an Boden.
Bei den Importeuren erreichten zwei Newcomer-Marken die größten Zuwächse: Lynk & Co (plus 356,4 Prozent) und MG Roewe (plus 270,8 Prozent). Alfa Romeo (plus 150,7 Prozent), Suzuki (plus 112,8 Prozent) und Rolls Royce (plus 111,1 Prozent) konnten sich im Berichtsmonat ebenfalls dreistellig verbessern.
Stärkster Anbieter aus dem Ausland war abermals Skoda mit einem kräftigen Plus von fast 31 Prozent. Gute Zahlen lieferten zudem Nissan (plus 60,3 Prozent) und Volvo (plus 38,7 Prozent) ab. Es gab aber auch hier Verlierer, unter anderem Renault (minus 24,4 Prozent), Kia (minus 6,8 Prozent) und Toyota (minus 5,3 Prozent).
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- Pkw-Neuzulassungen im März 2023 - Markenübersicht (78.0 KB, PDF)