Der deutsche Automarkt war im Dezember vor allem von zahlreichen taktischen Neuzulassungen geprägt. Prozentual legten die Eigenzulassungen von Autohandel (plus 43,6 Prozent / 65.888 Fahrzeuge) und Hersteller (plus 42,5 Prozent / 26.536 Fahrzeuge) laut AUTOHAUS-Datenbank am stärksten zu. Auch die Nachfrage von Autovermietern stieg im Vergleich zu Dezember 2018 mit einem Plus von 22,2 Prozent signifikant an (32.635 Einheiten). Auf diese Kanäle entfielen über 44 Prozent des Neuwagenvolumens im letzten Monat des Jahres 2019. Im Jahr davor waren es 38,5 Prozent.
Positiv: Das Flottengeschäft behielt im Dezember sein Momentum der Vormonate bei. Zum Jahresende brachten die Fuhrparkleiter 77.294 neue Autos zur Zulassung – ein Zuwachs von 17,5 Prozent. Selbst nach arbeitstäglicher Bereinigung steht noch ein zweistelliges Plus (13,5 Prozent) in der Monatsbilanz, berichtete der Marktbeobachter Dataforce in Frankfurt. Auf Jahressicht habe das Segment Flotte damit nicht nur einen neuen Rekordwert erzielt, sondern mit kumuliert 938.315 Fahrzeuge erstmals die 900.000-Schallmauer durchbrochen.
Privatmarkt fällt ab
Dieses Tempo konnte der Privatmarkt im vergangenen Monat nicht mitgehen. Zwar legte das Volumen leicht um 1,2 Prozent auf 81.027 Neuzulassungen zu. Wird diese Zahl aber arbeitstäglich bereinigt, dreht sich diese Wachstumsrate sogar ins Minus (2,2 Prozent).
Insgesamt wuchs der deutsche Pkw-Markt im Dezember um fast ein Fünftel auf 283.380 Autos (wir berichteten). Das war das zweitbeste Dezember-Ergebnis überhaupt. Lediglich im Jahr 2006 gab es laut Dataforce einen höheren Wert. Damals hatten zahlreiche Käufer die Zulassung ihres Pkw aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung ab Januar 2007 vorgezogen haben.
Auch in der Gesamtjahresbetrachtung schaffte die Auto-Nachfrage in Deutschland ihr zweitbestes Ergebnis. Mit etwas mehr als 3,6 Millionen Neuzulassungen (plus fünf Prozent) reiht sich das Jahr 2019 hinter 2009, dem Ausnahmejahr der Abwrackprämie, ein. (rp)
Andreas Fernau