Die Autoland AG mit Hauptsitz in Leipzig-Brehna hat in Coburg den Betrieb der angeschlagenen Autohaus Staffel Gruppe übernommen. Der Standort Coburg ist damit die 30. Niederlassung des freien Händlers insgesamt und die erste Filiale in Bayern. "Nachdem wir bislang in den Neuen Bundesländern an 28 Standorten vertreten sind, wollen wir die deutschlandweite Expansion im Westen der Republik gezielt fortführen. Zur Stunde sind wir mit Niederlassungen in Hannover, Hamburg und jetzt in der historischen 42.000-Einwohner-Stadt Coburg in Oberfranken vertreten", erklärte der Vorstandsvorsitzende Wilfried Wilhelm Anclam.
Die Staffel-Gruppe vertreibt an sieben Standorten in Thüringen und Bayern – Coburg, Hildburghausen, Schleusingen, Sonneberg, Suhl und Kronach – die Marken Opel, Ford und Mitsubishi, hat mit Fiat einen Servicevertrag sowie ein Jungwagen-Zentrum. Im Oktober 2024 hatte das Amtsgericht Meiningen die vorläufige Insolvenzverwaltung für die fünf Gesellschaften mit insgesamt 165 Mitarbeitern angekündigt (wir berichteten), das Insolvenzverfahren wurde am 1. Januar 2025 eröffnet. Die wesentlichen Ursachen für die Schieflage: rückläufige Umsätze und steigende Kosten.
Verhandlungen in Rekordzeit
Insolvenzverwalter Dirk Götze sagte: "Autoland war ein sehr kooperativer und konstruktiver Verhandlungspartner. Ich habe mit zahlreichen Interessenten Gespräche und Verhandlungen geführt. Autoland war der Partner, der sowohl für die Gläubiger des in Insolvenz befindlichen Unternehmens als auch für die Mitarbeiter und Kunden die beste Lösung angeboten hat." Die Verhandlungen habe man trotz Jahreswechsel in Rekordzeit abschließen können.
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In Coburg hat das Autohaus Staffel bislang die Marke Opel vertreten. Anclam betonte, dass man den Geschäftsbetrieb voll umfänglich aufrecht erhalten werde. "Wir planen Investitionen in die Modernisierung des Standortes und die Einführung innovativer Technologien, um den Kunden eine noch größere Auswahl an Fahrzeugen, innovative Dienstleistungen und modernisierte Angebote und damit ein noch besseres Erlebnis zu bieten."
Martin Schuster, Bereichsleiter der Autoland AG für Bayern, Thüringen und Sachsen ergänzte: "Mit der Übernahme bleiben die bestehenden Arbeitsplätze erhalten. Sie bietet den Mitarbeitern attraktive weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Als herstellerunabhängiger Autohändler verfügen wir über ein sehr breites Angebot an Fahrzeugen. Der exzellente Standort, direkt an der A4 gelegen, kommt unseren Kunden, der großflächigen Fahrzeugpräsentation sowie unserer Logistik sehr entgegen."
Autodiscounter fährt strammen Expansionskurs
Damit hat die Autoland AG gleich zu Jahresbeginn ein Highlight in ihrer Expansionsstrategie gesetzt. Weitere Meilensteine – so ist zu vernehmen – befinden sich in einem konkreten Planungsstadium.
Autoland beschäftigt zurzeit 1.200 Mitarbeitende und ist "Deutschlands größter Autodiscounter" mit einem Bestand von über 10.000 Fahrzeugen und 30 Marken. Im bisherigen Rekordjahr 2024 wurden 51.000 Neu- und Gebrauchtwagen verkauft sowie 850 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. In diesem Jahr sollen die Erlöse auf über eine Milliarde Euro steigen.