Von Konrad Weßner
Der Blick auf das Plus von knapp zwölf Prozent bei den Neuzulassungen im Mai legt nahe, dass sich im Wonnemonat auch die Stimmung der Automobilhändler weiter aufhellt. Der AUTOHAUS Handelsindex aber folgt der Logik "Neuzulassungsplus = positive Stimmung im Automobilhandel" nicht, sondern sackt im Mai vielmehr erstmalig wieder ab. Dies liegt vor allem an der rückläufigen Zufriedenheit mit dem Neuwagengeschäft, die sich nach 66 Prozent im April auf 54 Prozent (sehr) zufriedene Händler im Mai deutlich abkühlt.
Der Grund für den scheinbar unlogischen Zusammenhang zwischen Neuzulassungsplus und Stimmungsabschwung liegt in den Preisnachlässen, die im Neuwagenverkauf im Mai weiter auf unrühmliche 12,3 Prozent zulegen. Getrieben wird die Schnäppchenorientierung der Neuwagenkäufer zum einen durch die Presse, die unter Berufung auf häufig fragwürdige Studien im Sommer "paradiesische Zeiten" für Neuwagenkäufer verspricht. Darüber hinaus treibt die "Jagd" auf den vermeintlich angeschlagenen Marktführer im Volumensegment VW den Preiswettbewerb.
Die Händler müssen das ungesunde Spiel der Preisnachlässe beim Neuwagenverkauf wohl zum einen Teil zähneknirschend mitspielen. Zum anderen hat es jeder selbst in der Hand, den von uns gepredigten werthaltigen Automobilverkauf zu forcieren. Dies beginnt mit der umfassenden Bedarfsanalyse beim Händler und führt in den meisten Fällen auch zum Verkauf individuell passender Fahrzeuge. Denken Sie in Richtung "Marge statt Menge". Dann sollten sich auch die zuletzt rückläufigen Drei-Monats-Perspektiven wieder aufhellen.
Wie zufrieden sind die Händler mit dem Gebrauchtwagengeschäft? Wie sieht es bei der Werkstattauslastung aus? Welche Erwartungen haben die Händler an die kommenden Monate? Viele Details sowie Charts finden Sie im aktuellen AUTOHAUS pulsSchlag 6/2016, der in Kooperation mit puls Marktforschung und Santander erscheint. Das Spezialthema im Juni: Kunden-Bewertungen im Internet. Mehr unter: www.autohaus.de/pulsschlag
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