Volvo beschleunigt seinen angekündigten Abschied vom Verbrennungsmotor. Bereits von 2030 an will der schwedische Autobauer nur noch reine Elektrofahrzeuge bauen. Auch im Verkauf wagt das Unternehmen einen radikalen Schnitt: Die BEV-Modelle werden künftig ausschließlich im Direktvertrieb über das Internet vertrieben. Schon den neuen XC40 Recharge Pure Electric des Modelljahres 2022 soll es nur noch online geben. Kern des Angebots soll das Abo-Modell "Care by Volvo" werden, das künftig ausgebaut wird und neben Service, Garantie, Pannenhilfe und Kfz-Versicherung auch Ladeoptionen für Zuhause umfasst.
Für die Volvo-Händler bedeutet die Strategie eine Zäsur, sie übernehmen künftig eine neue Rolle im Kaufprozess. "Wenn wir sagen, wir verkaufen unsere Fahrzeuge online und direkt an den Endverbraucher, dann heißt das nicht, dass wir die Funktion unserer Retail-Partner in Frage stellen", betont Volvo Deutschland-Geschäftsführer Thomas Bauch im AUTOHAUS Podcast. Wichtige verkaufsbegleitende Aufgaben wie Probefahrt und Beratung würden weiterhin von den Händlern übernommen. Bauch: "Der Einkauf von Fahrzeugen fällt weg – ebenso die Kosten und das Risiko. Was bleibt, ist eine Provision von acht Prozent."
Auf die Frage, ob die Showrooms künftig überflüssig werden, sagt der Manager: "Die Anforderungen an Flächen werden sich mit der Zeit verändern, aber wir reden hier über einen sehr langen Zeitraum." Beim Gebrauchtwagengeschäft und den dazugehörigen Strukturen und Prozessen sieht Bauch zunächst keinen Änderungsbedarf. Grundsätzlich erwartet er, dass das Abo-Modell weiter wachsen werde. Dadurch erhöhe sich letztlich auch die Anzahl der Gebrauchtwagen.
Im exklusiven Podcast-Interview von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel und Thomas Bauch erfahren Sie, warum sich Volvo für den Direktvertrieb entschieden hat, welche konkreten Funktionen dabei der Händler übernimmt und was mit den Gebrauchtfahrzeugen passiert. Jetzt reinhören!
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