Zum zweiten Mal fanden in diesem Jahr die AUTOHAUS Innovationstage statt. In jeweils 30-minütigen Slots stellten die Referenten via Video an zwei Tagen Lösungen und Tools vor, mit denen sich die Prozesse im Autohandel nicht nur digitalisieren, sondern vor allem optimieren lassen. AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel moderierte die rein digitale Veranstaltung aus dem Münchener Verlagsstudio.
Künstliche Intelligenz im Kommen
Das Wort der Stunde ist Künstliche Intelligenz (KI). Sie erleichtert den Mitarbeitern im Autohaus tagtäglich die Arbeit, indem sie Abläufe vereinfacht und durch die geringe Fehlerquote gleichzeitig auch die Qualität der Prozesse spürbar verbessert. Zur Anwendung kommt Sie zum Beispiel in Foto-Apps, wie sie Stefan Fedl, CEO von CarCutter, oder Jörg Höhner, Co-Founder & CEO von Autofox, in ihren Vorträgen vorstellten. Die KI hilft dem Mitarbeiter, das Fahrzeug richtig in Szene zu setzen und eingebaute Qualitätskontrollen sorgen dafür, dass in Minuten Fotos mit professionellem Look auf Homepage und in den Börsen landen, ganz ohne teure Kamera oder eigenem Showroom.
Auch in den Backofficeprozessen wird verstärkt auf Automatisierung gesetzt. Ziel ist es, die vielen Workarounds abzuschaffen und analoge Prozesse nicht einfach zu digitalisieren. So können mit dem DMS Kfz-Pilot von Attribut und dem Docuvita Dokumentenmanagementsystem via Schnittstelle Daten revisionssicher abgelegt werden. Dokumente werden mit einem Barcode versehen und können so automatisch digital abgelegt und verschlagwortet werden. Der Anbieter bezahl.de setzt ebenfalls auf Automatisierung. Digitale Rechnungsstellung in Echtzeit verschafft dem Händler nicht nur mehr Transparenz, sondern beschleunigt auch die Zahlung des Kunden.
On- und Offline
Doch die Realität im Handel ist in vielen Bereichen noch in der Offline-Welt. Deshalb wirbt Philip Junge, CMO bei MCON Germany, für einen hybride Journey im Autohaus, bei der Leads strukturiert erfasst und digital bearbeitet werden, damit die Mitarbeiter jederzeit sämtliche Infos erhalten, um mit dem Kunden interagieren zu können.
Maximilian Betzemeier von betzemeier automotive software präsentierte die ideale Verbindung von Off- und Online im Autohaus anhand der papierlosen Fahrzeugbewertung. Nach der Anfrage über den Online-Fahrzeugbewerter wird das Fahrzeug vor Ort bewertet und die Daten in das System des Autohauses eingespielt. Auch in der Gebrauchtwagenvermarktung kann KI in Zukunft Prozesse optimieren. Das zeigte Esther Unger, Head of Sales bei der B2B-Auktionsbörse Manheim Express in ihrem Vortrag. Gerade bei der Preisoptimierung oder der Fahrzeugbewertung birgt KI ein erhebliches Potenzial zur Automatisierung. Dennoch werden laut Unger bei Auktionen analoge und digitale Bereiche längere Zeit nebeneinander existieren.