AUTOHAUS Traditionsveranstaltung: 30 Jahre SommerAkademie

Die legendäre AUTOHAUS SommerAkademie fand in diesem August zum 30. Mal statt. AUTO-HAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat hat das erfolgreiche Format, das Leisure und harte Brancheninformation über drei Tage verknüpft und über eine starke Fangemeinde verfügt, 1992 erstmals durchgeführt. 110 Teilnehmer waren vom 25. bis 27. August im Interalpen-Hotel Tyrol in Telfs, nahe Innsbruck, dabei. Das Event fand heuer zum letzten Mal mit dem bekannten Branchenexperten und Journalisten statt. Zum Abschied von "HB" ließ es sich Jürgen Stackmann, ehemaliger VW-Vertriebsvorstand und Ex-Seat-Chef, nicht nehmen, die Veranstaltung mit einem Ausblick auf die nahe automobile Zukunft zu eröffnen. Stackmann plädierte unter anderem für eine stärkere Symbiose zwischen Handel und Hersteller, um sich den Herausforderungen der Zukunft (Dekarbonisierung, Digitalisierung, neuer Wettbewerb) gemeinsam anzunehmen. Es würden nur noch wenige Jahre bleiben, um die Entwicklungen positiv zu beeinflussen. AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel überreichte Prof. Brachat als Anerkennung für die unschätzbare Branchenarbeit den großen Bayerischen Löwen aus dem Bayerischen Landtag, der von Klaus Dieter Breitschwert, Ehrenpräsident des bayerischen Kfz-Gewerbes, gestiftet wurde. Geballtes Branchen-Know-how Zu den Referenten am zweiten Veranstaltungstag zählte unter anderem Uwe Brossette, Rechtsanwalt und Partner bei Osborne Clarke. Er gab ein Update zu den Themen Händlervertrag und Agenturvertrieb und bekräftigte: "Agentur bedeutet keine totale Vertriebskontrolle." Wilfried Anclam, Vorstandschef der Autoland AG und größter GW-Discounter in Deutschland, riet den Teilnehmern in seinem Vortrag, "hereingenommene Gebrauchte nicht an Aufkäufer zu geben, sondern selbst zu vermarkten". Architekt Jürgen Papadopoulos (Papadopoulos Associates) beschäftigte sich mit dem Thema: "Wie wird das Autohaus von morgen aussehen?" und erklärte, warum Händler nicht in die Fläche, sondern in die "Klasse" ihres Autohauses investieren sollten. Marc-Oliver Prinzing, Geschäftsführer Carmacon, informierte über Fleetmanagement als Servicebaustein für gewerbliche Kunden und betonte: "Der Dienstwagen ist nicht tot!" Kevin Castor (TÜV Süd Mobilität) und Martin Kusatz (Geschäftsführer Digital Vehicle Scan) sprachen über die Umsetzung eines ganzheitlichen Fahrzeugmanagement-Prozesses. Der Tag endete mit einem gemütlichen Hüttenabend in uriger Atmosphäre. Für Unterhaltung sorgte die "Trio-Band" mit einschlägigen Hits. Dank Benjamin Klatt und Peter Klingenmeier spielten die Musiker dann länger als geplant, was die Stimmung zu neuen Höhen trieb. Am dritten Veranstaltungstag schließlich gab es weitere Impulse für das tägliche Autohandelsgeschäft. Den Anfang machte Jörg Gudat, Geschäftsführer von Gudat Solutions, mit seinem Vortrag über den digitalen Service in der papierlosen Werkstatt. Er hob die Vorteile der Digitalisierung hervor: Zeitersparnis, Informationsgewinn durch vernetzte Prozesse, optimierte Kommunikation dank intelligentem Schnittstellendesign, Umsatzsteigerung durch optimalen Ressourceneinsatz, mehr Effizienz und Kundenbindung. Den Kunden nicht gehen zu lassen war denn auch das Schlagwort für Tobias Ritter, Mitglied der Geschäftsführung von DADG. "Der Kunde bringt das Geld ins Haus", erinnerte er seine Zuhörer. Neue Mobilität erfordere neue Konzepte. Visionäre brauchen auch Bremser "Veränderungsmanagement ist wie Zugfahren", erklärte Oliver Bohn, Geschäftsleiter im Autohaus Kuhn & Witte in seinem Vortrag "You never work alone". Visionäre im vorderen Zugteil bräuchten im hinteren Teil auch Bremser. Über Herausforderungen, Lösungen und Erfahrungen bei der Digitalisierung sprach im Anschluss Mark Karpinski, Geschäftsleiter bei Autoschmitt Idstein. Sein Lösungsansatz: die Customer Journey gestalten und abkürzen durch die Reduzierung der Fremdbeeinflussung sowie die Steigerung der eigenen Sichtbarkeit und Relevanz. Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer der puls Marktforschung, ging der Frage nach, ob die Deutschen das grüne Autohaus wollen. Nur jeder Dritte attestiere seiner Automarke und seinem Händler Klimafreundlichkeit, warnte er. Bessere Prozesse für elektrische GW Boris Dähne, Geschäftsführender Gesellschafter von "Die Autohausberater", stellte anschließend die Macht der kleinen Zahlen im Aftersales-Geschäft dar. Und Tim Dickemann von Roboyo zeigte zusammen mit Autohändler Andreas Weeber die Vorteile der Robotic Process Automation im Autohaus auf. Zum Abschluss sprach Prof. Dr. Stefan Rostek (Rostek Consulting) über das Gebrauchtwagengeschäft in der Transformation. Sein Fazit: Die wachsende Elektrifizierung des GW-Markts sowie die neuen Hersteller-Händler-Beziehungen verstärken die Notwendigkeit von exzellenten Prozessen im Gebrauchtwagen-Geschäft, insbesondere im Zukauf. In seinem Schlusswort zeigte sich ein sichtlich gerührter Prof. Brachat dankbar für die letzten drei Jahrzehnte und bedankte sich für die Teilnahme vieler Interessierter aus der Automobilbranche und die Unterstützung der Mitarbeiter über all die Jahre. Als Würdigung seiner Leistung erhielt Brachat zum Abschluss minutenlangen stehenden Applaus. Unterstützt wurde die Sommerakademie 2021 von APZ, Autoscout24, Bank11, Multipart, TÜV Süd und Würth. Prof. Brachat: "Ohne Sponsoren wäre eine Veranstaltung in dieser Klasse an einer derart einmaligen Location trotz der gehörigen Teilnehmerbeiträge nicht machbar." Exklusives Sommerinterview mit Jürgen Stackmann Jürgen Stackmann plädiert für eine stärkere Symbiose zwischen Handel und Hersteller, um sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Im ausführlichen Interview auf AUTOHAUS next mit AUTOHAUS Chefredakteur Ralph M. Meunzel spricht er zudem über alternative Antriebe und das zukünftige Aftersales-Geschäft:https://next.autohaus.de/ecampus/87183

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