Der GW-Großhändler Auto1 konnte 2018 seinen Umsatz deutlich erhöhen. Wirkaufendeinauto.de baute gleichzeitig sein Filialnetz aus. Die Zeichen stehen damit auf Wachstum. Trotzdem wolle das Unternehmen auf absehbare Zeit nicht in Länder außerhalb Europas expandieren, berichtet das Wirtschaftsmagazins "Capital" (Ausgabe 7/2019, EVT 20. Juni).
Obwohl der japanische Technologiekonzern SoftBank bei seinem Einstieg Anfang 2018 angekündigt hatte, man wolle Auto1 "in ein globales Unternehmen verwandeln", hätten die Berliner keine unmittelbaren Pläne für einen Markteinstieg in China, Japan oder den USA. Stattdessen konzentriere sich Auto1 auf den Ausbau seines Produktportfolios in bestehenden Märkten, kündigten die Gründer Hakan Koç und Christian Bertermann im Gespräch mit "Capital" an.
Rund um das Kerngeschäft hat Auto1 bereits eine Reihe von Zusatzangeboten erschlossen. Wie "Capital" schreibt, soll nun auch die für Auto1 aufgebaute Infrastruktur, etwa die Logistik- und Auktionsplattform, an andere Marktteilnehmer vermietet werden. Vorbild dafür sei laut Gründer Koç Amazon: Der US-Konzern habe das Prinzip perfektioniert, aus der eigenen Wertschöpfungskette immer neue, teils hochprofitable Geschäfte auszukoppeln. Mit den neuen Geschäftsfeldern wolle Auto1 auch die Abhängigkeit vom riskanten und kapitalintensiven Kerngeschäft verringern.
Die Auto1 Group hat 2018 ihren Umsatz um 32 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro (2017: 2,2 Milliarden Euro) erhöht und über seine Plattformen Auto1.com, Wirkaufendeinauto.de und Autohero insgesamt mehr als 540.000 Gebrauchtfahrzeuge gehandelt. Im Februar dieses Jahres öffnete das Unternehmen zum ersten Mal seine Endkonsumentenmarke Wirkaufendeinauto.de für den deutschen Gebrauchtwagenhandel. (AH)