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Auto-Abos im Händlercheck: Geschäftsmodell mit Potenzial

30.04.2019 16:50 Uhr
Porsche Cluno Auto-Abo
Der Auto-Abo-Anbieter Cluno sicht den Schulterschluss mit dem Handel.
© Foto: Cluno

Rund die Hälfte der Autohaus-Entscheider kann sich vorstellen, ein Auto-Abo ins Portfolio aufzunehmen und geht auch davon aus, dass sich diese Mobilitätsangebote am Markt etablieren werden.

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Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel

Das Mieten von Autos dürfte so alt sein, wie das Auto selbst. Zehn Prozent der Neuzulassungen gehen laut Kraftfahrt-Bundesamt auf das Konto der Mietgesellschaften. Es handelt sich also um ein volumenstarkes Geschäft. Inzwischen gibt es ziemlich viel Bewegung hinsichtlich neuer Geschäftsmodelle entlang der automobilen Wertschöpfungskette. Es stellt sich allerdings prinzipiell die Frage, wie der Handel daran partizipieren kann bzw. ob man ihn auch lässt. Aktuell gibt es Anbieter wie Fair.com in den USA oder Cluno in Deutschland, die den Schulterschluss mit Autohäusern suchen und deren Geschäftsmodell nur in Zusammenarbeit mit dem Handel funktioniert.

Im aktuellen AUTOHAUS Panel geht es konkret um das Thema Auto-Abo. Damit ist gemeint, dass der Kunde sein Auto weder kauft noch least, sondern auf Zeit zu einem bestimmten festen monatlichen Betrag mietet. Bestimmte Leistungen wie Wartung und Versicherung sind dabei inkludiert. Auch die Möglichkeit der vorzeitigen Rückgabe ist gegeben. In der Regel müssen nur noch die Benzinkosten gezahlt werden.

Nur 53 Prozent der befragten Entscheider im Handel haben allerdings bisher von diesen Modellen nach eigenen Angaben gehört. 41 Prozent halten dies für ein interessantes Geschäftsmodell und bewerten die Chancen für den Handel eher als positiv. Rund ein Viertel sprechen dagegen von einer Modeerscheinung und sehen dieses Konzept als für Händler nicht geeignet (20 Prozent). Dabei wären 43 Prozent bereit in die Software zu investieren und 34 Prozent Werbeausgaben zu tätigen.

Als Anbieter von Auto-Abos würden sich zwischen 40 bis 50 Prozent der Befragten ihren Hersteller oder Importeur an ihrer Seite wünschen. 40 Prozent sind allerdings auch davon überzeugt, dass Shared Mobility zu weit vom Kerngeschäft des Handels entfernt ist. Dagegen sehen 38 Prozent die Möglichkeit, das eigene Geschäft zu diversifizieren. Für jeden Fünften birgt ein Auto-Abo-Modell auch eine Gefahr für das eigentliche Handelsgeschäft.

Chancen und Risiken

Hinsichtlich der Chancen zur Verbreiterung des Angebots ist das Auto-Abo für 42 Prozent eine Möglichkeit der verlängerten Probefahrt – und damit letztlich eine weitere Möglichkeit, um Autos zu verkaufen. Für 37 Prozent bietet ein derartiges Angebot Eroberungspotenzial für Neukunden. Als Risiken sieht der Handel explizit eine Schwächung der Kernkompetenzen (34 Prozent), die Abwertung des Fuhrparks, die Kannibalisierung des Geschäfts und einen zu hohen Aufwand (jeweils 33 Prozent). Rund die Hälfte der Befragten kann sich aber vorstellen, das Auto-Abo ins Portfolio aufzunehmen und gehen auch davon aus, dass sich dieses Geschäftsmodell am Markt etablieren wird.

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Der AUTOHAUS pulsSchlag ist Teil der Wissensplattform AUTOHAUS next. Mehr zum Top-Thema des Monats und zum aktuellen Neuwagen-, Gebrauchtwagen- und Aftersalesgeschäft der Branche finden Sie in der Ausgabe 4/2019. Das Stimmungsbarometer des deutschen Autohandels erscheint monatlich in Kooperation mit puls Marktforschung und Santander. Mehr zu den Bezugsmöglichkeiten erfahren Sie unter www.autohaus.de/pulsschlag

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KOMMENTARE


Frank Leclaire

02.05.2019 - 10:03 Uhr

Ich finde speziell die Aussagen zum Thema Kernkompetenz interessant. Was ist denn die Kernkompetenz eines Autohauses? Das Verkaufen von Neuwagen? Oder eher das Anbieten von Mobilität mit möglichst vielen Möglichkeiten? Es war mal eine Kernkompetenz, Autoscheiben zu erneuern. Jetzt gibt es Carglas. Es sollte die Frage gestellt werden, was für den Endkunden das interessanteste Modell ist, nicht für den Händler. Es wird immer Leute geben, die kaufen wollen. Aber es wird eine zunehmende Anzahl von Kunden geben, die möglichst problemlos nutzen wollen. Dieses Geschäft sollte nicht (schon wieder) Anderen überlassen werden.


Daniel Garnitz

02.05.2019 - 10:27 Uhr

Super Video, tolles und zukunftsträchtiges Geschäftsmodell.Mit FAAREN bieten wir seit letztem Jahr Autohändlern die erste und kostenfreie Möglichkeit, ganz unkompliziert am Auto Abo teilzunehmen - mit der eigenen Marke im Vordergrund.Melden Sie sich gerne bei uns über alle Wege.Viele Grüße aus WürzburgDaniel GarnitzGF - FAAREN GmbH


Peter von Frosta

02.05.2019 - 10:35 Uhr

Ein Geschäftsmodell mit Zukunft - allerdings nicht für die Händler auf Dauer. Es ist gut, neben der Marge des Neuwagens auch den Bruttoertrag und den Neuwagen Zähler mitzunehmen. Allerdings in "Mengen" verlagert sich die eigene Kundschaft auf das Modell. Es drängt sich dann die Frage auf: Wohin mit den ganzen Jahreswagen?Die Buden schiessen ja wie Pilze aus den Boden.Zumal auch die Hersteller mal darüber nachdenken sollten, das Geschäftsmodell in der Menge zu deckeln und damit auch die Händler zu schützen, denn irgendwann stehen die Händler voll mit den ganzen Jahreswagen und bekommen die Autos nicht mehr vom Hof. Vor allem aber sollten die Hersteller mal darüber nachdenken, die ernormen Werbekostenzuschüsse für die Abo Anbieter zu kürzen. Die Summen sind schon frech! Das Beispiel mit der Chance hinkt auch, denn durch das Argument des "all incluive", welches vem Kunden vorher so schmackhaft gemacht worden ist, soll nun der Vrekäufer umkehren, indem er argumentiert, dass die Wartungskosten, die Versicherung, die etwaige Schäden nach der Garantie doch besser ausfallen? Nope!


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