Von Patrick Neumann/AUTOHAUS
Strahlende Gesichter beim Auto-Abo-Anbieter Cluno: Das Start-up aus München hat eine enorme Geldspritze für die weitere Expansion und den Ausbau seines technologischen Vorsprungs erhalten. Konkret sammelte das junge Mobility- und Fintechunternehmen 28 Millionen US-Dollar in einer sogenannten Series-B-Finanzierungrunde, die von Valar Ventures angeführt wurde, ein. Peter Thiels Valar Ventures investiert der Mitteilung zufolge gerne in margenstarke, schnell wachsende Technologieunternehmen mit großen Marktpotenzialen. Etwa in die Direktbank N26. Auch die bestehenden Investoren Acton Capital Partners und Atlantic Labs hätten sich an der aktuellen Runde beteiligt, hieß es. Zur Erinnerung: Bereits im April 2018 konnten die Münchner eine über sieben Millionen Euro große Finanzierungsrunde vermelden.
"Cluno ist ein Fintechunternehmen, das dank seiner strikten Kundenzentrierung eine attraktive Mobilitätslösung geschaffen hat", erklärte Andrew McCormack. "Bemerkenswert ist, dass Cluno die komplexen Prozesse im Bereich Autofinanzierung oder Leasing radikal vereinfacht und komplett in einer App abgebildet hat. Nutzer bekommen im Rahmen der automatisierten Bonitätsprüfung in Echtzeit eine Antwort", fügte der General Partner von Valar Ventures hinzu. Die Erfolge von Netflix und Spotify würden belegen, dass der Trend hin zur Nutzung und weg vom Eigentum gehe – auch beim Auto. Deshalb sei der Zeitpunkt für Clunos Auto-Abo genau richtig, Potenzial und Markt bezifferte McCormack als "enorm groß".
"Menschen wollen den einfachen Zugang"
Auch im Münchner Osten spürt man diesen Zeitgeist. "Die Menschen wollen einen einfachen Zugang zum eigenen Auto", betonte Nico Polleti, Co-Founder und CEO von Cluno. "Und das möglichst flexibel und zu einem fairen Preis." Unternehmensangaben zufolge offeriert das Start-up derzeit als einziger unabhängiger Anbieter ein flexibles und volldigitales Auto-Abo in Deutschland. "Indem Abwicklung, Buchung und Signatur über die App erfolgen, ermöglicht Cluno erstmals den komplett digitalen Zugang zum eigenen Auto", hieß es in einer Mitteilung. Neben dem Launch der Android-App in diesem Frühjahr will Cluno das Angebot um weitere Marken und Modelle ausweiten. Auch der Autohandel soll noch intensiver eingebunden werden.
Doch wie sieht dessen Rolle im Abo-Modell überhaupt aus? "Das ist ganz einfach: Ohne den professionellen Handel gäbe es Cluno nicht. Jedes Cluno-Auto wird beim Vertragshandel gekauft und dort ausgeliefert", erklärte Polleti auf Nachfrage von AUTOHAUS. "Zudem werden Aftersales-Services durch unsere Partnerhändler durchgeführt. Unsere Autos gehen am Ende der Nutzung bei Cluno an den Handel zurück, so ‚produzieren‘ wir optimal ausgestattete Wunsch-Gebrauchtwagen." Das Start-up möchte jetzt noch einen Schritt weitergehen, wie der CEO gegenüber AUTOHAUS bestätigte. "Die Rolle des Handels bei Cluno wird 2019 noch einmal deutlich steigen, denn wir werden das digitale Cluno Auto-Abo als Vertriebsinstrument für Bestandsfahrzeuge des Handels öffnen."
Das ausführliche Interview lesen Sie in AUTOHAUS 04/2019, das am 18. Februar erscheint.