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Alfa Romeo Tonale PHEV im Test: 280 PS, Allradantrieb – und sonst?

24.11.2023 06:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Schick gemacht - der Alfa Romeo Tonale.
© Foto: Timo Bürger/Autoflotte

Mit sportlich-schickem Design, einem Plug-in-Hybrid-Antrieb und fast 300 PS unter der Haube will der kompakte Italiener die Kundschaft zu den Händlern locken – kann dies gelingen?

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"Der 1,5-Liter-Turbobenziner und der kleine Elektromotor bieten im Verbund mit dem 48-Volt-Netz eine Leistung von 130 PS und ein Drehmoment von 240 Newtonmetern. Wie es sich liest, so fährt es sich dann auch. Viel Arbeit für die Siebenstufen-Doppelkupplung-Automatik, die nicht nur beim Beschleunigen oft den Gang wechseln muss. Selbst das Drehen am bekannten DNA-Steller kann die Behäbigkeit des Italieners nicht ganz überwinden – gefühlt einigermaßen flott geht es immerhin im Dynamic-Modus zu. Die elektrische Unterstützung der E-Maschine ist kaum zu spüren."


Alfa Romeo Tonale PHEV Test (2023)

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So hatte Autoflotte zu Anfang des Jahres 2023 über den nur 130 PS starken Alfa Romeo Tonale geurteilt. Schnee von gestern – jetzt hat sich die Leistung mehr als verdoppelt: Der Alfa Tonale Plug-in-Hybrid leistet dank Elektro-Power nun stolze 280 PS. Aber wichtiger als die Angaben im Datenblatt sind die Eindrücke auf der Straße. Wie macht sich das Kompakt-SUV in der Realität?

Der Antriebsstrang des Tonale Plug-In Hybrid Q4 vereint einen 1,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner (132 kW/180 PS stark) mit dem Elektromotor (der die Hinterräder antreibt) zu einem Allrad-System mit insgesamt 206 kW/280 PS.

Die Lenkung des Alfa Romeo Tonale ist recht weich – hier hätte die Abstimmung gerne direkter ausfallen dürfen. Die Abstimmung des Fahrwerks ist indes ein guter Kompromiss aus Dynamik und Komfort. Auch erfreulich:  Die Geräuschkulisse bleibt selbst bei hohen Tempi zurückhaltend – gut gemacht, Alfa! Den fast schon kultigen DNA-Regler zur Auswahl der Fahrmodi haben die Ingenieure überarbeitet. Im Dynamic-Modus („D“) schöpft das Fahrzeug seine Leistung voll aus – dort ist die Lenkung nun direkter.


Alfa Romeo Giulia Sprint GT 60 Jahre

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Um auf die für die Leistung sehr magere Höchstgeschwindigkeit von 206 km/h zu kommen, braucht der Fahrer zum Ende hin allerdings einiges an Geduld. Flotte Zwischensprints im Zusammenspiel von Verbrenner und Elektromotor erledigt das System dagegen – abgesehen von einem leichten Motoren-Murren – klaglos. In Summe ist der Allrad-Alfa spritzig unterwegs – die 280 PS Systemleistung klingen dann aber doch nach mehr als in der Realität zu „erfahren“ ist.

Was den Verbrauch angeht, lässt sich nur mit Mühe eine verlässliche Angabe machen – zu sehr ist der Gesamtverbrauch von Ladezustand der 15,5 kWh großen Batterie und der Fahrweise abhängig. Bei voller Ladung der Batterie (der Onboard-Lader lässt einphasig 7,4 kW zu, das Fahrzeug ist also an der einphasigen Wallbox oder der 22-KW-Ladesäule in gut zwei Stunden voll) und moderater Fahrweise lässt sich eine 5 vor dem Komma realisieren. Fordert man den Tonale mit rasantem Stil ist zum einen der Akku schnell leer und der Benzindurst höher: Dann fließen auch mal neun Liter Super durch die Leitungen.


Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio und Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio

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Unser Bordcomputer zeigte nach 600 gefahrenen Kilometern einen Durchschnittswert von 6,7 Litern an – enthalten sind darin drei volle Ladungen Strom. Etwa 40 Kilometer (je nach Außentemperatur) lassen sich rein elektrisch zurücklegen – allerdings nicht, wenn man die elektrische Top-Speed von 135 km/ ausreizt. Das Umschalten von Benziner auf Elektro ist kaum zu spüren, der Fahrer erkennt es am ehesten an der sich ändernden Drehzahl.

+ Schicke Optik

+ Gute Verarbeitung

+ Bequeme Sitze

– Hoher Preis

– Kein geringer Verbrauch

– Plug-in eigentlich überflüssig

Ansonsten gibt es nichts am Alfa zu mäkeln – besonders was den wertig wirkenden Innenraum angeht:  Der Fahrer blickt auf übersichtliche Instrumente; als Reminiszenz sind die beiden Rundinstrumente in den bekannte "Eierbechern" platziert. Die meisten Funktionen werden über den zentralen Bildschirm gesteuert, der nicht nur sehr elegant aussieht, sondern auch ein helles und klares Display mit toller Grafik bietet, die auch bei Sonne gut ablesbar ist.

Die vorderen Sitze sind bequem geformt, dick gepolstert und können zudem beheizt und belüftet werden (wobei die Lüftung selbst in der untersten Stufe ordentlich Wind macht). Zudem bietet das Gestühl einen sicheren Seitenhalt. Stämmige Fahrer könnten den Platz vorne als etwas beengt empfinden – da stößt die Schulter schon mal an die B-Säule.

Dienstwagenfahrer, die häufig mit Taschen, Koffern & Co. unterwegs sind, freuen sich über etliche Haken und Ösen im Kofferraum, die das Verzurren von Gepäck deutlich erleichtern. Praktisch ist der Doppelboden mit Einrastfunktion, wer weiteres Transportgut eine Etage tiefer unterbringen möchte.


  • Preis: ab 52.000 Euro
  • Plug-in-Hybrid 1,3-Liter-Turbobenziner:132 kW/180 PS |270 Nm bei 1.850 U/min.
  • Elektromotor: 90 kW/122 PS | 250 Nm Systemleistung: 206 kW/280 PS | Allradantrieb
  • Vmax: 206 km/h (elektrisch 135 km/h) | 0–100 km/h: 6,2 s
  • Verbrauch (WLTP): 1,1 - 1,4 l/100 km | CO2-Emission: 26-33 g/km
  • Batterie-Kapazität: 15,5 kWh | Ladeleistung: bis 7,4 kW Elektrische Reichweite nach WLPT: bis zu 69 km
  • Abmessungen: 4.530 x 1.840 x 1.600 mm
  • Radstand: 2,64 Meter, Kofferraumvolumen: 385–1.430 Liter
  • Versicherung: KH 19 | TK 24 | VK 25


Serienmäßig ist der Tonale bezüglich Sicherheitssystem und Komfort-Features rappelvoll – bei einem Preis von 52.500 Euro (Version „Ti“) darf diese üppige Ausstattung aber auch erwartet werden. Empfehlenswert ist dennoch das 2.400 Euro teure „Premium“-Paket: Das bietet neben den beheiz- und kühlbaren Vordersitzen auch das sehr feine Harman-Kardon-Soundsystem, das mit seinen 13 Lautsprechern plus Subwoofer den Raum mehr als füllend beschallt. Auch das Winterpaket (beheizbares Lenkrad und Scheibenwaschdüsen) sollte Dienstwagenberechtigten 500 Euro wert sein.

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