Die GM-Hausmarke Chevrolet will die Zahl ihrer verkauften Autos in Deutschland mittelfristig verdoppeln und wildert damit noch tiefer im Revier ihrer angestammten Schwester Opel. "Perspektivisch werden wir uns in Deutschland bei 45.000 bis 60.000 Autos positionieren können", sagte Steffen Raschig, der Geschäftsführer von Chevrolet Deutschland, dem Onlinemagazin Autogazette.de (Mittwoch). "Ich denke, dass uns das frühestens 2014 gelingen kann, spätestens sollten wir das aber 2016 geschafft haben."
Chevrolet tritt mit Kampfpreisen gegen die etablierte Konkurrenz in Deutschland an - und damit auch gegen Opel. In Deutschland verkaufte Chevrolet im vergangenen Jahr knapp 24.500 Autos und kam damit nach Daten des Kraftfahrtbundesamtes auf einen Marktanteil von 0,8 Prozent. Opel wurde etwa zehnmal so viele Wagen los und kam mit 233.500 Stück auf einen Anteil am Gesamtmarkt von 8,0 Prozent. Während Opel seinen Marktanteil in diesem Jahr bislang gehalten hat, baute Chevrolet ihn bis Mai weiter aus auf 0,9 Prozent - Tendenz steigend.
Im Gesamtjahr will Chevrolet-Deutschland-Chef Raschig die Verkäufe auf 32.000 Stück hochschrauben - "vielleicht auch noch ein paar mehr". Er setzt dabei auf gleich sieben neue Modelle. Chevrolet sei in Deutschland auf dem Weg zu einem Vollsortimenter, sagte Raschig. Gestartet war die Marke in Deutschland (damals noch als Daewoo) mit neu aufgelegten Opel-Modellen wie dem letzten Kadett; später machte sie sich einen Namen mit Kleinwagen.
US-Elektroauto Volt vs. Opel Ampera
Ende des Jahres bringt die GM-Tochter auch das US-Elektroauto Volt auf den deutschen Markt. "Wir setzen hier nicht primär auf das Erreichen hoher Stückzahlen", sagte Raschig. "Der Volt wird uns dabei helfen, dass wir nicht nur eine Marke mit PS-starken Motoren sind, sondern auch grüne Technologien im Portfolio haben." Dass Opel parallel den nahezu baugleichen Ampera anbietet, empfindet Raschig als unproblematisch. Der Kunde in Deutschland wisse genau, "dass wir mit dem Chevrolet Volt das Original auf den Markt bringen, das in den USA bereits recht erfolgreich läuft". (dpa)
Hans von Ohain
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