Die Porsche Holding Salzburg (PHS) sieht sich in einem heraufordernden Marktumfeld weiter auf Kurs. Starke Marken sowie ein robust und breit aufgestelltes Vertriebsnetz hätten sich auch im dritten Krisenjahr in Folge als Plus erwiesen, teilte die Volkswagen-Tochter zum Jahresabschluss 2022 mit. "Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation war es uns möglich, in allen Geschäftsbereichen und nahezu allen Ländern ein solides Ergebnis zu erzielen und unseren eingeschlagenen Transformationskurs erfolgreich fortzusetzen", erklärte der Sprecher der Geschäftsführung, Hans Peter Schützinger.
Laut Hochrechnung verkaufte die PHS im vergangenen Jahr weltweit 652.800 Neuwagen und verfehlte damit ihr Vorjahresergebnis um 3,3 Prozent. Grund für den Rückgang waren die anhaltenden Produktions- und Lieferengpässe. Der Gebrauchtwagenabsatz gab um 12,4 Prozent auf 186.800 Fahrzeuge nach – eine Folge des knappen Angebots im Markt.
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Positiv hob das Unternehmen hervor, dass die Zahl der Händlerstandorte auf 530 gestiegen sei (plus sechs Betriebe). Man habe seine Metropolenstrategie mit Fokus auf Premium- und Luxusmarken erfolgreich fortgesetzt, betonte Schützinger. Durch die Neuakquisitionen im Einzelhandel sei die Zahl der Mitarbeiter um 3,4 Prozent auf 35.100 angewachsen.
Die PHS ist nach eigenen Angaben der größte Autohändler Europas. Neben 23 europäischen Ländern sind die Salzburger auch in Kolumbien, Chile, China, Malaysia, Singapur und Japan aktiv. Das Geschäft umfasst die Marken des VW-Konzerns im Groß- und Einzelhandel. Weitere Standbeine sind Ersatzteilevertrieb, Finanzdienstleistungen (Porsche Bank Gruppe), IT-Systementwicklung (Porsche Informatik) und Energielösungen (Moon Power GmbH).
Ausblick: Auch 2023 wird kein Normaljahr
Auf das Autojahr 2023 blickt Schützinger mit gemischten Gefühlen. Die Marktbedingungen weltweit würden volatil und herausfordernd bleiben. Die Konjunktur trübe sich, hervorgerufen durch Energieknappheit und Inflation, stetig ein. Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation und Verteuerung des täglichen Lebens würden sich vor allem Privatkunden zunehmend zurückhalten. "Die Anschaffung eines Neu- oder auch Gebrauchtwagens hat, wenn diese verschoben werden kann, unter den aktuellen Umständen nicht oberste Priorität", erklärte er. Deshalb werde 2023 ein weiteres Mal entfernt von einem Normaljahr sein.
Positiv stimmen Schützinger die hohen Auftragsbestände der VW-Konzernmarken. Diese würden sich auf Rekordniveau bewegen und für 2023 eine "solide Basis" bilden. Ebenso bleibe die E-Mobilität verstärkt im Kundenfokus. "Entscheidend für dieses Autojahr und auch die folgenden wird sein, dass die wirtschaftliche Verunsicherung, die sich gerade bei Privatkunden als erstes in Kaufzurückhaltung ausdrückt, beseitigt werden kann."