2025 wird als Jahr der Elektromobilität in die deutsche Automobilgeschichte eingehen, so viele Experten. Die drohenden Strafzahlungen von bis zu 15 Milliarden Euro sowie der subventionierte Wettbewerb aus Fernost lassen das plausibel erscheinen. So berichten auch drei von vier Händlern im AUTOHAUS Pulsschlag, dass sie vom Hersteller bereits entsprechende Quoten bzw. Anreize für den BEV-Verkauf erhalten haben.
Es fehlt allerdings noch an der Überzeugung im Handel: Nur 18 Prozent halten es für realistisch, die BEV-Verkäufe 2025 auf ca. 25 Prozent zu steigern. Als Hürden werden vor allem zu hohe Fahrzeugpreise, geringe Reichweite und ein lückenhaftes Ladenetz gesehen. Bei den wichtigsten Verkaufsargumenten sieht man, dass es zudem an Vertrauen zu Batterie-Haltbarkeit, Ladegeschwindigkeit sowie ökologischen Vorteilen fehlt.
Man muss festhalten, dass viele Hersteller ihre Vertriebspartner trotz der enormen Relevanz noch nicht ins BEV-Boot geholt haben. Wenn Händler von den Fahrzeugen nicht überzeugt sind, den Kundennutzen nicht sehen, werden sie die Produkte nicht erfolgreich verkaufen.
Video-Kommentar von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Gravierende Vertrauensdefizite
Im Übrigen zeigt unsere Forschung, dass Elektroautos auch auf Käuferseite gravierende Vertrauensdefizite haben. Egal ob Batterie-Haltbarkeit, Ladenetz, Explosionsgefahr der Akkus, Ladegeschwindigkeit – der Markt ist geprägt von Halbwissen und Vorurteilen, die man entschlossen entkräften müsste.
Last but not least kommen jetzt noch Medienberichte um massive BEV-Rabatte im zweiten Halbjahr sowie mögliche Lockerungen der EU-Klimavorgaben auf – pures Gift für den Verkauf. Es braucht mehr Mut, Entschlossenheit und Planungssicherheit auf allen Seiten. Sonst wird das Jahr der Elektromobilität zum Jahr der Elektromobilitäts-Enttäuschung.
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