HB ohne Filter vom 4. April 2014
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04.04.2014Heute: E-Mobilitätsziele von einer Million bis 2020 realistisch?, IT-Entwicklungen im Autohaus, Die 10 beliebtesten Modelle der Generation 50+, Die Scheiben-Profis.
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31. März - Montag<br><br>E-Mobilitätsziele von einer Million bis 2020 realistisch?
Es war 2010, als die Kanzlerin die Initiative "Nationale Plattform Elektromobilität" ergriff. Die ehrgeizige Zielsetzung, bis 2020 eine Million E-Fahrzeuge (inkl. Hybridvarianten, sprich Reichweitenverlängerer) auf Deutschlands Straßen zu haben, ist nach wie vor ehrgeizig. Noch sechs Jahre hat die Kanzlerin Zeit! Einmal mehr wird deutlich, dass es einfacher ist, innovative Zielsetzungen zu formulieren als Komplexitäten zu realisieren.
Derzeit fahren auf deutschen Straßen gut 12.000 reine Elektroautos. Sie treffen auf rund 4.500 öffentliche Ladesäulen. Davon ist jede zweite bei "Hubject" angeschlossen. Hubject ist eine Gründung aus dem Jahr 2012. Darüber soll über E-Roaming eine europaweite Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Der E-Tanker kann bei Hubject per Smartphone oder RFID-Karte Strom abzapfen, gleich wem die Tankstelle gehört bzw. wer sie betreibt. Gut so. Hinter Hubject stehen Daimler, BMW, Siemens, Bosch, RWE, EnBW. VW überlegt noch. Nachdem man sich in Europa inzwischen auf einen Steckertyp geeinigt hat, ist auch damit ein weiteres Hindernis genommen.
2013 hat der Bund von Berlin aus "Schaufenster-Regionen" zur Förderung der Mobilität ausgerufen. Der VDA veranstaltete in Berlin aktuell eine dreitätige Fleetveranstaltung. Für VDA-Präsident Matthias Wissmann ist die große Zielerreichung von einer Million Fahrzeugen bis 2020 nicht abwegig, so der notwendige politische Rahmen gesetzt wird. Geplant ist ein Elektromobilitätsgesetz. Da sollen Sonderparkrechte, die Nutzung von Busspuren festgeschrieben werden. Ferner sollten Bund, Länder und Kommunen zehn Prozent ihres Fuhrparks auf Elekteomobilität umstellen. Auch im Flotteneinsatz machen E-Autos durchaus Sinn. Und wie wäre es mit einer Sonderabschreibung für E-Fahrzeuge im Dienstwagenbereich? Da wird was kommen müssen.
1. April- Dienstag<br><br>IT-Entwicklungen im Autohaus
Heute trafen sich namhafte IT-Anbieter für die Handelsbranche bei der AUTOHAUS-Redaktion in München zum Erfahrungsaustausch. Nachstehend die wichtigen Erfahrungen und Erkenntnisse in Thesenform:
- Die große Herausforderung liegt in der Integration von Neuerungen. Es wird viel entwickelt, aber nicht alles eingesetzt. Mehr Mut zur Innovation!
- Es fehlen im Handel vielfach Kraft und Mitteln zur Umsetzung vorhandener Software. Vor allem in kleineren Betrieben.
- Es werden seitens der Hersteller Vorgaben definiert, zu deren praktischer Wirksamkeit der Handel nicht befragt wird. Er soll es aber anwenden.
- Zu früheren Zeiten hat der Hersteller die Mittel bereitgestellt, um die notwendigen Schulungen für die Umsetzungspraxis zu ermöglichen. IT-Programme spielen bis heute bei Bonusprogrammen keine Rolle.
- Wer heute die IT-Kosten analysiert, stellt fest, dass dort der größte Brocken die Umlagen der Hersteller ausmachen.
- Big Data, also Datenmengen, die zu groß sind, um sie mit klassischen Methoden der Datenverarbeitung auszuwerten, werden zur weiteren Herausforderung. Vor allem zur Vernetzung im Rahmen von CRM bis hin zum Datennutzer und zum Datenschutz. Wo gehen die Daten hin? Wer macht was damit? Was kosten die Daten? Man möchte nicht nur das vernetzte Auto, sondern auch den vernetzten Kunden.
- Es gibt zur Stunde kein DMS, das sämtliche Marken abdeckt.
- Die Digitalisierung im Service, auch "Mobile Dialogannahme " genannt, kommt. Da wird bei einer Marke vom Importeur beispielsweise eine einmalige Einrichtungszahlung von 1.990 Euro in Rechnung gestellt und beispielsweise für 600 Direktannahmen monatlich eine Paketgebühr von 300 Euro.
- Der geführte Annahmeprozess bei der Dialogannahme muss dann dafür sorgen, dass der Mehrwert über neue Geräte erwirtschaftet werden kann.
- Elektronisch steuerbare Preisauszeichnungsschilder an den Fahrzeugen sind eine Frage des Bedarfs und der Preisbereitschaft.
- Beim SKR 51 (Standardkontenrahmen) haben weitere Hersteller nachgezogen. Für den Betriebsvergleich ist er kompatibel.
- Für 2014 sehen sich auch die IT-Anbieter als Agenten in einem Verdrängungswettbewerb. IT-Entscheidungen in den Betrieben sind grundsätzlicher und langfristiger Art und werden nicht spontan entschieden. Dahinter stehen vielfach zähe Entscheidungsprozesse. Einmal mehr: Man muss sich entscheiden.
2. April - Mittwoch<br><br>Die 10 beliebtesten Modelle der Generation 50+
Man reflektiere diverse Aussagen: Laut aktuellem DAT-Report ist der durchschnittliche Neuwagenkäufer 43,5 Jahre alt, der durchschnittliche Gebrauchtwagenkäufer 42,7 Jahre. Dröselt man diese Alterskiste nach Marken auf, dann ist der durchschnittliche Neuwagenkäufer bei Daimler 54 Jahre alt. Und bei Audi 52 Jahre! Ein Wahnsinnsunterschied mit enormen Imagefolgen. Theoretisch heißt das doch im Klartext, 20-Jährige kaufen keine Neuwagen und 70-Jährige schon gleich gar nicht mehr. Dieser statistische Durchschnitt ist wenig hilfreich.
Viel interessanter ist beispielsweise, welche Fahrzeuge bevorzugt die Generation 50+? Ausgerechnet "Meinauto.de", die führende freie Neuwagenbörse, zeigt aufgrund der eigenen Website-Besucher auf, wie die Modellwünsche dieser Klientel aussehen (siehe Abb.) Die Erkenntnis: Opel und Ford erzielen dank hoher Rabatte hohe Marktanteile bei Ü50-Kunden. Hinter der Zielgruppe 50+ stehen ohne Frage hohe Loyalisierungspotenziale für die Zukunft.
3. April - Donnerstag<br><br>Die Scheiben-Profis
Wie viele reine Scheibenreparaturbetriebe gibt es in Deutschland? Es sind rund 1.500! Da sind freie Werkstattketten wie ATU oder die Bosch-Dienste nicht mitgerechnet. Nachstehende Abbildung zeigt die Nischenanbieter in der Übersicht. Sie streben jeweils weiteren Ausbau ihrer Filialkonzepte an. Mancher Markenhändler hat in sein Autohaus zur Stärkung der Auslastung im Karosseriebereich als überfabrikatlicher Glasreparateur KS integriert. Wer als Autohaus aktiv in der "Scheibenszenerie" dabei ist, sollte immer mal wieder über die Homepage obiger Spezialisten nachschauen, was sich im Glasgeschäft abspielt. Unter www.autoglas-naessl.dez.B. finden Sie ein weiteres Beispiel für den gläsernen Variantenreichtum, vom Omnibus, Lkw, Oldtimer, Sonderfahrzeug bis zu gläsernen Aussenspiegeln.
Die Abbildung spiegelt ein Testergebnis, abgedruckt in "Autobild" wider. Da wurde in drei Städten willkürlich getestet. Die Anzahl der Betriebe wird nicht genannt. Das Ergebnis ist keineswegs repräsentativ. Der Eindruck wird als solches aber vermittelt. Eigentlich unhaltbar! Den Betrieben wird in Summe eine hohe Diagnosefähigkeit testiert. Windschutzscheibenwechsel nur dann, wenn es auch notwendig ist. Bemängelt wurde vielfach das Thema Ordnung und die unzureichende Kundenwartezone.
Spruch der Woche:
"Es sind Menschen, die grosse Dinge bewegen."
Mit meinen besten Grüßen und Wünschen
Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
A. Aslau
Dieter M. Hölzel
Derek Finke
Heinz Gamsbichler
A.Aslau
Heinz Gamsbichler
Michael Kühn
Derek Finke
A. Aslau