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HB ohne Filter vom 14. März 2014

AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat

präsentiert von



Datum:
14.03.2014

4 Kommentare

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Heute: HUKs geplante Werkstattattacke, Werbliche Auffälligkeiten im März, 20 Jahre IGEDOS, Electric Show Drive Center Genf und "Milchkuh-Initiative": Straßengelder gehören der Straße.

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10. März – Montag<br><br>HUKs geplante Werkstattattacke


Die HUK Coburg hat derzeit 1.300 Partnerbetriebe unter Vertrag, die per Schadensteuerung selektiert sind, Unfallschäden im Auftrag der HUK zu beheben. Die Hälfte davon sind freie Karosserie- und Lackbetriebe, die andere Hälfte autorisierte Markenwerkstätten. Angeblich kommen da zahlreiche Betriebe mit 58 Euro HUK-Stundenverrechnungssatz bzw.63 Euro (+ MwSt.) in Großstädten hin. Ebenso mit einer Ersatzwagenvergütung von 25 Euro pro Tag, maximal für fünf Tage.

Jetzt plant die HUK ab 2015 ins Werkstattgeschäft einzusteigen. Über selektierte Werkstätten sollen Inspektionsarbeiten 20 bis 30 Prozent billiger als bei Vertragswerkstätten angeboten werden. Die Hauptuntersuchung will man deutschlandweit mit der Dekra durchziehen. Eine offene Stellungnahme dazu ist seitens der HUK nicht zu erhalten. Der ZDK hat erfreulicherweise dem Vorhaben eine umgehende scharfe Absage erteilt. Die geplante HUK-Aktion ist so wenig erforderlich wie eigene ADAC-Werkstätten. Warum muss ausgerechnet ein Versicherer den Service auf dem Altar des Schnäppchens opfern?

Die Kiste hat mehrere denkbare Facetten: Die Attacke, die hier der HUK-Vorstand Klaus-Jürgen Heitmann reitet, ist gegen die Automobilhersteller gerichtet. 20 Prozent der Kfz-Versicherungen werden im Rahmen der Fahrzeugverkäufe über die jeweiligen Markenhändler verkauft. Dort steht beispielsweise bei den VW-Händlern über den VVD die Allianz dahinter, Heitmanns Lieblingswettbewerber. Ergo ersinnt man sich Revanche. Allerdings auf dem Rücken des kleinen Mittelständlers! Die HUK wird in erster Linie mit der neuen Servicestrategie die freien Karosserie- und Lackbetriebe bedienen, die bereits überfabrikatlich auch das Inspektionswesen abdecken. Damit werden HUK-Kunden auch in Folge bei der Versicherungsstange gehalten. Noch mehr, man offeriert morgen einen Kfz-Versicherungstarif, der die geschleuderten Werkstattleistungen einschließt. Die HUK-Flatrate. Sie lässt sich dann noch um Garantiepakete erweitern usw. Auch wenn nicht alle 9,2 Millionen Versicherungsnehmer der HUK der Offerte folgen werden, so wird hier dennoch ein großes Stück Servicekuchen umverteilt. Und das gerade im Markt für ältere Fahrzeuge, die die Vertragswerkstätten dringlich für ihre Auslastung bräuchten.

Wer im neuen DAT-Report in der Übersicht "Werkstätten im Urteil der Kunden" feststellt, dass die Kunden die Preiswürdigkeit der ausgeführten Arbeiten mit der Note 1,9 einstufen, kommt zur Feststellung, dass die Servicepreise zu niedrig sind. Vielleicht muss die DAT gerade diesen Wert mal noch konkreter aufdecken! Markenspezifisch und dann mit Stadt-/Landgefälle, Altersstruktur, Männlein, Weiblein!

Der ZDK wäre aber im Verbund mit bestimmten Kfz-Versicherern gefordert, politisch folgendes Anliegen auf die Schiene zu setzen. Jeder kennt die stringenten Regularien in Sachen Datenschutz. Der Kunde muss unterschreiben. Wohl unterschreibt der Kunde auch einen Versicherungsvertrag mit viel, viel Kleingedrucktem. Sprich, er liest das doch gar nicht, was er da unterschreibt. Im Fall der Falle stellt er dann plötzlich fest, dass sein Auto für die Unfallinstandsetzung plötzlich in einen Betrieb gesteuert wird, von dem er gar nichts wusste. Es sollte also Vorgabe gemacht werden, dass der Kunde in der Versicherungspolice separat unterschreibt, dass ihm die Freiheit zur Entscheidung, wohin sein Fahrzeug im Schadenfall gelenkt wird, genommen ist. Nachdem sich ja auch mehr und mehr Kunden direkt über das Internet mit Kfz-Versicherungen eindecken, ist die Kenntlichmachung des Freiheitsentzuges im Schadenfall besonders hervorzuheben. Auch hier machen zahlreiche Anbieter auf dem Rücken der 'Kleinen' ihre Geschäfte. Gerade die Autohäuser sind auf ihrer eigenen Homepage gut beraten, dort an geeigneter Stelle auf dieses Faktum zu verweisen!

 

11. März – Dienstag<br><br>Werbliche Auffälligkeiten im März


Die Vegetation ist dieses Jahr zwei Wochen zu früh dran. Die Folge, Werbeankündigungen mit "Frühlingsgefühle im Winter", "Powerfrühling" – im Saarland! Die Gottfried-Schulz-Gruppe bezahlt bis zu 8.700 Euro über DAT. Das ist doch ein Wort. Natürlich darf zur Freude von Rabattkönig Dudenhöffer der "Preis-Frühling" nicht fehlen. Seine Lieblingsfirma Meinauto.de schiebt die Cabrio-Saison mit Golf Cabrio und angekündigten 24,27 Prozent an. Den Zweisitzer Smart Cabrio ist für angekündigte 11.887 Euro, sprich 26,51 Prozent zu haben. Wohlgemerkt, Dudenhöffers Aussagen beziehen sich immer auf Preisankündigungen im Netz, nicht auf tatsächlich realisierte Preise. Die Internetschnäppchenwelt mit reinen Lockvogelangeboten und geringer Menge wird ja artig unter den Tisch gekehrt. Das könnte aber der Herr Prof. Dr. Dudenhöffer einmal wissenschaftlich untersuchen lassen!

Partylaune gab es mit der Einführung des neuen Mazda3. Bei Citroën steht der C3 und C 4 mächtig im Programm. Volvo stellt mit dem V40 "Das schwedische Wirtschaftswunder" vor. Audi spricht mit "My first Audi" junge Fahrer an. "Für junge Fahrer günstig finanziert, günstig versichert." Der Lenz möge kommen! Dass der Frühlingsmonat zugleich als verkaufsstärkster Automobilmonat im Jahr ausfällt, ist (hormonelle) Emotion pur! Da passt Strobels "Kinderflohmarkt" elegant dazu.

 

12. März – Mittwoch<br><br>20 Jahre IGEDOS


Es waren 1994 in Veitshöchheim Josef Gierse und Hans G. Christokat, AOS-Betriebe (Autorisierte-Opel-Service), die gleich David wirkungsvolle Pfeile Richtung Goliath zu setzen wussten. Die IGEDOS hat bis heute manche Rauchzeichen für die gesamte Branche gesetzt. Angefangen von der ersten Musterkostenrechnung aus Geislingen, der Schnittstellenfreigabe für freie IT-Anbieter, Ungleichbehandlung beim Zuschussprogramm bei CI-Investitionen, Änderungsvorbehalten in den Verträgen, klare Regelungen von Garantievergütungen, fragwürdigen Einschränkungen beim Neuwagenvertrieb bis hin zur Komplettpreisoffensive (OSKO+MEO), zu der die Jubiläumsveranstaltung in Kassel eine einstimmige Resolution verabschiedete.

Opel-Deutschlandchef Jürgen Keller gratulierte der IGEDOS persönlich. Günter Sommerlad und Todd Gaffner Sprachen Grußworte. Ich durfte in einer Festansprache an bestimmten Stationen aufzeigen, dass der Weg von Mensch zu Mensch oft schwieriger ist als ein Flug zum Mond. 400 Seiten Standards vom damaligen Opel-Vertriebsvorstand "Dr. Bu"' bleiben bis heute einmalig in der Branche. Oder dass zwischen der IGEDOS und dem Opel-Händlerverband wenig zusammengeht, erstaunt, nachdem manche Opel-Händler zahlreiche AOV angeschlossen haben und mit diesen bestens zusammenarbeiten. Jürgen Keller machte aber deutlich, dass es sinnvoll ist, aufeinander zuzugehen, miteinander zu reden und gemeinsam zu sprechen. Wenn das keine Jubiläumsbotschaft ist! Außerdem war Opel im Foyer allein mit fünf Ständen vertreten. Schließlich stehen hinter Opel 151 Jahre Tradition. Schließlich ist Opel das Europageschäft von GM. Schließlich ist Opel die drittgrößte Automobilmarke in Europa. Die IGEDOS hat unter ihrem Vorsitzenden Rolf Höschele und Verbandsgeschäftsführer Dietrich Asche abermals in Kassel sichtbare Zeichen gesetzt"

Die Vorstandschaft der IGEDOS, die heute die Interessen der AOV und OVS wirkungsvoll vertreten: Dietrich Asche (re) Geschäftsführer, Rols Höschele (Vorsitzender), Helmut Simmer, Guido Deppe, Corinna Schlachter, Heiko Hasse und Helmut Nordhaus.

Ein Blick auf die aktuell laufende Komplettpreiskampagne (OSKO + MEO)

 

13. März – Donnerstag<br><br>Electric Show Drive Center Genf


In Genf gab es im Rahmen des Autosalons für die Umweltfahrzeuge in früheren Jahren eine separate Halle. Heute sind die Umweltantriebe ins Messegeschehen integriert. Hier die Elektrofahrzeuge der verschiedenen Marken auf einem Parcours direkt in der Messehalle.

Die Tabelle (VDE) zeigt in Übersicht, welche reinen Elektroautos zu welchem Preis heute auf dem deutschen Markt erhältlich sind.

Parcours

14. März – Freitag<br><br>"Milchkuh-Initiative": Straßengelder gehören der Straße


Die Autofahrer entrichten in Deutschland an Mineralölsteuer, Kfz-Versicherung, Versicherungssteuer und Mehrwertsteuer auf den Sprit gut 60 Milliarden Euro pro Jahr. In den Straßenbau, Reparaturen und Infrastruktur fließen davon ganze 17 Milliarden Euro. Der Rest wird "zweckentfremdet". 22 Milliarden Euro fließen allein in die Rentenkasse.

In der Schweiz sieht der Wirkmechanismus vergleichbar aus. Aus der Sicht der Straßenverkehrs-und Automobilverbände sind die Autofahrer heute die "Milchkühe" der Nation.

Die Initiatoren haben nun genügend Unterschriften für ein Volksbegehren zusammen. Dort will man die konsequente Einhaltung des Verursachungsprinzips herbeiführen. Die Straße ist nun mal volkswirtschaftlich der wichtigste Verkehrsträger. Wie das anstehende Loch zu stopfen sei, sehen die Initiatoren nicht als ihre Lösungsaufgabe an. Bitte, Finanzminister Schäuble ist ja kreativ. Der CD-Verkauf an den Fiskus brachte bisher 60.000 Selbstanzeigen und drei Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen. Mit dem "Hoeneß-Effekt" lässt sich bestimmt noch mehr holen.

 

Spruch der Woche:


"Sei Motor nicht Bremse!"

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


Derek Finke

14.03.2014 - 16:41 Uhr

Dass ausgerechnet AUTOHAUS kritisch über die Aktivitäten der HUK berichtet, ist neu. Wenn ich mir die Berichterstattung über diesen Versicherer in Ihrer Publikation SchadenBusiness in Erinnerung rufe, komme ich regelmäßig zu ganz anderen Eindrücken. Da ist Herr Heitmann ja Dauergast. Na ja, es ist halt nie zu spät ;-) Die Versicherer werden nicht die Letzten sein, die der Branche in die Taschen greifen wollen.


Dieter M. Hölzel

14.03.2014 - 18:38 Uhr

Und schon sind wir wieder einmal bei dem Thema Kfz.-Versicherung überden Kfz.-Fachhandel sowie Schadensteuerung.Es mag sein das einigen Lesern dieses Thema und meine verschiedenenKommentare dazu nicht so gefallen, Tatsache aber ist, das die im Autohaus generierten Kfz.-Vers., OVS - NÜRNBERGER usw., keinerSchadensteuerung der &#34; Billigheimer &#34; Versicherer unterliegen. Einigewerden sich jetzt wieder über die zu geringe Provision aufregen, aberim eigenen Interesse des ges. Verkaufs, spielt die hauseigene Vers.-Agt.eine entscheidende Rolle. Bei dieser vorgehensweise meldet der Kundeseinen Unfallschaden direkt im Autohaus und nirgend wo anders !!!Wer nun noch keine Kfz.-Vers.-Abschlüsse beim Verkauf, wegen zu wenigProv. generiert, denen ist einfach nicht zu helfen, bzw. schaden nichtnur sich, vielmehr noch dem Kfz.-Betrieb in dem sie arbeiten und Bezügeerhalten. Es liegt an uns allen selbst, wie wir unsere ureigenstenInteressen erfolgreich organisieren.


charly

15.03.2014 - 09:46 Uhr

Die Kosten für die ganze Bürokratie, die mittlerweilen in den meisten Herstellerwerkstätten anfallen steigen mittlerweilen ins unermeßliche.Dazu kommen noch die Kosten, um das Gefühl einer ultimativen Kundenzufriedeheit zu erzeugen. Wer bezahlt die Zeche: Der Kunde.Deshalb wird es in der Tat höchste Zeit, dass der Werkstattkunde mehr Alternativen hat. Es kann nicht sein, dass die Hälfte des bezahlten Stundensatzes für unnütze Dinge draufgehen.Deshalb: Konkurrenz belebt das Geschäft. Zumindest sollten sichmanche Leute mal darüber Gedanken machen was den Kunden dazu bewegen soll in manchen Werkstätten das Doppelte für dieselbe Leistung zu bezahlen.


Albert Vetterl

15.03.2014 - 13:37 Uhr

Fritz Haberl würde sagen was Juckt uns die HUK, dann gründet das KFZ Gewerbe ( ZDK) eine eigene Versicherung! Das KFZ -Gewerbe sitzt ja an der Quelle, da will ja die HUK erst hin. Wer will eigentlich noch diesen Kürzungsverein die uns vorrechnen wie wir zu kalkulieren haben.(Frechheit) Das Kfz Gewerbe hat es kurzfristig in der Hand keine EVB NR von dieser und anderen Rechnungskürzern auszugeben.Leider gibt es nicht mehr viel Versicherungen die nicht Schadensteuern, aber ein paar werden noch angeboten. Vielleicht könnten ja eine Zusammenarbeit gegründet werden. Es gibt Innungen ( z.B. Oberpfalz)die bieten Geschulte Vertrauensanwälte an die für die Betriebe streiten. Noch MEHR Mut und Angriffslust zu diesen Thema würde mich freuen, das KFZ Gewerbe dankt es.


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