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HB ohne Filter vom 30. Mai 2014

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

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Datum:
30.05.2014

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Heute: Die AMI/AMITEC Leipzig ruft!, Digitalisierte Auto-City, Fiats Spezialelektromobilität und Dudenhöffers Rabattindex im Mai

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26. Mai – Montag<br><br>Die AMI/AMITEC Leipzig ruft!

 

Seit 2010 findet die AMI nur noch alle zwei Jahre statt. Genf im März, die AMI dann im nahenden Sommer. Das führte bislang zu einer Resonanz von nahezu 300.000 Besuchern. Die AMI ist 2014 die größte Automobilmesse in Deutschland. 50 Neuheiten gilt es neben der Vielzahl aktueller Modelle zu sehen. Man wundert sich über die Absagen der Importmarken Toyota, Mazda, Renault, Dacia und Fiat. Immerhin sind die Importeure in Mitteldeutschland mit einem Marktanteil von 51 Prozent vertreten. Liegt es doch an der unzureichenden Resonanz? Besucher ist ja nicht gleich Besucher. Schön, wenn Bundeswehrsoldaten einen Tag mobilen Sonderurlaub erhalten oder auch diverse Klassenfahrten nach Leipzig stattfinden. Ob man nicht den Mut aufbringen sollte, die AMI zu einer echten Verkaufsmesse auszubauen? Mit digitalen Vertriebs- und Showelementen.

Noch ein anderer Aspekt. Kleinere Importmarken bezahlen für ihre Stände in Leipzig zwischen 250.000 und 400.000 Euro. Die Premiumhersteller liegen schon über der Millionengrenze. Wer für seine Veranstaltung einen 100-Quadratmeter-Raum braucht, ist mit einer Stundenmiete von 300 Euro im Boot. Man rechne noch die Übernachtungs- und Verpflegungskosten für das Standpersonal hinzu. Und nun erwartet jeder Verantwortliche zurecht im Nachgang eine sichtbar steigende Verkaufszahl.

Am Freitagabend – 30. Mai – lädt der Messeveranstalter, der VDIK, zu seinem traditionellen Messeabend ein. Zuvor präsentiert Schwacke den von AUTOHAUS initiierten "Markenmonitor". Wie fiel im abgelaufenen Jahr für die einzelne Marke die Händlerzufriedenheit aus? Da muss man kein Hellseher sein: Überschaubar! Warum, weil sich die Händlerzufriedenheit seit Beginn des Markenmonitors 1998 von Jahr zu Jahr nur marginal verändert. Mal etwas nach oben, im anderen Jahr wieder nach unten. Nochmals, die Zufriedenheit der wichtigsten und besten Kunden hat sich in 15 Jahren nicht spürbar verändert. Sie liegt immer im Notenfeld zwischen 2 und 3. Soviel zum Punkt "Kundenzufriedenheit". Eigentlich müsste man die Forderung erheben: Je schlechter die Händlerzufriedenheit ausfällt, desto höher muss die zu zahlende "Straf-Marge" an den Handel ausfallen. Außerdem sollten nicht die Hersteller/Importeure die "Prämierungen" entgegennehmen, sondern die Händler. Diese sind aber bei der Verleihungsveranstaltung so gut wie gar nicht vertreten. Nun ja, was auch immer die wahren Hintergründe dafür sind. Verkehrte Welt!

Manch ein Händler oder eine Freie Werkstatt oder auch ein junger Kfz-Meister ist auf der AMI auch auf "Brautschau", sprich, er überlegt die Übernahme einer (zweiten) Automarke. Diverse Marken, von Seat, SsangYong, Jaguar bis Kia, suchen noch neue Partner. Die koreanische Marke SsangYong lädt beispielsweise seine Händler und interessierte "Neue" am 1. Juni 2014 ab 13 Uhr zum "Welcome" in der Halle 2, Stand D02 ein. Geworben wird dafür mit der Botschaft: Wo treffen Sie in Deutschland noch auf einen Privatimporteur? Bei welchem Importeur ist der direkte persönliche Kontakt nach oben noch selbstredend gegeben? Unser Produkt liegt mit fünf Jahren Neuwagengarantie als Mr. SsangYong vor Ort in Ihren Händen. Wir wollen, dass Sie Geld verdienen. Bis dahin hört sich die Botschaft gut an. Dennoch weiß man, dass die Verkaufsarbeit für SsangYong besonderes Engagement erfordert. Bei manchem Kaufinteressenten ist der Vorbehalt gegenüber einer unbekannten Marke doch mächtig groß. SsangYong wird oft als Zweitmarke vertreten. Bitte bei Mercedes, Suzuki, Mazda, Fiat u.a.

Es lohnt sich da auch einen Blick auf Jaguar Land Rover zu werfen. Der britische Autobauer wurde 2008 von Ford an den indischen Großindustriellen Ratan Tata verkauft. 2011 wurden in 180 Ländern noch 241.000 Einheiten verkauft. Ein Drittel nach China. 2014 sollen es bereits 425.000 sein. Das Jaguar Land Rover-Management ist heute im englischen Whitley von namhaften früheren BMW-Managern besetzt. Voran Unternehmenschef Ralf Speth. Bitte, man hat mit den vorhandenen Mitteln alles optimiert, die bescheidenen Mittel gezielt eingesetzt und sich stets auf das Wichtigste konzentriert. Künftig auch mit einem Modell in der Mittelklasse (XE). AUTOHAUS wird über die Besonderheiten der AMI wie AMITEC berichten.

27. Mai – Dienstag<br><br>Digitalisierte Auto-City

 

Die automobile Luft in den Innenstädten wird politisch immer enger geschnürt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), allen über die unleidige Pkw-Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung hinlänglich bekannt, hat im Oktober 2012 ein Urteil beim Verwaltungsgericht München erstritten, nach dem der Freistaat und die Stadt München zu einem härteren Vorgehen gegen die Luftverschmutzung gezwungen wird. Das Problem sind die Stickstoffoxide (NO2). Beim Feinstaub hat das Lkw-Durchfahrtsverbot in München sowie die 2008 eingeführten Umweltzonen Wirkung gezeigt. München denkt nun über höhere Parkgebühren, eine Citymaut und sogar Tempo 30 selbst auf Hauptverkehrsstraßen nach. Das Auto wird also weiter mit System aus der Stadt verdrängt.

Bleiben wir kurz in München. 2016 wird das erste Buchkaufhaus Deutschlands, Hugendubel, 1978 am Marienplatz eingerichtet, aufgelöst. Die Telekom wird sich an dieser Stelle breit machen. Marschieren wir nicht Zug um Zug auf die "Stadt ohne Herz" zu? Löscht Amazon& Co., der sogenannte Distanzhandel dem stationären Handel in den Innenstädten die Lichter aus? Handy, Elektroartikel, Bücher, Kleidung, ihre Offerten können alle aus den Innenstädten verschwinden und virtuell bezogen werden. Die Urmotive der Stadt waren ursächlich: Handel und Begegnung. Wir werden es jetzt bei der anstehenden WM erleben, wie von Jahr zu Jahr die Eventisierung der Stadt neue Blüten entwickelt. Marathonläufe sind in. Mittelaltermärkte, Weinfest an Weinfest, Kino-Open-Air-Festival, die Nacht der offenen Museen, Partyzone, Fanmeile, etwas umgarnt mit Schnellimbiss und Trinkbuden.

Der 24-Stunden-Online-Shop kommt aber ohne die Stadt aus. Das Kaufen wird nicht mehr Primärmotiv für den Stadtbesuch sein. Die Stadt wird zum Event und stellt sich selbst nach und nach als Museum dar. Ob der Horror vacui durch "Audi City"- Cyberstore, durch Mercedes-Benz Connection, durch den BMW i-Store oder Opel Adam Flagship-Stores aufgehalten werden kann? Man ist automobilistisch zumindest weiter in den Städten dabei. Wer immer auch die Eventbetreiber sind, wer immer auch die Eventzeche bezahlt und als Abfallprodukt auch verkäuferisch die eine und andere Retaileinheit generiert, man dokumentiert mit dem "Vier-Sterne-Shopping", den Wohlfühloasen mit Maniküre- und Massageservice, Schuhputzern und einer Lounge für Männer, dass man das Feld des 433 Milliarden Euro schweren Einzelhandelsumsatzes nicht kampflos an Amazon & Co. abgeben wird. Amazon erwirtschaftete 2013 in Deutschland 6,48 Milliarden Euro Umsatz. Börsenwert: 64,3 Milliarden Dollar! Die Stadt ohne Herz?

28. Mai – Mittwoch<br><br>Fiats Spezialelektromobilität

 

Sergio Marchionne, Fiat-Chrysler-Chef und Kuriositäten-Ankündiger, liefert erneut eine unterhaltsame Pointe, um gratis Zeitungs-PR zu erhalten. Bei einer Konferenz in Washington sagte er zur Elektroversion des Fiat 500: "Ich hoffe, sie kaufen es nicht, denn jedes Mal, wenn ich eines verkaufe, kostet es mich 14.000 Dollar." Das kann nur einer der Führungsgattung sagen, der alles andere als ein Anhänger der Elektromobilität ist. Marchionne größte Aufgabe wird es sein, zukunftsgerechte neue Modelle aufzulegen. Da spürt man, dass beispielsweise der VW-Konzern nicht von Finanzgenies, sondern von "Technikern" gesteuert wird. Die aktuellen Hauptversammlungen der deutschen Automobilhersteller haben allesamt erfreuliche Ergebnisse vorgelegt. Da fallen die hohen Gewinne auf, die über China eingefahren werden. Aber jeder weiß, dass diese Gewinne auf dem chinesischen Markt mit Fahrzeugen eingefahren werden, mit denen die großen Mobilitäts- und Umweltaufgaben in China nicht zu lösen sind. Oder anders: VW startet aus gutem Grunde die größte Initiative für E-Mobilität in China. Herr Marchionne hat sicher Schwindelgefühle, seit er das 103 Milliarden-Euro-Investment vernommen hat, das sein Spezialfreund Ferdinand Piëch in seinem Familienunternehmen Volkswagen bis 2018 aufzulegen gedenkt. Mal sehen, bis bei Alfa das erste SUV und die Giulia in neuem Gewande kommt. Schließlich soll der Absatz von Alfa von derzeit 72.000 Einheiten auf mindestens 400.000 ansteigen. Nun ja!

Die Automobile Zukunft wird nicht ohne Elektroauto gestaltbar sein. Zum 1. Februar 2015 soll in Deutschland das Elektromobilitätsgesetz in Kraft treten, mit dem die Regierung den Kauf der Stromer fördern will. Bis Ende April 2014 sind in Deutschland 3.191 Elektrofahrzeuge zugelassen worden. Ein Plus von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Lasst es werden!

30. Mai – Freitag<br><br>Dudenhöffers Rabattindex im Mai

 

19,4 Prozent Rabatt bekamen die Kunden im Schnitt im Monat Mai auf den Neuwagenkauf. Auch wenn Dudenhöffers Rabattware auch in seriösen Blättern Eingang findet, so sollte man doch endlich einmal die Methodik der Erhebung genauer hinterfragen. Eine der maßgeblichen Grundlagen ist die Recherche von Händler-Rabatten bei den Internet-Vermittlern Autohaus24.de, Carneoo.de, Meinauto.de und Prize-optimizer.de. Das heißt, Prof. Dr. Dudenhöffer nimmt die dort angegeben Werte als bare Münze. Entscheidend aber ist doch: Hat der Kunde das Fahrzeug überhaupt erhalten und wenn, wie sah der Endpreis wirklich aus? Immer wieder dient die Schnäppchenofferte nur als einmaliges Exemplar zum Ködern! Der Endpreis, nicht die Auspreisung im Internet ist der echte Maßstab.

Über die eben angegebenen "dunklen Vertriebsräume" werden pro Jahr gegenwärtig rund 50.000 Einheiten verkauft. Genaue Angaben machen die Betreiber aus gutem Grunde ja nicht! Es würde zum Teil sehr blamabel ausfallen. Über die anderen Vertriebskanäle werden in Deutschland pro Jahr drei Millionen neue Pkw-Einheiten vermarktet. Über den Privatmarkt rund 1,2 Millionen. Dort gibt es aber die von Dudenhöffer dargestellten Nachlässe auf bestimmte Modelle von mehr als 30 Prozent Abschlag wirklich nicht. Immerhin stellt Dudenhöffer seine Berechnungsmethodik im Internet dar. Wer sorgt nun für eine haltbare Differenzierung der Befragungsergebnisse? Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass Dudenhöffer bei der einen und anderen Börse beratend im Einsatz ist.

Spruch der Woche:

 

"Ich werde jeden Cent in Elektroautos investieren und Cash verbrennen, bis der Erfolg da ist." (Lu Guanquiu, chinesischer Milliardär und neuer Eigner der US-Automarke Fisker)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de

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KOMMENTARE


Dieter M. Hölzel

02.06.2014 - 13:46 Uhr

Welche &#34; Börse &#34; braucht schon Dudenhöffer ???


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