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HB ohne Filter vom 30. April 2010

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Datum:
30.04.2010

13 Kommentare

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Heute zu den Themen: Volkswagen-/Audi-Leasing-Abwicklungsrichtlinien, Elektroautos kommen, Stackmann und Ford-Restwertverluste, Die GVO-Morgenröte 2010 der EU-Parlamentarier, Banken-Gier, Schlaglöcher.

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25. April – Sonntag

Volkswagen-/Audi-Leasing-Abwicklungsrichtlinien. Für 2010 haben ja verschiedene Stellen ein automobiles Händlersterben in der Branche prognostiziert. Bis Ende April trifft dies zumindest nicht zu. Aber bitte: Totgesagte leben immer länger! Die Granateinschläge der Leasingrückläufer und der damit verbundenen Restwertverluste stehen verschiedentlich noch aus. Die Gesamtthematik wird in ihrer Dimension weiterhin unter der Decke gehalten. Ja keine Prozesse vor Gericht! Wo berechtigte Ansprüche vorgetragen werden bzw. juristisch die Klage seitens eines Händlers gegenüber dem Werk verbindlich angedroht wird, dort wird dann – je nach Händler – sofort die Kasse aufgemacht. Ich bin abermals mehr als erstaunt, dass hier beispielsweise Volkswagen eine Abwicklungsregelung praktiziert, die einmalig unsolide in der gesamten Branche ist. Und ein VW- oder Audi-Händlerverband kriegt eine derartige Regelung selbst bei später Erkenntnis nicht vom Tisch! Worum geht es?

Volkswagen Leasing und Audi Leasing haben mit ihren Händlern im April 2005 die "Abwicklungsrichtlinien für das Leasinggeschäft" vereinbart. Dort heißt es in Punkt 8, dass der Händler verpflichtet ist, jedes ausgelieferte Fahrzeug nach Vertragsablauf entgegenzunehmen und von der Volkswagen Leasing GmbH oder Audi Leasing GmbH zurückzukaufen. Und jetzt der eigentliche Punkt, der Anlass für die hier vorgetragene Beanstandung: Sollten Fahrzeuge bei Rückgabe Beschädigungen aufweisen, die nicht dem normalen Verschleiß entsprechen und einen Schadensumfang von über 2.000 Euro (zzgl. USt.) aufweisen, so unterstützt die Volkswagen bzw. Audi Leasing den Händler bei der Beitreibung der Schäden. Aber erst ab einer Schadenhöhe von über 2.000 Euro netto bietet Volkswagen bzw. Audi Leasing das so genannte "Schadeninkasso" an. Schäden bis 2.000 Euro hat also der Händler einzutreiben.

Die Spielregel sollte so lauten, dass die Audi- oder die VW-Leasing anstelle des Händlers die Endabrechnung gegenüber dem Leasingnehmer vornimmt. Wir sprechen hier vom eingehaltenen Rückgabedatum, den Mehr- oder Minderkilometern und den Schäden, die bei Rückgabe über den vertragsgemäßen Verschleiß hinausgehen. Schließlich sind die Händler lediglich der Vermittler zwischen dem Leasinggeber Audi- oder VW-Leasing und dem Leasingnehmer Kunden. Es kann nicht sein, dass der Händler das gesamte finanzielle Risiko trägt. Der Händler hat sich verpflichtet, den vereinbarten Restwert zu bezahlen, aber ohne die genannten Schäden am Leasingfahrzeug bei der Fahrzeugrückgabe. Die Praxis zeigt, dass die Kunden vermehrt diese Schäden nicht bezahlen. Umgekehrt erstattet die Audi- oder VW-Leasing dem Kunden Minderkilometer, die dem Händler in Rechnung gestellt werden. Der Händler hat also nicht einmal die Möglichkeit, nachweisbare Schäden mit Minderkilometervergütungen zu verrechnen. Außerdem ist hinlänglich bekannt, dass die Inkasso-Unterstützung über ein Anwaltsbüro viel zu lange dauert, dass das Leasingfahrzeug bis zum Abschluss unnötig lange "gesperrt" ist und dass das Fahrzeug Woche um Woche an Wert verliert. Fazit: Eine derartige Regelung gibt es nur bei VW-Audi, nicht bei anderen markengebundenen wie markenungebundenen Leasinggesellschaften. Es sind eben immer wieder diese juristischen Werks-Trickser unterwegs, die unsolides Geschäftsgebaren konstruieren. Partnerschaft bedeutet auch in diesem Fall, dass der Partner, sprich der Händler, schafft!

26. April – Montag

Elektroautos kommen! Wenn jetzt die Zauderkanzlerin für ihren Fuhrpark Elektroautos anschafft, dann ist das eine klare Botschaft. Am Montag, 3. Mai, tagen die Auto- und Energie-Manager im Kanzleramt, um über die Ausrichtung von Elektroautos zu befinden. VDA-Präsident Matthias Wissmann hat schon an anderer Stelle mehrfach Unterstützungsleistungen für die Forschungsarbeit in Höhe von 700 Millionen Euro eingefordert. Deutschland steht im internationalen Elektroauto-Wettbewerb deutlich nach. In Deutschland sollen 2020 rund eine Million Elektroautos laufen, China will dieses Ziel bereits 2012 erreicht haben. Was die Chinesen allerdings ganz aktuell auf der Pekinger Autoshow an Elektroautos präsentierten, hatte wenig überzeugenden Charakter. Auch Frankreich und die USA schüren den Elektro-Wettbewerb. Sprich, das ganze Elektroauto-Vorhaben wird ohne finanzielle Anreize nicht gelingen. Man staune, ausgerechnet Greenpeace erhebt nun die Stimme und meint, dass der klassische Verbrennungsmotor mehr zum Klimaschutz beitrage als das Elektroauto. Ökologisch ist ein "Batterie-Auto" nur dann, wenn der Strom aus erneuerbaren Energien kommt. Und da stoßen wir für Deutschland an grundsätzliche Energiefragen.

Soll Deutschland wirklich auf die Atomkraft verzichten? Kommt das Land ohne neue Kohlekraftwerke aus? Zu gut ist die 130 km lange Demokette der Atomkraftgegner vom vergangenen Wochenende in Erinnerung. Jeder weiß, dass die Kernenergieproduktion risikobehaftet und die Endlagerfrage bislang nicht gelöst ist. Umgekehrt sparen die deutschen Atomkraftwerke jährlich Millionen Tonnen CO2. Atomstrom ist zudem sehr billig. Die Ökofraktion stellt die Gefahr eines Atom-Gaus über alles andere. Sachlich begründen lässt sich das allerdings nicht. Es sind heute auf den Tag 24 Jahre seit dem Super-Gau von Tschernobyl vergangen, bei dem 100.000 Menschen starben und heute noch zwei Millionen Menschen an den Folgen leiden.

Umgekehrt ist aber grundsätzlich zu fragen, mit wie vielen Milliarden sollen die erneuerbaren Energien noch gefördert werden? Können wir mit dem Offshore-Wind aus Nord- und Ostsee rechnen? Wir Deutschen haben die vergangenen zehn Jahre 48 Milliarden Euro für erneuerbare Energie ausgegebenen; 2009 waren es allein zehn Milliarden. Auch wenn die Zukunft der erneuerbaren Energie der Sonne, dem Wind, dem Wasser gehört, ist dennoch zu fragen: Wann wird das so sein und was wird das kosten? In Deutschland produzieren und verbrauchen wir 3,5 Prozent der weltweiten Energie. Damit stellen wir im internationalen Konzert keine Größenordnung dar. Gefordert ist aus Berlin aber endlich ein politisches Energiekonzept. Eine objektiv beste Lösung gibt es nicht. Es gibt auch den goldenen Mittelweg nicht, daher wird das Thema politisch geschoben, um ja jeder Interessensgruppe gerecht zu werden. Das ist aber keine Antwort!

27. April – Dienstag

Stackmann und Ford-Restwertverluste. Der bisherige Ford-Vertriebs- und Marketingchef Jürgen Stackmann wechselt das Markenboot. Von Ford zu Skoda. Der Wechsel verdient Beachtung. Stackmann gehört zu den wenigen Vertriebsmanagern, die auch im Handel eine hohe Reputation haben. Stackmann hat es verstanden, Ford wieder auf einen respektablen Marktanteil von sieben Prozent zu führen. Mit beachtlicher Konsequenz hat er die Zahl der Tageszulassungen zurückgenommen und so die Ertragssituation in der Ford-Handelsorganisation nachweislich verbessert. Als er 2007 die Flatrate bei Ford einführte – von Dr. Michael Kern von Volkswagen übernommen –, tat er dies bis heute mit stringenter Konsequenz.

Jürgen Stackmann ist auch ein glänzender Verkäufer. Die strategische Notwendigkeit diverser Opel-Händler, sich möglicherweise für ein Danach mit Ford als Zweitmarke abzusichern, verkaufte Stackmann als Begehrlichkeit der Marke Ford für den Automobilhandel. Wenn man umgekehrt bestimmte Marktbereiche wie München oder das Saarland für Ford analysiert, so ist das Ford-Diaspora. Oder man denke an den Verbund Ford und Kroymans. So erfreulich jetzt der Ford-Gewinn im ersten Vierteljahr 2010 in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar ist und Ford-Chef Alan Mulally ohne Frage auf Sanierungserfolge verweisen kann, so wird aber "stackmännisch" darüber geschwiegen, dass Ford noch Schulden in Höhe von 30 Milliarden Dollar zu tilgen hat.

In seinem letzten Interview in AUTOHAUS verstieg sich Stackmann zu der Aussage, dass es in der Ford-Händlerorganisation in Sachen Leasing-Rückläufer keine Restwertproblem gäbe. Es mag ja sein, dass der Fuchs Stackmann diese Verluste nicht bei sich als Hersteller sieht, sondern bei der Ford-Bank. Tatsache aber ist doch, dass es bei den Ford-Händlern nahezu bei allen Modelllinien erhebliche Restwertprobleme gibt. Vom Ka hoch bis zum Galaxy. Die Ford-Herren mögen sich doch mal den Superwert des Ford Focus Turnier anschauen. Bitte: MB, Audi, Volkswagen und mit einigem Zeitversatz auch BMW mussten ihre Restwert-Kassen öffnen, ansonsten wären noch mehr, vor allem große Händler in der Pleite gelandet. Nein, Ford drückt sich um die notwendigen Zahlungen. Warum? Weil in Wahrheit kein Geld in der Kasse ist! Man drückt die Bürde dem Handel auf. Und da kommen gerade bei Ford in diesem Jahr noch einige Leasing-Bomben zurück.

Stackmann ist aber viel zu sehr eingefleischter Ford-Mensch, als dass er deswegen Konzernflucht betriebe. Der Stuhl des Deutschlandchefs ist seit Jahren mit Bernhard Mattes besetzt. Nachdem Mattes im Ford-Konzern auf Europa- oder zentraler Konzernebene in Amerika offensichtlich nicht weiterkommt, weshalb soll dies dann dem deutschen Stackmann bei den Amerikanern gelingen? Das Ende der (monetären) Ford-Fahnenstange wird Jürgen Stackmann den Wechsel zu Skoda doch erheblich erleichtert haben.

28. April Mittwoch

Die GVO-Morgenröte 2010 der EU-Parlamentarier. Fünf vor Zwölf erfährt der europäische Automobilhandel nicht durch seinen europäischen Verband CECRA, sondern durch die EU-Parlamentarier einschlägige Unterstützung. Am 6. April 2010 wandte sich beispielsweise der Freiburger EU-Abgeordnete und binnenmarktpolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Dr. Andreas Schwab (CDU), direkt an den neuen Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia und trug massive Bedenken über die GVO-Vorlage 2010 vor. Am Mittwochabend verabschiedeten die EU-Parlamentarier einstimmig eine Resolution des Europäischen Parlamentes zur Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung. Diese Resolution stellt für die Kommission zwar keine verbindliche Verpflichtung dar, dennoch wird sich die Wettbewerbskommission den Einlassungen stellen müssen, zumal sich die Abgeordneten darüber beschweren, dass das EU-Parlament nicht rechtzeitig informiert wurde und dass dem Parlament nicht alle Dokumente zur Information übersandt wurden, womit eine umfassende Diskussion nicht möglich war.

Jeder Händler wundert sich beispielsweise, wie die EU-Kommission 2002 mit aller Vehemenz den Mehrmarkenhandel einführte. Und in der Neuregelung für 2013 soll diese freiheitliche Weichenstellung wieder zurückgenommen werden. Sprich, die Industrielobby war hier über die Jahre kräftigst am Wirken. Schließlich werden diese "Werksvertreter" erfolgsabhängig bezahlt! Das ist die Wahrheit! Die EU-Parlamentarier stellen u.a. diesen Punkt, den Mehrmarkenhandel, zur Neudiskussion. Ferner wehren sich die EU-Parlamentarier zu recht dagegen, dass zum 1. Juni 2010 bereits sämtliche Regelungen für 2013 verbindlich festgezurrt werden sollen. Sie fordern rechtzeitig vor dem 31. Mai 2013, also vor dem Auslauf der Übergangsfrist für die Vertriebsregelungen, eine vollständige Neubewertung der Wettbewerbsbedingungen für neue Automobile (Primärmarkt). Richtig so!

Unter der Hand ist bereits zu erfahren, dass die Hersteller den 1. Juni 2010 abwarten, sich in Sicherheit der Neuregelung für 2013 begeben und zum 1. Januar 2011 bereits sämtliche Händlerverträge kündigen wollten, um ihre exklusiven Markenvorstellungen stringent und zeitgerecht umzusetzen. Auch hinsichtlich der Vertragskündigung, der Laufzeit der Verträge, der Schlichtung von Streitigkeiten oder Gerichtsverfahren und Übertragung von Unternehmen innerhalb des Netzes fordern die EU-Parlamentarier eine Neubewertung, damit in allen EU-Ländern einheitliche Interpretationsmöglichkeiten geschaffen werden, um ein Minimum an Gleichberechtigung für die Händler sicherzustellen. Die Parlamentarier fordern ferner, dass sie vor einer endgültigen Entscheidung der GVO 2010 zum 1. Juni 2010 hinzugezogen werden. Im Klartext bedeutet das: Vor dem 25. Mai 2010 wird es aus Brüssel keine offizielle Verkündung der neuen GVO 2010 geben. Bleibt zu hoffen, dass den  "Werksleimern" und schmierigen  "Lobby-Akteuren" in Brüssel noch rechtzeitig vor dem 1. Juni 2010 das Handwerk gelegt wird. Ein Hoch den EU-Abgeordneten und all jenen, die im Hintergrund die Kontakte zu den EU-Parlamentariern in dieser Sache gesucht und wirkungsvoll gefunden haben.

29. April - Donnerstag

Banken-Gier. Auf einer Freisprechfeier im Frankenland geißelte die geladene Bürgermeisterin in ihrem Grußwort abermals die Abwrackprämie 2009. Man will einfach nicht wahrhaben, dass jedes der darüber verkauften zwei Millionen Autos sicherer und umweltfreundlicher ist. Außerdem war es das wirkungsvollste Paket im 50-Milliarden-Konjunkturprogramm der Bundesregierung, was aufgrund der zusätzlichen Umsatzsteuerreinnahmen allenfalls 2,5 Milliarden Euro gekostet hat. Der aktuelle DAT-Report wird nun beweisen müssen, wie die unmittelbaren Auswirkungen der Abwrackprämien auf das Servicegeschäft waren.

Umgekehrt hört und liest man so gut wie nichts über die Verbrechen der Banken und deren Konsequenzen seit September 2008. Noch immer ist nicht klar, weshalb die Bankaufsichtsbehörde Bafin die Irrsinnsdeals der IKB, der Landesbanken, der Commerzbank und in Sonderheit der Hypo Real Estate Bank in München nicht rechtzeitig entdeckt hat? Offensichtlich haben auch die Profis die Geschäfte mit den neuen Finanzprodukten nicht verstanden. Bei den versenkten 110 Milliarden Euro der Hypo Real Estate Bank kräht kein Hahn. Keiner der Verantwortlichen ist bislang zur Rechenschaft gezogen worden. Bis heute sind all die Spielregeln nicht erlassen, die einen Wiederholungsfall ausschließen.

Im Gegenteil: Die Ackermänner sind wieder fleißig am Aufmischen und verkünden für das erste Quartal 2010 einen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro vor Steuern! Die internationalen Devisenmärkte erzielen einen Jahresumsatz von 307 Billionen Dollar. Der weltweit größte Devisenhändler ist nun mal die Deutsche Bank. In Frankfurt sitzen in den unteren Etagen also Ackermanns jungen Buben, die gegen den Euro spekulieren! Bei aller politischer Notwendigkeit, im Interesse Europas Griechenland und morgen Spanien, Portugal, Irland und gar dem Vereinigten Königreich unter die Arme zu greifen, muss lapidar gefragt werden, wer denn diese Hilfs-Fonds finanzieren soll!? Die Steuerzahler! Die Kinder und Kindes-Kinder! 

30. April - Freitag

Schlaglöcher. Vergangene Woche tagten die Verkehrsminister von Bund und Ländern. Es wurde dabei allerdings kein Hilfsprogramm zur Sanierung von Straßenschäden beschlossen. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte war zusätzliche 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Diese könnten aber aus verfassungsrechtlichen Gründen nur für die 16.000 Kilometer Bundesstraßen und Autobahnen zur Verfügung gestellt werden. Die Kommunen schauen mit ihrem 430.000 km langen Straßennetz ins Leere. Die Gemeinde Niederzimmern – in Thüringen gelegen – verkaufte über Internet seine 256 Schlaglöcher zum Stückpreis von 50 Euro. Heute ist dort Schlaglochfest! Für 50 Euro gab es einige Kübel Asphalt und eine Plakette. Das Schlaglochproblem ist zumindest in diese Gemeinde gelöst.

Es haben sich mehrfach Gerichte mit Schäden aus Schlaglöchern beschäftigt. Die Autofahrer gingen aber trotz deren Negativwirkungen auf die Karosserie, Achsen oder gar Felgen leer aus. Die Straßenverkehrsordnung schreibt dem Fahrer spezielle Rücksichtnahme aufgrund der Straßenverhältnisse vor. Die entscheidende Frage ist also: "Konnte man das Loch erkennen?" Dazu werden oftmals Schilder "Vorsicht Schlagloch!" aufgestellt. Die Logik für die Werkstatt: Aufgrund der fürchterlichen Straßenzustände Fahrwerksvermessungen verkaufen! Wer mit Tempo 50 ein Schlagloch geküsst hat, stellt danach in Sachen Spur eine Abweichung zur Soll-Norm der Hersteller fest. Und diese gilt es wieder zu begradigen. Von den einschlägigen Prüfverbänden, unseren sogenannten Partnern, ist allerdings zu diesem Sachverhalt öffentlich nichts zu vernehmen, obwohl sie doch für die Sicherheit auf der Straße maßgebliche Verantwortung tragen.

Spruch der Woche:
Der oberschwäbische Lehrer Johann Jakob Häberle führte über sein 51 jähriges-Berufsleben ab 1820 sein pedantisches Züchtigungs-Tagebuch: "911.527 Stockschläge; 124.010 Rutenhiebe; 136.715 Handschmisse; 115.800 Kopfnüsse; 10.989 Linealklapse; 12.763 Schläge mit Bibel; 10.235 Maulschellen; 7.905 Ohrfeigen; 3.001 den Sack tragen; 777 auf Erbsen knien lassen; 612 auf Holzscheiten knien lassen." Was es alles gibt! Man spürt, dass der Lehrstoff damals überschaubare Dimensionen hatte, so dass ein großes Zeitspektrum für Züchtigung zum Alltag gehörte. Der Lehrer als Schläger!

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


Fordhändler

30.04.2010 - 11:42 Uhr

Hallo Herr Brachat, Ford (Stackmann): interessanter Kommentar - Respekt. Nur der Standpunkt bestimmt die Perspektive ;). VW (Skoda) hat einen guten Mann gesucht und gefunden. Ob jemand der mehr als 20 Jahre in einer Firma war, Höhen und mehr Tiefen erlebt hat, gerade jetzt deshalb geht, weil Ford Schulden hat aber Gewinne schreibt, von den Analysten gelobt wird und er selbst, sowohl in der Händlerschaft als auch intern geachtet wird, ist, als journalistische Frage, nicht sonderlich nahe am Thema. Vieleicht fehlt es auch an Objektivität? München und Saarland? da gab es doch auch sogar Insolvenzen bei BMW usw. (im Saarland wurden in den letzten Jahren den Fordhändlern die VW-Verträge hinterher geworfen, mit eher bescheidenem Erfolg für den Marktanteil). Opelhändler mit Ford als Zweitmarke? Hatten die keine andere Wahl (VW, Fiat, Skoda usw.) und wurden quasi von Jürgen Stackmann gezwungen? In welchem "Markt" mit 7% Marktanteil wurde denn ein Opelhändler ins Boot genommen? In keinem! Restwerte? Wieviel % der Fordhändler machen noch Restwertübernahmen? Die Businessfraktion bei Ford wurde bereits vor einigen Jahren, für den Bereich Leasing, an die ALD gegeben und die sind Selbstvermarkter. Wenn alle Hersteller so agiert hätten, wären ihre Banken etwas ärmer, so haben ihre Händler sicherlich gerne die Probleme ihrer Fordkollegen (die es allerdings vereinzelt gibt. Ab und zu will sich jemand einfach mal was anderes anschauen und das ist dann für alle Beteilgten eine Chance, ohne den Verlust zu negieren. Alles Gute. Trotzdem, wenn Sie nicht kontrovers schreiben würden, würde Sie ja keiner lesen wollen. Schönen "Tanz in den Mai" !


Karl Schuler

30.04.2010 - 12:19 Uhr

Leasingabwicklung: Es gehören immer zwei dazu. Einer, der es mit sich machen läßt, und einer, der es mit dem Anderen macht! Elektroauto: Aktuell fahren 1.600 Elektroautos auf Deutschlands Straßen. Die Anzahl der preisgünstigen Elektrofahrräder ist wesentlich höher. Ich sage voraus, dass der Verbrennungsmotor im Automobil uns noch lange Zeit erhalten bleibt. Ford: Für die Diaspora ist der Konzern selbst verantwortlich. GVO: Die "Werksleimer", köstlich, gilt für alle Lobbyisten in Zusammenarbeit mit der EU-Bürokratie, sind dabei, den Automobilmarkt mit Hilfe eines sozialistischen Schreckenskataloges in eine tiefe Rezession zu stürzen. Schlagloch: Eine Oberbürgermeisterin macht einen Pressetermin und spielt "Schlaglochgolf" vor laufender Kamera. Quo vadis Germania? Fazit: Wenn man alle Hersteller, die in den letzten zwanzig Jahren schwach auf der Brust waren, nicht wieder mit Subventionen bis zum Abwinken hochgepäppelt hätte, wären alle o.g. Punkte nicht eines Kommentares wert! Mit sportlichen Grüßen und ein schönes Wochenende K. Schuler


Thomas Meier

30.04.2010 - 16:43 Uhr

Banken-Gier: Absolute Zustimmung! Man hört nichts mehr von den Machenschaften bzw. über deren Aufklärung und anschließender Rechenschaft. Es wird weiter gemacht, wie eh und je...warum auch? Die Jungbänker werden mit ensprechenen Provisionen zum Zocken erzogen, die Bank macht ihr Geschäft. Wenn dies mal gefährdet schein (siehe nun Griechenland), darf der Staat (damit Steurzahler) einspringen. Wie soll das funktionieren? Noch mehr Geld in den Raum mit ensprechender Folge für die Inflation. Die Frage wird nur sein, wer diesen Haufen bezahlen wird. Bei entsprechenden Folgen werden kreative und strebsame Köpfe dies nicht mitmachen und in einer noch ansteigenden Anzahl das Schiff verlassen. Leider ist diese Perspektive überhaupt nicht angenehm, v.a. für spätere Bezieher von Tranferleistung. Bie diesem Hintergrund erscheinen mir aktuelle Problematiken mit Leasinggeschäften "relativ" unbedeutend.


elepumu

03.05.2010 - 10:46 Uhr

Sehr geehrter Herr Brachat, danke für den erneuten Beitrag zu den Restwerten im Leasinggeschäft. Bei der GMAC( Hausbank) von OPEL sehen die Restwertbomben in den kommenden zwei Jahren nicht besser aus. Die Kassen beim Hersteller als auch bei der GMAC sind lehr. Jedem Händler bei OPEL, welche mit der GMAC "verbandelt" sind werden wohl daran scheitern.


Werner Klotzbücher

03.05.2010 - 12:46 Uhr

Die Problematik der Fahrzeugrückläufer betrifft nicht nur die Leasinggeschäfte sondern auch die sogenannten 3 Wege-Finanzierungen. Fast bei jeder Fahrzeugrücknahme haben wir Probleme mit den Kunden, die meistens, auch vom Sachverständigen festgestellte Schäden nicht akzeptieren wollen. Auch während der Nutzung kassierte Wertminderungen bei Unfallschäden wollen die Kunden nicht herausgeben. Auch bei der Peugeot Bank wird alles auf dem Rücken des Händlers ausgetragen. Sehr zu loben ist hier die FGA (Fiat) Bank, diese wickelt, sowohl Leasing- wie auch Finanzierungsrückläufer selber mit den Kunden ab. Auch die Gutachten werden von der FGA Bank in Auftrag gegeben. Ganz großes Lob an dieser Stelle.


Heinrich Palitsch

03.05.2010 - 14:29 Uhr

Banken und andere Raffer! Peter Hahne hat vor kurzem in Berlin gesagt: Meine Oma sagte immer "Das tut man nicht" und die 10 Gebote reichen aus im Leben. Bei Bankern und Industrie ist das immer noch unbekannt! Und die Regierenden sehen hilflos diesem Treiben zu.


Ernst Weyand

03.05.2010 - 18:29 Uhr

Hallo Herr Brachat, ein Katalog der Unzulänglichkeiten: 1. Egal wo man hinschaut, bei Industrie, Banken, Kommunen etc. wird für die Unzulänglichkeit keiner der Manager zur Rechenschaft gezogen. 2. Solange der Normalbürger nicht in der Lage ist die Dinge die man ihm verkaufen möchte zu bezahlen wird der Berg der Überproduktionen ins Unermässliche wachsen. 3. Keiner in den Kommunen fragt kann man das was man plant auch bezahlen ? 4. Ich bedauer dass trotz Ihrer Bemühungen den Händlern und damit auch dem Fahrzeughaltern eine bessere und faire Plattform zu schaffen nicht zu Erfolg führt. 5. Ich wünsche Ihnen das Sie Ihren Weg weiter so beschreiten wie bisher.


Rick Marlowe

04.05.2010 - 15:36 Uhr

Thema Restwerte: Kein Hersteller und keine Leasingbank kann heute die in 3 oder 4 Jahren erzielbaren GW Verkaufs Preise von Leasingrückläufern seriös berechnen. Somit ist dies das Risiko der Beteiligten. (Hersteller, der Händler und der Kunde ). Ausser Daimler versuchen die Hersteller und der Kunde die Risiken auf den Händler abzuwälzen. Wäre dies gesetzlich verboten, müsste der Kunde höhere Leasingraten bezahlen. Dies wäre dem gesunden Menschenverstand nach auch richtig. Warum muss der Händler die Werverluste, die ein Fahrzeug verursacht dem Kunden und dem Hersteller einseitig subventionieren ? Autofahren hat seinen Preis, wer dies nicht bereit ist zu bezahlen der kann sich eben keinen Leasingneuwagen leisten und muss sich nach Alternativen umsehen. Würde dies konsequent umgesetzt würden zwar weniger neue Autos vermarktet werden aber der Markt würde gesunden und GW Fahrzeuge hätten wieder einen marktgerechten Preis. Unter dem Strich profitierten davon alle. Der Hersteller--die GW der Marke müssten nicht verramscht werden. Der Kunde----er erzielt wieder einen dem Neuwagen entsprechenden Verkaufspreis. Der Händler----er erhält ein stimmiges Geschäftsmodel, kann in seine Marke reinvestieren, erhält für seine Leistung eine angemessene Entlohnung und ist nicht mehr nur der Depp für seinen Hersteller und seinen Kunden. Aber bevor der ZDK und die EU das hinkriegt herrscht Friede in Palästina und der Dalaih Lamama ist Staatspräsident im autonomen Tibet.


Karl Schuler

04.05.2010 - 16:58 Uhr

Besser kann man es nicht formulieren. Danke an Rick Marlowe für diese Aussage: "Autofahren hat seinen Preis, wer dies nicht bereit ist zu bezahlen, der kann sich eben keinen Leasingneuwagen leisten und muss sich nach Alternativen umsehen." Aber ich vermute, dass weder Hersteller und Händler noch der auf Neues versessene "Leasing-ist-doch-super-Kunde" sich nach Alternativen umsehen... Im Übrigen ist es schon erstaunlich, wieviele Kunden sich beim Kauf mit fettgedruckten 2,99%-Finanzierungen, 2.200 Euro Anzahlung, 790 Euro separat zu zahlende Überführung und Zulassung in der Fußnote, kleingedruckter 12.152 Euro Ballonrate im 36sten Monat und 35 x fett hervorgehobenen 199 Euro ködern lassen, ohne einen Blick in ihren Geldbeutel und ihre Zukunft in 3 x 365 Tagen geworfen zu haben...


Thomas Meier

05.05.2010 - 08:55 Uhr

Darum geht es eben in Deutschland. Möglichst toll scheinen, größenteils weniger sein...aber dank dieser Kultur verkaufen sich doch die Premiumwagen so gut. Warum sonst sollte man soviel Geld für die Mobilität ausgeben, wenn es das Gleiche deutlich günstiger gibt. Aber die Tendenz kippt und das Statussymbol "Auto" wird immer unwichtiger, gerade bei der nächsten Generation. Man merkt eben, dass es noch andere schöne Dinge gibt und ein schicker Neuwagen locker 500,-€ im Monat verschlingt...


B.Borotic

06.05.2010 - 15:46 Uhr

Hallo Zusammen!! Perfekte Feststellungen und Berichte!! Die Leasing sowie Letze Rate Werte-Bomben sind in ein paar Monaten bzw. jahren am Platzen!!! Bin mal gespannt wieviele Kolegen es dann noch erwischt!! Elektroauto:Meine Frau hat irgendein Bericht im Fernsehen gesehen mit 150 km reichweite, und hat mich gefragt, ob es dann auf der Autobahnparkplätzen dann Steckdosen gibt?? Da war dann die Welt in Ordnung, und sie hat verstanden warum ich ihr ein Golf Blue Motion gekauft habe!! In drei Jahren gehe ich in Rente, und werde meine Zeit nicht damit verbringen steckdosen zu suchen!! Grüssle Boro


E.Kühlwetter (wallibelli)

06.05.2010 - 16:06 Uhr

Thema Elektroauto. Guten Tag allerseits, das dürfte nun klar sein; der Stromer kommt. Die Frage bleibt, wie das alles in welchen Zeiträumen und bei welchen Firmen von statten geht ? Am Montag erschien zu dem Thema ein großer Bericht in der Spiegel Print-Ausgabe. Das ein Paradigmenwechsel damit einhergeht, zeigt auch das Fazit der Redaktion: "Die Industrie versucht, die Illusion aufrechtzuerhalten, dass er Freude machen wird, der Elektrowagen, das Auto für gewisse Stunden. Auf den Messen, auf den Autosalons werden Sportwagenstudien präsentiert, mit Starkstromantrieb, es sind die alten Traumautos mit elektrischen Kunstherzen. Das Kulthafte des Autos soll weiterleben. Aber dieses Versprechen werden sie nicht halten können. Eine neue Ära wird beginnen. Die Mobilität wird anders sein, der Umgang mit dem Auto nüchterner und selektiver. Für Hersteller, die vom Nimbus ihrer Marke leben, ist das keine gute Aussicht; sie müssen umdenken. Das Auto, das die Menschen lieben lernten, hatte Leib und Seele, war wild und männlich, und es versprach Freiheit, der erste Käfer, der erste Golf, der Triumph einer bestandenen Führerscheinprüfung. Dem Auto der Zukunft wird es an Wärme fehlen, an Sinnlichkeit, Motor- und Fahrgeräuschen, Geruckel, Gerüche. All das wird sich aber mit elektronischen Mitteln simulieren und digital zusteuern lassen. Das Auto der Zukunft wird ein Neutrum sein." Anders gesagt, von der Generation "Benzin im Blut" zur Generation "Bits & Bytes". Ich sehe die Entwicklung ganz klar bei meinem 19-jährigen Sohn. Vor 40 Jahren interessierte ich mich in seinem Alter für jede Auto-Neuerscheinung. Der wartet heute ungeduldig auf Stephen Jobs' neue Produktpräsentionen bzw. testet die neuesten Apps für's i-phone. Sein Auto hat immer noch Wintereifen drauf. Ich sag' schon gar nichts mehr. BMW ganzjährig mit schmalen Wintereifen fahren - das würde mir nie in den Sinn kommen.


Rick Marlowe Investigations

06.05.2010 - 16:20 Uhr

Danke Herr Schuler ! Die Geschichte mit den zu hohen Leasingrücknahme Werten hätte sofort ein Ende, wenn die Herstellerbank die die Rücknahmepreise kalkuliert auch gesetzlich dazu verpflichtet wäre die Hereinahme des GW zu der von ihr Kalkulierten Preise selbst vorzunehmen. Entstehende Verluste wären dann nach dem Verursacherprinzip von demjenigen zu Tragen der sie zu vertreten hat. Fallen sie zu niedrig aus, trägt er den Verlust. Leasingkalkulationen müssten dann anhand des kaufmännischen Vorsichtsprinzips durchgeführt werden. Sobald dies die Gesetzelage ist würden die Leasingraten steigen bzw. die Leasingbanken Verluste machen. Ewig hält das niemand durch. Bzw. das Finanzamt würde bei Dauerverlusten das ganze zur Liebhaberei erklären und das Geschäftsmodell in Frage stellen----Exodus folgt. Ich bin zwar kein Jurist aber es wäre sicherlich richtig prüfen zu lassen, ob die bestehnde Gesetzeslage dies nicht bereits jetzt so beinhaltet.


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