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HB ohne Filter vom 26. November 2010

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Datum:
26.11.2010

3 Kommentare

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Heute mit den Themen: Hyundai-Servicestrategie, Probleme mit der Bank – die professionelle Lösung, Steuerreform + Tarifpolitik sowie "Sir" Günther Stöckert wird 80!

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22. November – Montag

Hyundai-Servicestrategie. Auf der Tagung des "Service Excellence Club" traf sich in Kitzingen die Service-Elite der Hyundai-Händler Deutschlands. Hyundai-Servicechef Karl Hell, einer der fundiertesten Service-Manager der Branche, legte ein Zweitagesprogramm vor, das in der Gesamtschau aufzeigte, wo nicht nur Hyundai, sondern die gesamte Branche in Sachen Service steht und sich hinbewegen muss.

Worin liegen die Service-Potenziale für den einzelnen Betrieb? Dazu gibt es ein Tool mit Urban Science International, das die Servicearbeit analytisch vor Ort erfasst. Über welche Kennzahlen kann der Service wirkungsvoll gesteuert werden? Das Top-Ziel formulierte Karl Hell so: "Dauerhafte Marktpräsenz mit zufriedenen Kunden. Beste Kundenorientierung führt zu höchster Kundenloyalität." Deutlich wurden die Kooperationsnotwendigkeiten zwischen Verkauf und Service aufgezeigt, u.a. am Schadenmanagement mit "Fair Play". Neue Checklisten in der Dialogannahme, die die klassischen Werkstatttestkriterien einschließen und markant herausgestellt sind, führen zu der Aussage von Erwin Wagner: "Werkstatttests werden in der Dialogannahme entschieden!" Hell artikulierte auch in Sachen Teile die Forderung: "Die Bestände müssen schlanker und effizienter werden!" Gut 70 Prozent der Teile werden nicht mehr aus dem vorhandenen Teilelagerbestand generiert, sondern individuell zugesteuert. Hubert Aichler zeigte die praktischen Handlungsansätze im Teilebereich konkret auf.

Weitere Themen waren die Rolle und die Arbeit des Serviceberaters, der Service-Assistentin, die Systematik der Dialogannahme, die Steigerung der Flächenproduktivität, die Steigerung der Personalproduktivität, die Wertschöpfung in der Werkstatt selbst und die Partnerschaft mit Würth. Hell: "80 Prozent der Werkstattarbeiten machen Wartungsarbeiten aus, zwölf Prozent echte Reparaturarbeiten und acht Prozent Diagnosearbeiten. Danach muss sich die Organisation ausrichten."

Abends wurde sehr lange darüber diskutiert, ob es wirklich für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt? Hell: "Ich vertrete klar die Auffassung, dass wir in den Autohäusern Verhaltenssicherheit schaffen müssen. Ein praktisches Beispiel: Für unser Markenbild ist es selbstredend, dass jeder Servicemitarbeiter in der Annahme aufsteht, sobald der Kunde den Service-Informationsbereich betritt, dass ein herzliches Lächeln rüberkommt und der Service-Mitarbeiter oder die -Mitarbeiterin die Wirkung über den Augenkontakt unterstreicht. Schließlich unterstreichen wir die Kundenbindung an die Marke Hyundai mit der Fünf-Jahresneuwagengarantie inklusive Werkstattleistungen. Wir wollen den steten Service-Kontakt. Er muss aber gelebt werden." Eine Veranstaltung der Superlative. Hyundai will damit 2015 in Sachen Kundenzufriedenheit in Europa am ersten Platz stehen. Hell gibt Gas!

24. November – Mittwoch

Probleme mit der Bank – die professionelle Lösung. Da wurde ich aktuell mit einem klassischen Fall eines kleineren Autohauses konfrontiert: Geringes Eigenkapital, unzureichendes Jahresergebnis, angespannte Liquidität. "Schuld" daran trägt hauptsächlich die Bank, in dem Fall eine Sparkasse, die nicht genügend Kredit zur Verfügung stellt und in letzter Zeit auch bei Kontoüberziehungen kleinlich ist. Eine in Anspruch genommene Finanzberatung, die jedoch so gut wie keine Branchenkenntnisse hat, verschlimmbessert die Sache nur noch. Die Sparkasse lässt inzwischen überhaupt keine Überziehung mehr zu.

Was tun? Der Unternehmer liest in AUTOHAUS den Beitrag unseres ständigen Fachautors in Sachen Finanzierung, Martin Dieter Herke, über ein aktuelles Förderprogramm, das von den Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften zusammen mit den Bürgschaftsbank angeboten wird. Zur Verfügung gestellt werden Betriebsmittel, die von der Bürgschaftsbank zu 80 Prozent verbürgt werden. 25 Prozent der Kreditsumme werden (ohne Sicherheiten) als Beteiligung eingeräumt und verbessern das Eigenkapital. Die Hausbank hat in Höhe von 15 Prozent der Kreditsumme nur noch ein überschaubares Ausfallrisiko zu tragen.

Mit diesem Vorschlag ist aufgrund unserer Empfehlung Martin Dieter Herke an die Hausbank herangetreten. Zuvor machte er der mittelständischen Familie des Autohauses klar, dass es unbedingt notwendig ist, der Sparkasse konkrete Informationen – neben einer Unternehmensplanung mit Rentabilitätsvorschau, Liquiditätsplan und Planbilanz in Zukunft auch noch vierteljährliche Soll-Ist-Vergleiche – zur Verfügung zu stellen. Herke hat also eine aktive Finanzkommunikation gestartet. Und siehe da, die Sparkasse war bereit die Fördermittel zu beantragen – ohne zusätzliche Sicherheiten zu fordern. Es kommt halt auf die richtige Vorgehensweise an.

Martin Dieter Herke betreut seit 27 Jahren in AUTOHAUS die Fachthematik "Autohausfinanzierung". Wer da die Unterstützung vom Schmid und nicht vom "Schmidle" braucht, erhält weitere Informationen unter www.unternehmensratung-herke.de bzw. info@unternehmensberatung-herke.de. Mir ist es ein Anliegen, Martin-Dieter Herke als "Liquiditätsexperten" zu empfehlen, zumal das Thema Liquidität ein beherrschendes Thema für zahlreiche Betriebe bleiben wird und er die Winkelzüge der Banken kennt. Da bedarf es dann eines soliden Fachmanns.

25. November – Donnerstag

Steuerreform + Tarifpolitik. Eigentlich freuten sich die Mittelständler auf die bürgerliche Mehrheit von CDU/CSU/FDP in Berlin. Doch zwei ganz wesenhafte Themen scheinen auch die "Bürgerlichen" nicht auf die Spur zu bekommen. Da ist das Thema Kündigungsschutz. Wer nach wie vor die unselige Abfindungspraxis vor sich sieht, kann nur den Kopf schütteln. Diese überzogenen Sozialvorgaben kann sich der normale Mittelständler gar nicht leisten.

Bei den Bayerischen Unternehmertagen 2010 in Ottobeuren forderten die Teilnehmer den Tarifführer für Bayern, Landesverbandspräsident Klaus-Dieter Breitschwert, zugleich MdL auf, endlich das Urlaubs- und Weihnachtsgeld durch ein variables 13. Gehalt zu ersetzen. Es passt nicht in die Landschaft, wenn ein Mitarbeiter 30 Tage im Jahr im Urlaub ist, dass man daraus einen originären Anspruch auf Entlohnung ableitet. Eigentlich müsste der Mitarbeiter etwas dafür bezahlen, dass ihm der Arbeitsplatz so lange "zwischenfinanziert" wird. Weshalb erhält ein Mitarbeiter Weihnachtsgeld? Weil wir die Geburt des Herrn feiern. Das eine hat aber bei Gott nichts mit dem anderen zu tun, nämlich mit Effizienz und Produktivität. Der Mitarbeiter kann 200 Prozent haben, so es der Betrieb erwirtschaftet. Da ist Anpassung angesagt.

Der zweite Bereich ist das Thema Steuerreform. Wer die Totalverschuldung des Staates vor sich sieht, wird da nicht sofort um Steuersenkung nachhalten. Wir sollten uns aber daran erinnern, 2007 wurde die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent erhöht. Das bringt pro Jahr sage und schreibe 32 Milliarden Euro an Mehreinnahmen. Siehe da, es reicht wieder nicht. Dieses fiskalische Absaugen fehlt als flexible Ausgabenmasse für die Konsumenten. Wundert es einen, dass der Konsum auf der Strecke bleibt? Colbert, der Finanzminister von Ludwig XIV. hatte den Leitsatz: "Die Gans rupfen, ohne dass sie schreit!" Wir schreien viel zu wenig!

Neulich sagte mir ein Politiker, es ist leichter die Steuern zu erhöhen, als Kosten im Haushalt zu senken. Wolfgang Schäuble, ohne Frage einer der verdientesten und begabtesten Politiker, den man ob seines Wirkens nur bewundern kann, ist nun gut ein Jahr im Amt des Bundesfinanzministers tätig. Dieses Jahr hat er allerdings primär dazu verwendet aufzuzählen, was alles nicht geht. Steuervereinfachung sei zu teuer. Gegen die Abschaffung der Gewerbesteuer – Einführung einer Bürgersteuer - begehren die Kommunen auf, mit der Begradigung der Mehrwertsteuersätze trifft man zu viele Interessensverbünde.

Wo bleibt das angekündigte Reformkonzept? Wo ist das Problem, wenn der Spitzensteuersatz auf 48 Prozent angehoben wird, eine Finanztransaktionssteuer eingeführt wird und alle Mehrwertsteuerprivilegien mit Ausnahme für Kulturgüter und Lebensmittel gestrichen würden? Diese 14 Milliarden Euro könnten in Form von Steuersenkungen und -vereinfachungen an den Mittelstand, ja an die Mittelschicht, aus der sich die eigentlichen Macher und Wohlstandsträger rekrutieren, zurückfließen. Der einfache Bürger hätte so mehr verfügbare Masse. Dazu bräuchte man aber einen Finanzminister, der aufzeigt, dass das geht. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat das mit der ungerechten Wehrpflichtabschaffung vorgemacht, dass noch etwas geht, nachdem gerade noch 20 Prozent eines Jahrgangs "diente". Der Bundesfinanzminister bleibt das Konzept der Steuerreform bei all seinen Verdiensten um das Gemeinwohl schuldig.

26. November – Freitag

"Sir" Günther Stöckert wird 80! Heute feiert einer der automobilen Handelspioniere der Nachkriegszeit seinen 80. Geburtstag. Vor genau zehn Jahren wurde Günther Stöckert in den automobilen Adelsstand erhoben, und ich bin überzeugt, dass er bei seiner Rüstigkeit und geistigen Lebendigkeit als ehemaliger Hobbyflieger auch zum 90. Geburtstag hoch über den Dingen stehen wird. Von seinem sächsischen Ursprung klingt sprachlich nichts mehr durch. Bitte, 1952 startete er seine Karriere in Köln beim VW-Großhändler Fleischhauer. Dort stieg er nicht über's Dach, sondern über den Keller als Juniorverkäufer ein und war 15 Jahre, quasi als Ziehsohn von "Kaiser Franz", Geschäftsführer. Dennoch hatte er den Mut, 1983 als Geschäftsführer zum weltgrößten MB-Vertreter, den Fahrzeugwerken Lueg nach Bochum zu wechseln. Auch dort setzte er markante Handelszeichen.

Seine enorme Erfahrung, sein unglaubliches Web 2.0, das Stöckert nicht aufbauen muss, sondern bis heute besitzt und kultiviert, brachte er bis zu seinem 75. Geburtstag in diversen Beiräten ein, u.a. bei der Nürnberger Versicherungsgruppe. Eigentlich hätte er im wahrsten Sinne des Wortes Diplomat werden müssen. Ich kenne keinen, der mit seiner Eloquenz, seiner Auffassungsgabe kommunikativ so stilvoll, einfühlsam, klug und mit Humor zu agieren weiß wie er. Das nennt man: Noblesse!

Ich habe einem väterlichen Freund zu danken, der mich immer wieder über hintersinnige Fragen auf die Spur setzte. Das hat menschlich ganz hohe Klasse. Ich kann ihn wann immer aber auch um Rat fragen. Und seine fundierten wie originellen, vor allem ehrlichen Antworten und Zusammenhänge weiß ich stets zu schätzen. Sir Günther Stöckert, herzlichst Ihr ergebener Hannes Brachat.

Spruch der Woche:

"Was nicht auf einer einzigen Manuskriptseite zusammengefasst werden kann, ist weder durchdacht noch entscheidungsreif." (Dwight D. Eisenhower)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat

Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


huusmeester

29.11.2010 - 11:35 Uhr

"Dort stieg er nicht über’s Dach, sondern über den Keller als Juniorverkäufer ein " Ist dieses denn nicht der einzig wahre Weg ? Eine ordentliche Ausbildung und dann erstmal von unten gucken - anstatt von oben " AHNUNGSLOS " zu agieren .


René Artois

29.11.2010 - 16:37 Uhr

Hell gibtGas?!? – Na, dann wird man ja bald die Händlersuche auch der hyundai.de-Website tatsächlich nutzen können? Was man dann aber hie und da als "Händler" findet, weckt schon aus eigener Erfahrung mit diesen Häusern leise Zweifel daran, daß deas hehre Wortgeklingel aus Kitzingen auch nur ansatzweise mit der Wriklichkeit in Einklang zu bringen sein könnte. Leider ...


Karl-Heinz Scherer

04.12.2010 - 12:20 Uhr

Hyundai-Servicestrategie: Als Ex verfolge ich nach wie vor sehr aufmerksam die Aktivitäten des Importeurs. Mit Herrn Hell hat HMDG einen ausgewiesenen, erfahrenen Fachmann gewonnen. Bei entsprechenden Rahmenbedingungen findet hier eine qualifizierte Aftersales-Arbeit statt und wird fortgesetzt. Außerdem sehe ich das in guten Händen bei Support durch einen externen Branchenexperten. Weiterhin viel Erfolg und Grüße an Herrn Hell.


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Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

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