-- Anzeige --

HB ohne Filter vom 25. Oktober 2013

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: AUTOHAUS

präsentiert von



Datum:
25.10.2013

2 Kommentare

jetzt mitdiskutieren



-- Anzeige --

Heute: Schadenmanagement, Elektronische Preisauszeichnung für Neu- und Gebrauchtwagen, Mindestlohn – Gekaufte Sozialisitenstimmen, Anhaltende Krise in der PSA-Gruppe.

Steigen Sie ein in die Diskussion! Am Ende des Beitrags finden Sie den Button "Kommentare". Klicken Sie darauf und kommentieren Sie Prof. Brachats Kommentar!

21. Oktober – Montag<br><br>Schadenmanagement – Streng, aber rational!


Walter K. Pfauntsch, Chefredakteur von AUTOHAUS SchadenBusiness, legte in Potsdam mit dem 9. AUTOHAUS Schadenforum ein großes Spektrum zum Thema digitales Schadenmanagement, Stundenverrechnungssätze Karosserie und Lack, Instandsetzung der Zukunftswerkstoffe, Schadenlenkung und Prävention vor. Hier die Highlights in Thesenform:

  1. Deutschland hatte 2012 die niedrigste Zahl an Verkehrstoten der Nachkriegszeit, 3.606, zu vermelden. Darunter sind 600 Fußgängerschicksale zu betrauern. Die Unfallforschung konzentriert sich auf die Prävention, sprich Notbremsung bzw. Ausweichen des Automobils!
  2. Der Mensch, nicht der Computer, ist zur Stunde der beste Unfallverhüter. Unfallfreies Fahren ist bis heute nicht absehbar, trotz Assistenzsystemen. Je nach Technik sind diverse Assistenzsysteme zukünftig nachrüstbar. Die Assistenzsysteme führen zu niedrigeren Beitragssätzen in der Kfz-Versicherung.
  3. Das automatisierte Fahren wird ein großer Prozess hervorrufen und für bestimmte Situationen – Stau, automatisierte Parkplatzsuche u.a. – hohe Akzeptanz finden. Die Diktion ist das Delegieren von Fahraufgaben.
  4. Der ADAC und die Versicherungskammer Bayern treten ab November 2013 über "SPN – Schaden-Partner-Netz" aktiv in das Thema Schadensteuerung ein. Oberste Prämisse des ADAC: Qualität! Interessenten können sich bei SPN bewerben!
  5. BMW ist es beim i3 gelungen, carbonfaserverstärkte Kunststoffe so zu gestalten, dass die Versicherungseinstufung gängigen Fahrzeugen entspricht. Carbon wird künftig mit anderen Stoffen kombiniert werden. Carbon ist alles andere als billig, reduziert aber sichtbar das Gewicht der Fahrzeugs.
  6. Mitchell International (USA) und GT Motive (Europa) starten 2014 in Deutschland mit der Echtzeitabwicklung, einer Schaden-Verknüpfungsanalyse – Modell Cloud. Die Kunden können künftig ihren Schaden per iPhone oder Web direkt melden. Angestrebt ist die Plattform zwischen Versicherer und Werkstätten.
  7. Die Schadensteuerer sind guter Dinge, ihre Steuerungsquote weiter auszubauen. Dazu werden sie ihre Partner individuell qualifizieren.
  8. Die Kfz-Versicherung gehört beim Autoverkauf aktiv in jedes Verkaufsgespräch eingebunden.
  9. In der Ausgestaltung der K+L-Betriebe gilt Individualitiät vor Standard. Energiesparende Lackieranlagen. Sport-Repair-Anlagen, Multifunktions-Arbeitsplätze.
  10. Es gibt heute 300 Fahrzeugmodelle, die Alu-Teile tragen. Deren Anteil wird künftig auf 40 Prozent anwachsen.
  11. Risk-Management im Autohaus ist gleichzusetzen mit Prävention. Welche Schäden können vermieden werden. Was ist zu tun, wenn es brennt, was, wenn Hochwasserschäden drohen?
  12. Digitale Daten und Prozesse schaffen Transparenz, zeigen untrüglich Potenziale auf. Vom Fahrzeugwert bis zum Reifenbedarf.
  13. Der strukturierte Austausch von elektronischen Daten wird Branchenstandard werden. Ohne Papier, mit elektronischer Rechnung!
  14. Die Bandbreite der Preislandschaft - Karosserie +Lack - von Nord nach Süd wird elektronisch transparent werden. Digitalisierung, Automatisierung und Überwachen stehen im Adlerblick darüber. Die Stundenverrechnungssatzbandbreite bei Karosserie und Lack liegt in der Republik zwischen 60 und 180 Euro.
  15. Auch wenn es für Elektrofahrzeuge überhaupt noch keinen Gebrauchtwagenmarkt gibt, so kann festgestellt werden, dass die Restwerte für e-Mobile der Gattung „hohe Restwertverluste“ zuzuordnen sind. Die Batterie bildet das Übel!

Stundeverrechnungssätze

 

22. Oktober - Dienstag<br><br>Elektronische Preisauszeichnung für Neu- und Gebrauchtwagen


Das Gebrauchtwagengeschäft hat heute "Börsencharakter". Aufgerufen sei die dynamische Preisanpassung. Ähnelt unser Geschäft dem der Tankstellen? Morgens die Preise rauf, abends runter? Jegliche Preisänderung ist gleichzusetzen mit jeweils hohem Zeitaufwand. Bis jedes Preisschild neu gedruckt und am richtigen Fahrzeug angebracht ist? Gut Ding will Weile haben! KWSE offeriert als innovative Antwort die Funk-Preisauszeichnung. Mit dem Verkäuferarbeitsplatz "CarPromotion" kann der komplette Fahrzeugbestand per Mausklick neu ausgezeichnet werden. Weitere Details unter www.KWSE.de

Elektronische Preisanpassung

 

23. Oktober – Mittwoch<br><br>Mindestlohn – Gekaufte Sozialisitenstimmen!


Wir haben in Deutschland – ganz erfreulich – 41 Millionen erwerbstätige Menschen. Sie sind der Garant der deutschen Sozialsysteme. Kommt nun der "soziale Segen" von 8,50 Euro pro Stunde, so stellt das für 6,8 Millionen Menschen sofort eine deutliche Lohnerhöhung dar. Mehr verfügbare Masse führt ohne Frage zu höheren Konsumausgaben. Das sagen die einen. Die andere Seite – der DIHK – meint, der Mindestlohn zwinge die Unternehmen dazu, Jobs zu streichen: eine Million! Wer kann das schon beweisen?

Zwei Dinge sollten aber einleuchten. Es gibt Gewerke, die ein Mindestlohn sichtbar treffen wird: die Gastronomie, die Landwirtschaft, Taxi-Unternehmen, Friseure. Außerdem sehen die Lebenshaltungskosten in München anders aus als in Mecklenburg. Wenn die SPD dennoch auf Uniformierung quer durchs Land besteht, dann zeigt das wenig Einsicht in notwendige Differenzierung, sondern ist Stimmenfang pur. Man möchte in vier Jahren die Stimmen der 6,8 Millionen Betroffenen abholen! Außerdem muss klar festgelegt werden, dass der Mindestlohn zukünftig bei Gott nicht von der Politik, sondern von den Tarifpartnern festgelegt wird. Alles andere wäre von Übel!

Einmal mehr fragt man sich, wo die wirtschaftliche Vernunft zum sinnvollen Kompromiss bleibt? Die Bundestagswahl zeigt, dass von den 631 Abgeordneten sage und schreibe ganze 35 den Status "Firmenchef", sprich Unternehmer tragen. Unternehmerisch denkende Praktiker sind dort zukünftig Mangelware, Exoten! Sprich, im neuen Parlament fehlt der Unternehmergeist. Ideologen und Experten in Ehren, aber Praktiker finden schneller Kompromisse. Weshalb? Sie leben den gesunden Menschenverstand. Sie kennen die schwäbische Steigerung von "gescheit": Gescheit, gescheiter, gescheitert!

Ein praktisches Beispiel der Woche möge das belegen. Da steht noch keine neu Koalition, schon geht es um Posten statt Inhalte. Statt den Stellvertreterposten der FDP als Bundestagsvizepräsident zu streichen, schaffen die "schwarz-roten" gleich zwei neue Posten. Jetzt gibt es im Bundestag künftig fünf Vizes. Für wen und was? Das bedeutet pro Vizepräsidentennase pro Monat 4.000 Euro mehr. Zuzüglich Dienstwagen. Zukünftig wird auch die "Papageien-Claudia", im Zivilnamen Roth, mit "grünem Dienstwagen" durch die Republik gefahren. Na dann Prost. Auf die Farbenpracht der Papageien!

 

24. Oktober - Donnerstag<br><br>Anhaltende Krise in der PSA-Gruppe


Die Pkw-Neuzulassungen sind im September in Europa leicht gestiegen, liegen aber immer noch im Vergleich um 3,9 Prozent unter Vorjahresniveau. Peugeot und Citroen rutschen weiter ab und stehen mit 5,7 bis 4,4 Prozent Marktanteil im europäischen Zulassungsspiegel. Auf dem deutschen Markt ist bis Ende September bei Peugeot ein Markteinbruch von 56.858 Einheiten im Vorjahr auf 41.779 Einheiten zu verzeichnen. Und bei Citroen von 49.000 Einheiten auf 38.006. Das sind rund 25 Prozent Markteinbruch. Die Konzernmutter PSA verlor 2012 rund fünf Milliarden Euro. Konzernchef Philippe Varin fährt einen markanten Sparkurs. Dazu gehört eine massive Stellenreduzierung. Es sollen bei Renault, Citroen und Peugeot über eine Million Fahrzeuge auf Halde stehen. Der Lagerbestand in Euro übersteigt den Wert der Börsenkapitalisierung. Neuwagenrabatte in unvorstellbarer Größenordnung sind die Folge.

Wer springt hier kapitalisierend ein? Die französische Staatskasse? GM mit einer Erweiterung seiner 7-Prozent-Beteiligung? Der chinesische Peugeot-Partner Dongfeng? Verliert die Familie Peugeot – zuletzt mit einer 25-Prozent-Beteiligung dabei – ihre Sperrminorität und wird entmachtet? Das wäre ein gravierender Einschnitt. Dongfeng gehört mehrheitlich der Zentralregierung in Peking. Dahinter stehen "uferlose" Finanzmittel, die es zuließen, die gesamte europäische Automobilindustrie in einem Gusse zu übernehmen. Die Chinesen suchen die Kerntechnologie und die Marken! Einmal mehr wird das Thema Geld über das Schicksal der PSA-Gruppe entscheiden.

 

Spruch der Woche

"Wir dürfen nichts tun, was Arbeitsplätze vernichtet. Unsere Ziele bleiben Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze. Wir wollen nicht nur über das Verteilen reden wie die SPD. Vor dem Verteilen steht das Erwirtschaften." (CDU-Vize Thomas Strobl)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


Gerd Gerresheimer

25.10.2013 - 10:22 Uhr

Die PSA-Krise steht doch für den gesamten Automobilhandel. Ähnlich wie die Gastronomie Ideengeber und wichtige Quelle für Innovationen ist, die der Handel, in unserem Falle der Hersteller eher früher oder später aufgreift. Damit diese Zusammenarbeit auch künftig erfolgreich und solide ist, muss etwas geschehen. Die Folgen fehlender automobiler Bildung an der Verkaufsfront schlagen sich nieder im Mangel an Geschmack und der Unfähigkeit zum Genuss. Wer nicht über gut fundiertes Grundwissen verfügt, kann auch nicht kreativ mit dem Geschmack des Kunden und dessen Kombinationen spielen. Geschmacksverständnis entwickeln und seine Kunden zu Fahrfreuden animieren. Wem könnte das leichter fallen als einer französischen oder italienischen Automobilmarke. Der Verleger des Magazins für Wein und Genuss, Ralf Frenzel, plädiert an dieser Stelle für eine Geschmacksschule. &#34;...eine Schule, in der man Geschmack zu entwickeln lernt im Kontext von praktischer Übung und Lektüre. Denn nur wer viel weiß und kennt, kann Produkte auch verstehen. Dazu braucht man Spaß an Geschmack und Genuss, Liebe zum Produkt, Leidenschaft und viel Disziplin. Eine Geschmacksschule kann diese Freude am Genießen wieder in den Vordergrund stellen. Und davon profitieren alle: Gastronomie und Handel, Gast und Verbraucher.&#34; ZitatendeÜbersetzt auf den automobilen Handel heißt das: die Kunden und Interessenten müssen nachhaltig mit Probefahrten, Prospekten, Benzingesprächen, qualifizierten Aussagen zu Machbarkeit der Inzahlungnahme, Finanzierung, Service u.a. gerne auch der nächsthöheren Modellpalette geschult werden. Gerne mit Unterstützung des Herstellers in der Imagewerbung und am Point of Sale. Die Hersteller müssen dem Handel wieder diese Spielräume eröffnen, damit in die Kette Werk -Handel - Kunde wieder Vertrauen zurückkehrt.


Robert Paintinger

28.11.2013 - 13:01 Uhr

Zu SPN / ADAC / VKB:Uns Werkstätten liegen die neuen Verträge vor. Wir hatten ADAC/VKB geglaubt, als sie am Schadensforum von höchster Priorität der Qualität gesprochen hatten. Aber jetzt ist klar: es geht mal wieder um billig und noch billiger...


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.