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HB ohne Filter vom 20. November 2009

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Datum:
20.11.2009

13 Kommentare

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Heute zu den Themen: Endspurt bei Partikelfilter-Förderung, Leasingrückläufer-Rücknahmepflicht, Ist die Rezession zu Ende?, Einheitlicher Kfz-Branchenkontenrahmen, Der Mazda-Hammer sowie Mercedes und Formel I-Zirkus.



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15.November – Sonntag



Endspurt bei Partikelfilter-Förderung. Die Dieselpartikelfilter-Nachrüstförderung in Höhe von 330 Euro (inzwischen auch als Barzuschuss erhältlich) läuft Ende dieses Jahres aus. Die meisten Hersteller haben inzwischen die Preise für die Nachrüstsätze kräftig gesenkt. Volkswagen von 760 auf 250 Euro. Ford offeriert für einige Modelle die Filter sogar für 133,33 Euro plus MWSt. Klar, sie bleiben ab Januar auf den Nachrüstsätzen sitzen. Inzwischen haben 40 Städte Umweltzonen eingerichtet. Renault-Händler, die heute noch keine offiziell zugelassenen Nachrüstsätze erhalten, werden bei Fahrzeugen mit "roter Plakette" im Gebrauchtwagengeschäft erhebliche Probleme haben. Oder anders: Gebrauchtwagen in besagten "Umweltstädten" mit "grüner Plakette" haben künftig höhere Wertigkeit.



16. November – Montag



Leasingrückläufer-Rücknahmepflicht. Der Restwertverfall treibt in der Pleitewelle diverser Marken weitere Blüten. Jetzt kündigte der Vorsitzende des VW/Audi-Händlerverbandes Michael Lamlé an, juristisch die Nadel im Heuhaufen gefunden zu haben. Es sind in dieser Frage derzeit aus Händlersicht mehrere Gutachten unterwegs, die die Vertriebspartner juristisch aus dem Risiko befreien sollen. Wie sieht aber der Kontrapunkt aus? Die Hersteller warten ab, bis sie ihre juristischen Gutachten dagegen setzen. Eine rechtliche Auseinandersetzung in dieser Frage zwischen Handel und Hersteller würde über Jahre dauern. Bis dahin wären noch weit mehr Händler von der Bühne verdrängt.



Der Ex-Vorstandsvorsitzende der Santander Consumbank, Andreas Finkenberg, meinte bei einem Vortrag am 12. November 2009 an der Hochschule in Geislingen: "Einen Restwert für ein Auto auf drei Prozent genau über einen Zeitraum von drei Jahren zu prognostizieren, ist nicht möglich." Diese Erkenntnis zeigt, wie dünn das Eis für den Händler ist.



Unabhängig der juristischen Betrachtung sind für mich zwei Gesichtspunkte untragbar. Der Händler übernimmt in Sachen Restwerte ein Risiko, das er selbst nicht einmal beeinflussen kann. Im Klartext: Man darf derartige Geschäfte überhaupt nicht tätigen. Allein das Phänomen, dass heute ein Neuwagen nur noch 70 Prozent seines Anschaffungswertes hat, nachdem zum ersten Mal der Zündschlüssel gedreht wurde, zeigt, wie pervers und unvernünftig das Modell in sich ist. Das ist kein solides Geschäftsgebaren! Ich kenne einige Händler, die ihr Lebenswerk aufgrund von Restwertverlusten in diesem Jahr in den Sand setzten, obwohl sie nicht einmal selbst Schuld daran sind. Und jetzt kommt die Willkür. Dem einen Händler wird seitens der Hersteller geholfen. Der andere – der im zukünftigen Netz eines Retail-Betriebes störende – wird aussondiert. Wo bleibt der verbandspolitische Aufschrei gegen die Willkür!



17. November – Dienstag



Ist die Rezession zu Ende? Wer die Zeitungslandschaft verfolgt, stellt unterschiedliche Aussagen dazu fest. Die einen sehen den Aufschwung, die anderen die eigentlichen Krisenauswirkungen erst noch kommen. Vier Millionen Arbeitslose in 2010 u.a. Wir sprechen in der Volkswirtschaftslehre dann von Rezession, wenn die Wirtschaft mindestens zwei Quartale eine rückläufige Entwicklung zeigt. Sie kann natürlich auch viel länger andauern. Dann wird daraus eine Depression – siehe Japan, das von allen Industrieländern am tiefsten in der Krise steckt. Wenn also immer wieder zu lesen ist, dass die Rezession vorbei sei, dann ist damit nur gemeint, dass die Wirtschaft nicht mehr schrumpft. Kann man aber deswegen schon von einer echten, dauerhaften Erholung sprechen? Bei uns in Deutschland kann auf der einen Seite das Bruttoinlandsprodukt steigen und trotzdem die Arbeitslosigkeit zunehmen. Für viele Beobachter beginnt die Krise erst. Beispiel: Quelle & Co.



Es sei an dieser Stelle ein plastischer Exkurs zur Krise gestattet: GM und Opel. Am 10. Juni startete der aus der Insolvenz hervorgegangene neue GM-Konzern. Man versucht nun, die Geister der Vergangenheit zu vertreiben. Den Vorsitz führt nun Fritz Henderson, der seine ganze Karriere bei der "alten GM" gestaltete. Der "Alte" soll nun den "neuen Geist" kreieren? Man weiß, dass Henderson mit Ed Whitcare (68), dem Chef des GM-Verwaltungsrates und Vertrauten des US-Präsidenten, der das spektakuläre Scheitern des Opel-Verkaufs herbeiführte, erhebliche Auffassungsdifferenzen hat. Es zieht da ganz oben offensichtlich jeder in eine andere Richtung! GM wurden ursächlich 23 Milliarden Dollar erlassen und dennoch steht da eine Rückzahlung der Staatshilfen in Höhe von 50 Milliarden Dollar im Raum. 50 Milliarden Dollar! Nach dem Prinzip Hoffnung soll diese Summe innerhalb von zwölf Jahren zurückbezahlt werden. Mit was denn? Mit einer Überproduktion, die keiner braucht und die nur einen unsäglichen Preiswettbewerb schafft? Dieses Phänomen soll auch noch der Steuerzahler subventionieren? Nein, die Krise nicht vorbei. Sie wird weiter andauern – insbesondere bei GM!



18. November – Mittwoch



Einheitlicher Kfz-Branchenkontenrahmen. Pünktlich, ohne Absicht, legt der Arbeitskreis "Kfz-Branchenkontenrahmen" zum 100-jährigen Jubiläum des Kfz-Gewerbes einen einheitlichen Kontenrahmen für das Kfz-Gewerbe vor. Dies ist für alle Beteiligten, ob Hersteller/Importeure, Steuerberater oder Händler, nur von Vorteil. Künftig buchen sämtliche Hersteller und namhaften Importeure innerhalb ihrer Händlerorganisationen mit demselben Kontenrahmen. Noch mehr: Ein Handbuch wird dafür garantieren, dass auch hinter dem jeweiligen Konto dieselbe Botschaft steckt. Der Arbeitskreis wurde von Volkswagen und dort von Rainer Jung, dem Konzernleiter Händlerfinanz, vor drei Jahren initiiert. Die Inhalte haben nach und nach alle Organisationen überzeugt, so dass heute in Wolfsburg das fertige Werk vorgestellt werden konnte. Das ist eine Branchensensation!



Wer hinter die Kulissen schaut, weiß, welche Detailarbeit hier zu leisten war. Der Arbeitskreis weitete seine Zusammenarbeit mit Datev aus. Nachdem 90 Prozent der Händlerschaft den Jahresabschluss über ihren Steuerberater und damit über die Datev abwickelt, werden auch künftig die Abschlüsse einheitlich erstellbar und damit vergleichbar sein. Hoffentlich auch billiger! Datev wird dafür Sorge tragen, dass beispielsweise gesetzliche Vorgaben zukünftig automatisch für die gesamte Branche in den Kontenplan eingepflegt werden. Jetzt sind sämtliche Rechtsformen darstellbar. Filialbildung, die unterschiedlichen Vertriebskanäle, der Mehrmarkenhandel usw. Dazu kann man nur gratulieren, auch wenn diese Arbeit schon zehn Jahre früher notwendig gewesen wäre. Die ersten Organisationen beginnen mit der Umstellung im Januar 2011. Das nennt man wirklich Fortschritt! Das Projekt zeigt, dass es durchaus Themen gibt, die trotz Wettbewerbssituation für alle nur von Vorteil sind. Wer nimmt das Thema IT, CRM u.a. in die Hand?



19. November – Donnerstag



Der Mazda-Hammer. Da kündigt Mazda vor gut einem Jahr jegliche Gesprächsführung mit dem Händlerverband auf. Da leistet sich Mazda das unsägliche Phänomen, die deutsche Organisation über ein Jahr ohne Geschäftsführer gewähren zu lassen. Man lässt in dieser Zeit in Leverkusen einen Herrn Thomas Rothe die Verkaufsgeschäfte führen, obwohl aktives Verkaufen nicht dessen Heimat ist. Er musste den Platz zwangsläufig räumen, was schon vor einem Jahr absehbar war. Jetzt setzt man den bisherigen Österreich-Geschäftsführer Josef Schmid auf den deutschen Mazda-Thron.



Schmid war am vergangenen Wochenende auf der Mazda-Händlertagung zugegen und hörte sich nolens volens die Anliegen der Händlerschaft an. Seine Antwort: Ein Grußwort! Österreichisch formuliert "Schmäh". Zu den vorgetragenen Anliegen fiel kein einziger Satz. Dagegen kündigte er gleich im Durchmarsch höhere Preise ab 1. Januar 2010 an und eine Absenkung der Incentive-Ziele für das letzte Quartal. Für das gesamte kommende Jahr gab er eine Marschroute aus, die wenig Einfühlungsvermögen zeitigt. Da führt sich mal wieder einer auf, als hätte er auf dem deutschen Markt zehn Prozent Marktanteil. Was geht in einem japanisch gesteuerten Vasallen vor?



Schmids Aufgabe wäre es, die Mazda-Händler nach einem unseligen Interregnum zu motivieren, gemeinsame Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen und die jeweiligen Abteilungsleiter mit ihren Programmen 2010 aufmarschieren zu lassen. Nein, sein Weg heißt Schocktherapie. Ernst kann und darf man derartige Manager nicht nehmen. Schmid hat damit sein Finale bei Mazda Deutschland bereits angekündigt! So wird das nichts. Er möge sich mal nach Namen wie Albert Hogrewe, Manfred König oder Peter Seifert erkundigen. Deren Wirken ist für mich bis heute der Maßstab erfolgreicher Mazda-Kultur. Vorbilder! Sehr erfolgreiche Vorbilder, die die Marke Mazda verkörperten. Von der Verinnerlichung der Markenkultur bei aktuell 1,6 Prozent Marktanteil scheint Herr Schmid noch weit weg zu sein.



20. November – Freitag



Mercedes und Formel I-Zirkus. Nachdem Honda Ende 2008 der Formel I den Rücken gekehrt und im Juli BMW nach neun Jahren im Interesse der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit die Reißleine gezogen hatte, folgte am 4. November der Ausstieg von Toyota. MB-Chef Dieter Zetsche sieht diesen Hersteller-Aderlass als große Chance und erwirbt für viele Millionen Euro die Mehrheit am Weltmeisterteam Brawn. Wie tröstlich, dass Daimlers Großinvestor Aaraber Investments aus Abu Dhabi für weitere liquide Mittel sorgt. Erstaunlich, da muss MB Milliarden sparen, hält über 41.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit und haut das Pulver durch die Rohre in die überzogene Monsterwelt des Bernie Ecclestone. Nein, der Formel I-Zirkus gehört an Haupt und Gliedern neu formiert. Mercedes hat die Gunst der Stunde abermals nicht genutzt, um im Formel I-Zirkus neue Spielregeln zu setzen. Mal sehen, ob Herr Zetsche wenigstens hier eine Erfolgsspur zu ziehen weiß, nachdem Jenson Button zu McLaren wechselt, um dort acht Millionen Euro Jahresgage zu er-fahren.



Spruch der Woche:
"Einen Restwert für ein Auto auf drei Prozent genau über einen Zeitraum von drei Jahren zu prognostizieren, ist nicht möglich." (Andreas Finkenberg)

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen



Ihr



Prof. Hannes Brachat


Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE


WRL

20.11.2009 - 12:13 Uhr

Ein sehr schöner Beitrag bzw. Kommentar Herr Brachat zur aktuellen Lage bei Mazda ! Ich stimme Ihnen ebenfalls zu 100 % zu ! Es kann nicht sein das man ein "kaputtes Auto" noch zusätzlich mit einer Brechstange öffnen muß ! Die Händler waren "wirklich" geschockt (...). Jeder erfindet das Rad immer wieder neu und in welcher "egozentrischen" Art dies ausgelebt wird ist schon faszinierend ! Ich hoffe Mazda wird gesund (auch ohne Mazda-Häupling). Der "Herr"(Manager)-denkt der Mensch (Verkäufer,Autohausbesitzer) lenkt !!! Doch vielleicht kommt irgendwann der Aufstand...


Peter Meier

20.11.2009 - 13:31 Uhr

Die Regungslosigkeit einiger Hersteller/ Importeure und das Festhalten an längst überholten Standards, Konditionsvereinbarungen und veralteten Vertriebsverträgen lässt nur den Schluss zu, dass eine natürliche Auslese betrieben wird. Wer durchhält ist dabei, wer nicht ist eben weg, oder wird günstigst geschluckt. Von wem auch immer. Es hat offensichtlich noch keiner in den Vorstandsetagen begriffen das fast alle Hersteller die Fahrzeuge um mind. 30% überhöht anbieten. Der Verbaucher ist nicht mehr bereit und kann auch nicht mehr dafür bezahlen. Das wird sich rächen. Ein wacher Autohändler kann die Ware überall frei und günstiger einkaufen. Die Überproduktion muss irgendwo hin. Die Hersteller werden über kurz oder lang ein Problem bekommen. Es könnte sein das der freie Händler künftig der bessere Kunde des Werkes ist und braucht nicht einmal die unsäglichen Leasingrückläufer zurücknehmen. Ein Tipp für die Industrie: Stampft die eigene Vetriebsorganisation ein. Es geht definitv ohne diese geldvernichtende Abteilung.


E.Kühlwetter (Wallibelli)

20.11.2009 - 15:04 Uhr

RE: Herrn Meier, oh wie Sie doch recht haben! Das nennt man Wahnsinn mit Methode. Die Perversion diese Wahnsinn's zeigt das aktuelle Beispiel Seat. Ich erhöhe die Autopreise, und ein paar Tage später verkünde ich für die Produktion Kurzarbeit über das ganze Jahr 2010 für 7.500 Mitarbeiter an. Das hat nichts mehr mit Marktwirtschaft zu tun. Hier hat sich seit vielen Jahren eine unsägliche Allianz aus Anbietern, Interessensverbänden, Lobbyisten und der Politik zusammengetan, die jede Form eines klassischen Marktgeschehens ad Absurdum führt. Auf der einen Seite sind es Quartalsergebisse, auf der anderen sind es Wahlen. Es geht hier doch nur noch um die Bewahrung des Status quo. Dazu gehört auch ein Händlerausleseprozess. Wie es zuviel Autos gibt, gibt es auch zu viele Händler. Der Traum der Hersteller ist das Vertriebsystem von Porsche. Bis dahin müssen noch etliche Händler "aufgeben". Denn Aufgeben für die Hersteller effizienter als kündigen. In einer Welt der Alphatiere überlebt nun mal der Stärkere den Schwächeren.


Hans von Ohain

20.11.2009 - 15:55 Uhr

>> Leasingrestwerte Die Möglichkeit der Verbandsklage gegen das Vorgehen der werkseigenen Leasinggesellschaft kann, wenn es denn überhaupt dazu kommt, nur eine Lösung herbeiführen, die in die Zukunft gerichtet ist. Wir reden hier also von der strategischen Option. In WOB / BS sehe ich weder Motivation noch Ansatz, dass Restwertthema dauerhaft so zu lösen, dass Risiken dem Handel (hier dem Handelsvermittler) nicht mehr aufgebürdet werden. Von daher sollte man annehmen, dass der Veband seine juristischen Möglichkeiten bis zur höchsten Instanz ausschöpft. Doch glaube ich nicht daran, denn im Gegensatz zu den klage- und gerichtserfahrenen Verbandsvertretern einer italienischen Marke fühlen sich jene aus einem Vorort Hannovers sehr stark der Tradition des "Beiratens" verbunden. Außerdem deutet sich längst an, dass der Konzern dieses Ansinnen dadurch ausbremst, dass er die Verbandsmitglieder in individuellen Gesprächen zu Zugeständnissen nötigt und gleichzeitig monetäres Aspirin verteilt. Frei nach dem Motto "Zuckerbrot und Peitsche" gehen dem Verband die zu Vertretenden verloren. Und nach ein paar Wochen fragt der Hersteller dann, für wen der Verband hier eigentlich noch spreche. Das ist doch immer das gleiche Spiel. Solidarität ist (wahrscheinlich nicht nur) in dieser Organisation ein Fremdwort. Traurig, traurig - aber derzeit wohl ohne Alternative. Der Hersteller wird die Organisation also etwas beruhigen, ganz so, wie es Herr Winterkorn erst letztens in Nürtingen angekündigt hat. Und die Händler, die das dann überleben, werden noch enger an den Hersteller geknebelt. Mein Fazit: Ich bin der festen Überzeugung, dass das Vertragshändlersystem heutiger Couleur seinen Zenit überschritten hat und mittelfristig untergehen wird. Für meine Begriffe kann es dauerhaft nur wirtschaftliche Lösungen für den Handel geben, wenn dieser mit einer Stimme spricht, also seine Marktmacht bündelt und tatsächlich auch zu nutzen weiß. Dafür sehe ich derzeit nur Hard-Franchise als Möglichkeit. All die Soft-Franchise-Lösungen der Vergangenheit sind nur Einkaufsverbünde, in denen sich auch noch jeder die Rosinen rauspicken kann. Hier sollte ein Umdenken stattfinden. Den Kritikern von Hard-Franchise sei gesagt, dass Vertragshändler auch heute schon keine freien Unternehmer mehr sind. Sie tragen das volle Risiko bei auch künftig nicht existierender Ertrags-Chance. In einem harten Franchise-System würde es eine garantierte Rendite geben. Wenn der Franchise-Geber dann auch noch eine von den Händlern selbst gegründete Gesellschaft ist, können sie auf deren Ziele und Entwicklung auch Einfluss nehmen. So etwas kann man sogar europaweit aufziehen, mit zufriedenen Unternehmern und großem Erfolg. Spätestens dann hören uns die Hersteller auch wieder zu.


E. Kühlwetter (wallibelli)

20.11.2009 - 17:07 Uhr

RE: Rußpartikelfilternachrüstung. Guten Tag Herr Prof. Brachart, „Doch bald schon droht in den Ballungsräumen auch noch Stickoxydalarm. ... Danach darf ab 2010 im Jahresmittel der Wert von 40 Mikrogramm NO2 pro m3 Luft nicht überschritten werden. ... und schon längst haben einige Mess-Stationen Unheil angekündigt. Auf vielen verkehrsreichen Innenstadtstraßen ist genau dies (die Überschreitung von mehr als 40 Tagen) der Fall. Wie groß das Ausmaß ist wird erst Ende 2010 feststehen, wenn die ersten Jahresmittelwerte verfügbar sind. Vielleicht zeigt sich ja ein gewisser Abwrackprämieneffekt, denn in diesem Sog wurden Benziner bevorzugt. Und bei denen kommt kein Stickoxyd aus dem Auspuff.“ (Zitat aus Auto Motor Sport vom 19.11.2009). Die bisher in 2009 gemessenen NO2 –Werte lassen den Schluss zu, dass wir eine erneute Diesel-Diskussion bekommen. Weil die Aussperrung von gelben und roten Plaketten in einigen Städten (z. B. Stuttgart, Berlin, Hannover ) nicht ausreichen wird, die Vorgaben zu erfüllen. Techniker wissen, dass erst durch einem NOX- oder mit einem SCR-Kat eine weitreichende Eliminierung der NO2-Emissionen erfolgt. Man muss befürchten, das alle Diesel ohne NOX-Abgasreinigung schon bald das Schicksal der roten und gelben Plaketten-Autos erleiden. Ich würde heute keinen neuen Diesel mehr ohne entsprechenden KAT kaufen. Das derzeitige Angebot ist leider an einer Hand abzählbar. Obwohl ab Mitte 2007 bei der Umsetzung der Feinstaubverordnung auch die EU-NO2-Regelung feststand. Bindend wird ein solcher Kat erst mit der EU 6, weil deren NOX-Grenzwerte anders nicht erreichbar sind. Alle Beteiligten, Politiker, Verbände, Industrie haben damals den Mund gehalten, weil man die Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Wen wundert es, dass Bürger und Kunden Niemanden mehr, weder Politikern noch Konzernen, vertraut. Dies ist nur ein Beweis für die Richtigkeit der Aussage von Herrn Finkenberg betreffend Restwertprognosen. Wobei die 3 % noch viel zu tief gegriffen sind. Sollten wirklich Diesel mit EU 5-Abgasnorm aus heutiger Produktion schon innerhalb der nächsten drei Jahre trotz grüner Plakette Fahreinschränkungen ausgesetzt werden, dann haben sie nur noch einen Exportwert – außerhalb der EU. RE: Hern von Ohain, Ihrem Vorschlag eines Francisesytem könnte ich ja am vorderen Ende (Neuwagen) noch folgen, sofern die Anbieter das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einhalten und die Kaufpreise EU-weit vereinheitlichen. Dagegen sprechen aber unterschiedliche Mwst.- Steuersätze in den einzeln Nationen. Auch sehe ich keine Lösung für den Bereich der GW-Inzahlungnahme. Hier wird es auch in einem Franchisesystem zu Preiserosionen kommen, solange es individuell kalkulierte bzw. gebotene Hereinnahmepreise gibt. Eine Vereinheitlichung der Inzahlnahmepreise halte ich für ausgeschlossen. Eine gemeinsame EU-weite Inzahlungnahmegesellschaft bekäme ganz schnell mit den Wettbewerbshütern Arger.


HWB

21.11.2009 - 22:14 Uhr

Hier schreibt AUTOHAUS mir wieder aus der Seele. Mein erster Gedanke war, wie immer, alles wird gut. Erst wenn wir Phänomäne messen können, gibt es Grenzwerte, danach Regulierungen in Form von Gesetzen und Verordnungen, dann Sanktionen, Einschränkungen und Strafen. Die Physik ist vorhanden, wir können, nicht nur im Labor, CO2 und NO2 jetzt überall preiswert messen, schon gibt es Lobbyisten aus unterschiedlichen Motivationen heraus, die dafür sorgen, das Politiker aktiv werden. Als erstes werden willkürlich Grenzwerte festgelegt, dann kommen Gesetze und Verordnungen, die Verstösse gegen diese willkürlichen ( es könnten ja auch andere sein ) Grenzwerte ahnden sollen. Wenn das noch nicht reicht, kommen Sanktionen mit Fahrverboten, durch die Stadt verkaufte Plaketten geregelt zum tragen. Wer wundert sich da, das die Hersteller auf ihren Partikelfiltern trotz Preisreduzierung sitzen bleiben? Man muss da ja nicht unbedingt hin, wo man mich nicht haben will. Es gibt so schöne Einkaufzentren vor den Städten, wo man ausreichend Parkplätze ohne Politessenterror geniessen kann, wo die Zufahrt zumeist noch ohne Behördenbudgetsubvention in Form von Radarfallen möglich ist. Ich habe bisher immer gelesen, dass in der Stadt kaum noch einer wohnen will, wenn jetzt bald auch keiner mehr da einkaufen will, dann . . . . kann man ja bald auch die Strassenbeleuchtung einsparen und damit noch mehr CO2 reduzieren. Ich werde trotz grüner Plakette die Innenstädte meiden. Aber, Sie haben ja auch neue Betätigungsfelder aufgezeigt, denen sich die Politiker jetzt widmen können. In der Formel 1, zumindest in Deutschland könnte man Vorgaben machen, dass KERTH zu mindestens 50% je Runde eingesetzt werden muss, um CO2 zu reduzieren, Radarkontrollen mit heftigen Strafen gibt es dort ja schon. Auch können sich die Politiker ab sofort Gedanken machen, wie solch eine Förderung, wie die Abwrackprämie" für den Einzelhandel in den Innenstädten heissen könnte, denn die wird sicher als nächstes gebraucht und auch wieder vom Steuerzahler bezahlt werden müssen.


Thorsten

23.11.2009 - 11:02 Uhr

Mercedes und Formel I-Zirkus Wenn ich HB ohne Filter möchte, dann sollte eine gewisse Vorkenntnis vorhanden sein. Ihre Aussage zu diesem Thema zeigt mit nur, dass Sie wenig Ahnung von dieser Angelegenheit haben. Die Aussagen eines Betriebsrates "nachzuplappern" reicht nicht aus; dieser wird sich zu seiner Aussage in 1 - 3 Jahren auch nicht mehr äußern wollen. Manchmal ist es doch besser zu sagen: Ich möchte ein Päckchen Zigaretten . . .


H.v. Bödefeld

25.11.2009 - 15:25 Uhr

Die einzigsten wo momentan Spaß an der Arbeiten haben sind die Damen vom Pirelli-Kalender. Das sind mal wirklich Klasse Bilder. Sehr hübsch anzusehen. Zum Glück sind keine Bilder von unmotivierten Autoverkäufer drin. Die würden sicherlich anders aussehen.


Rick Marlowe

26.11.2009 - 00:13 Uhr

@ H.v.Bödefeld Völlig richtig.---Wie wäre es mit einem Kalender mit unmotivierten Autoverkäufern (Verkäuferinnen welcome). Dabei denke ich an ein Team Konzept aller namhaften Autohersteller. Dazu eine CD Titel von den"Doors" This is the end, my only friend the end. Fatalismus ist Angesagt. Ein psychedelischer Kalender mit Motiven aus den 60er Jahren. Letztes Foto Dezember 2010 der neue Lada "Nirwana" in Hellgelb mit destruktiven Blumenmotiven. If you are going to San Francisco you should wear a flower in your hair. Oder Janis Choplin "Oh lord won t you buy me a Mercedes-Benz...........


H.v. Bödefeld

26.11.2009 - 17:19 Uhr

@ Rick Marlowe Man ich schmeiß mich weg. Ich sehe wir haben die gleiche Idee. Wir sollten uns wohl mal zusammensetzen. Wir würden sicherlich mit dieser Idee mehr Geld verdienen wie momentan mit verschiedenen Verkaufsprovisionen (65,- Euro da, 89,- Euro dort). Ach ich muss aufhören. Ein Kunde kommt zur Tür herein. Dem VERKAUF ich jetzt ein Auto. YES..........Provision ich komme.


Hans von Ohain

26.11.2009 - 18:48 Uhr

@Rick Marlowe Genial. *LoL* @H.v. Bödefeld Und, wieviel Provision ist rausgesprungen? Ich vermute, ich kenne die Zahlen schon ;-) Aber mal ehrlich, es war trotzdem ein tolles Gefühl, die Marke und deren Botschaft vermittelt zu haben, oder? (Leider harmoniert Ironie sehr schlecht mit dem geschriebenen Wort, daher weise ich daraufhin, dass das Ironie ist!)


H.v. Bödefeld

27.11.2009 - 13:57 Uhr

@ Hans von Ohain Leider bin ich leer ausgegangen. Der Kunde hat sein Fahrzeug über das Internet bestellt. Er wollte nur die Farbe anschauen die er bekommt. Aber das Gefühl war trotzdem sehr gut. Konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Hoffentlich fällt er auf die Schnauze.


Thomas Müller

27.11.2009 - 14:56 Uhr

@Hr. Kühlwetter: Bei aller Zustimmung zu den Problemen bei den Dieselfahrzeugen in der Zukunft...bitte die unsäglichen Umweltzonen nicht zu hoch bewerten. In vielen Regionen sind diese überhaupt nicht bedeutend und es wird damit auch nicht nach Plaketten gekauft. Und das die E5 Diesel in 3 Jahren damit nicht mehr marktfähig sind, wage ich zu bezweifeln. So schnell kommt keine Einschränkung diese Fahrzeuge - da gibt es schon Grenzen in der Politik. Wenn es dann die Umweltzonen überhaupt noch gibt...


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