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HB ohne Filter: IfA Branchengipfel +++ Leseraktion Diesel bei "Bild" +++ Hohe Händlerzufriedenheit

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute mit den Themen: 19. IfA Branchengipfel 2018 +++ Leseraktion Diesel bei "Bild" +++ Die Superlative - 11. A&W-Eventforum in Wien, Abteilung Hofburg +++ Händler so zufrieden wie noch nie

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Datum:
26.10.2018

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Heute mit den Themen: 19. IfA Branchengipfel 2018 +++ Leseraktion Diesel bei "Bild" +++ Die Superlative - 11. A&W-Eventforum in Wien, Abteilung Hofburg +++ Händler so zufrieden wie noch nie

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© Foto: RealGarant

19. IfA Branchengipfel 2018

Markige Veränderungen sind nicht nur für die Zukunft der Branche angesagt. Auch an der Hochschule in Geislingen. Prof. Dr. Stefan Reindl trägt seit April 2018 nach Verabschiedung von Prof. Dr. Willi Diez die Verantwortung als Direktor am IfA wie als Studiendekan Automobilwirtschaft. Er legte nun mit seinem Top-Assistenten Benedikt Maier ein großartiges Branchenspektrum in allen Facetten vor. Vom "MarkenMonitor 2018", der thematischen Planung mit all den Top-Referenten, vielfältigen Sponsoren und einem gigantisch guten Kartoffelsalat. Bernhard Maier, Skoda-Vorstandsvorsitzender und BFC-Absolvent Calw, war trotz Erkältung glänzend disponiert und legte als Keynote-Speaker inhaltlich weite Horizonte auf. Neugier, Fleiß, Intelligenz rief er ab, Pioniergeist für Mobilität u.a. Und Dr. Oliver Blume, Porsche-Vorstandsvorsitzender, war ein mitreißender, aufbauender Schlussredner. Und das mit motivierender Perspektive. Zuversicht pur! Möge die strategische Porsche-Klarheit in Wolfsburg massiv einwirken. Auffallend seine Porsche-Akzente zur E-Mobilität. Porsche wird weiterhin die besten Sportwagen bauen! Obwohl Blume auch Mitglied des Vorstands der VW AG ist, beide Herren klammerten in ihren Vorträgen die eigentliche Dieselmalaise aus. Ob sie das bewusst dem VDA-Präsidenten Bernhard Mattes überließen? Dem hatten seine Redenschreiber eine "Halleluja-Arie" notiert. Vor einem derartig vorbelasteten Auto-Publikum hätte man gerne mal erfahren, weshalb einzelne Konzerne mit dem neuen Prüfzyklus WLTP klarkamen und andere nicht? Mattes wirbt nun für neues Dieselvertrauen. Die Autoindustrie inklusive VDA hat doch nach dem VW-Betrug ab September 2015 für eine positive Imagewirkung an wirksamer Aufklärung über den wahren Diesel nichts unternommen. Sie ließen geschehen! Der VDA-Präsident verlor keinen Satz, wie die Automobilindustrie gedenkt, endlich aus der Dieselkrise herauszukommen. Die Automobilhersteller mussten bereits dieses Jahr mehrfach Gewinnkorrekturen nach unten vornehmen. Und 2019, wie sieht das der VDA im kommenden Jahr die Perspektiven? Großes Schweigen! Was kommt aus China, was aus Trumps Handelskrieg mit Strafzöllen auf uns zu? Wenn, so Mattes die Zulieferer heute schon am Produktionsprozess der Hersteller 75 Prozent beisteuern, rutscht die deutsche Automobilindustrie selbst in die Rolle eines Zulieferers für chinesische oder amerikanische High-Tech-Konzerne ab? Sie sind immer noch sehr weit weg von der Bodenhaftung.

Die Vertreter der Hersteller Audi, Opel und BMW stellten die anstehenden Herausforderungen dar, von der komplexeren Automobiltechnik, der "functions on demand", der Customer Journey, Digitalisierung, Prozessoptimierung bis zum Phänomen Daten. Die Händlervertreter Roman Still, Andreas Tetzloff und Kurt Kröger leisteten fundierte Beiträge aus verschiedenen Perspektiven, konzentrierte Datenverarbeitung, Konsolidierung, Wachstumsgestaltung bis hin zum Start-up-Gedanken für neue Mobilitätsfelder im Handel. Zur automobilen Gesamtfunktion gehören Weichenstellungen für die Verkehrsgestaltung der Zukunft. Verkehrsinfarkt! Da fiel der Satz: Mit den gegebenen Bedingungen ist eine erfolgreiche Verkehrswende nicht möglich. Verhaltensveränderung ist gefragt!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Prof. Dr. Reindl ließ sich es trotz anstrengender, geforderter Moderations- und Diskussionsleitung nicht nehmen, sich in den Pausen u.a. mit Studentinnen und Studenten der Hochschule auszutauschen. Burkhard Weller, großzügiger Rotweinspender bei der Vorabendveranstaltung mit Bernhard Maier, Skoda-Vorstandsvorsitzender. Michael Eidenmüller, MB-Vertreter Bamberg im Gespräch mit Emmerich Engels, Leiter Vertriebsorganisation Deutschland von VW. Peter Lehner, Geschäftsführer von Springer Automotive mit Heinz Preiss, Volvo-Händler und Volvo-Händler-Verbandspräsident Hamburg.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Der Vorstandsvorsitzende von RealGarant, Lutz Kortlüke mit seinem Team. Jascha Bräuer, Leiter Unternehmenskommunikation Mobilität mit Gästen und Kollegen. Jürgen Lobach, der Geschäftsführer von Choice, Mobilitätsexperte. Die BDK mit Paul Häpp und Kollege sowie Andreas Rastetter, Ralf Breisch, TÜV Süd und Prof. Dr. Stefan Rostek (li).

Leseraktion Diesel bei Bild

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, ZDK-Präsident Jürgen Karpinski, VDA-Präsident Bernhard Mattes sowie einige "Bild"-Redakteure stellten sich über zwei Stunden den Telefonfragen von "Bild"-Lesern. Die Verunsicherung mit Diesel und Fahrverbot sitzt verdammt tief. Und aus verschiedenen Aussagen spricht hörbare Wut. Kunden in Amerika erhalten Entschädigungszahlungen, in Deutschland nichts? Andreas Scheurer: "In Amerika fahren die Autos dreckig weiter, dort gibt es statt Software-Updates lediglich Zahlungen der Hersteller. Wir in Deutschland setzen darauf, dass die Autos und damit die Luft sauber werden." Fahrverbote? Bernhard Mattes: "Ich kann nur betonen: Wir suchen, Fahrverbote durch verschiedene Maßnahmen zu vermeiden. Und ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen." VDA-Prinzip: Aussitzen, hoffen!

Jetzt hat die Kanzlerin deutlich gemacht, dass sie Diesel-Fahrverbote per Gesetz stoppen will. Man fragt sich, wenn das auf Seite zwei des Diesel-Konzepts der GroKo vom 1. Oktober steht, warum da nicht konsequenter und lauter agiert wird. Ja, das Stickstoffdioxid ist gesundheitsschädliches Reizgas. Die einschlägige Umweltpresse tut gerade so, als wäre das Stickstoffoxid unterhalb der vorgegebenen Grenzwerte unschädlich. Die Reduktion muss wichtiges Anliegen sein. Die Kanzlerin spricht von Verhältnismäßigkeit, die besagte Presse von Verharmlosung. Das Fahrverbot sei ein Akt der Notwehr. Und diese Notwehr gibt es auf der ganzen Welt nur in Deutschland! So schreiben die, die die Individualität, die Freiheit des Automobil beseitigen wollen.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Der Aufruf von "Bild"

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Die Berichterstattung über die Diesel-Wut

Die Superlative – 11. A&W-Eventforum in Wien, Abteilung Hofburg

Wo bis 1918 die Habsburger über 500 Jahre residierten, bittet Auto & Wirtschaft, Lederers Medienwelt zum einmaligen Eventforum. Zum 11. Mal in jährlicher Folge. Zum vierten Mal im barocken Himmel, der Hofburg zu Wien. Die schönste Veranstaltungslocation, die ich kenne (siehe Abbildung). Die maßgeblichen Macher, Stefan Binder, MBA Verlagsgeschäftsführer und Mag. Heinz Müller, Chefredakteur des Magazins "Auto & Wirtschaft", und im erfahrenen Hintergrund, wie könnte es anders sein, Herausgeber Gerhard Lustig, haben einmal mehr besondere Branchenakzente gesetzt (siehe Abbildung 1). Es geht konzeptionell um die inhaltliche Integration der Sponsoren, um den fachlichen Überbau, den sie mit "future & mobility" setzten, den gesellschaftlichen Rahmen bis zum Superbuffet im historischen Wintergarten. Vor der Hofburg standen Panzer wie Hubschrauber und munitionierte Wachhabende. Das Thema Sicherheit also kein Problem. Aussteller setzten weitere Impulse und 440 Eventteilnehmer, die sich vielfach kennen, von Kärnten der Steiermark bis Salzburg ergaben sich in wohliger Vernetzung. Wobei Porsche Salzburg, weltgrößtes Autohandelshaus zwei Drittel des österreichischen Marktes beherrscht und sich bei Kongressanfragen sich jeglicher öffentlichen Äußerung entzieht. Reden ist Silber, Schweigen bringt Gold! Umso größer war das Interesse für die Ausführungen von Rechtsanwalt Uwe Brossette zu den neuen VW-Handelsverträgen. Es wurde im August 2018 zwischen Hersteller und Handel Einigung erzielt, dennoch sind da nach und nach noch einige Feinjustierungen angesagt. Was heißt nach und nach? Immer wieder.

Es wird sich ja über den digitalen Weg auch in der Vertriebsart etwas verändern. Nico Polleti (36) stellte seine Marke "Cluno" vor, das "Auto-Abo". Es gab staunende Gesichter, als er selbstredend darlegte, dass der gesamte Verkaufsprozess digital, sprich papierlos durchläuft. Und wie viele persönliche Unterschriften des Kunden braucht man noch im Markenhandel? Das Beispiel Polleti, einst Porsche-Geschäftsführer in einem Autohaus, BFC-Calw-Absolvent zeigt, nicht die Digitalisierung ist das Erfolgsgeheimnis, sondern das Geschäftsmodell, das dahinter steht. Polleti: "Ich mache nichts ohne den Handel. Wer den Handel in den Vertrieb der Zukunft nicht einbezieht, wird sich wundern. Zu komplex ist unser Geschäft."

Interessant, wie das Mobilitätsverhalten der Kunden heute zum Thema "autonomes Fahren" aussieht. Inklusive Elektroauto stellt man bei den aktuellen Befragungsergebnissen fest, dass das praktische Erleben der Befragten fehlt. Im Klartext: Info-Defizite! Josef Frauscher stellte WLTP vor. Eine vorzügliche Präsentation! Aber muss ein Prüfzyklus denn so kompliziert sein? Noch schlimmer wird es bei der österreichischen "Luxussteuer" NOVA. Hoffentlich bleibt der junge Kanzler seinem Prinzip "Vereinfachung" treu und rasiert diesen Popanz. Drei oder vier oder auch fünf Cent auf die Mineralölsteuer drauf und der NOVA-Katze ist der Garaus gemacht.

Albert C. Still, AVAG-Vorstandsprecher, er fällt nicht weit vom Baum, von seinem Vater Albert, genannt der "automobile Fugger". Sein Vortrag war eine Vorlesung über die Leichtigkeit des Seins. Der Verbund von Peugeot und Opel, für ihn "genial". Da ist Dampf dahinter. Die Übernahme der AVAG von acht Wiesenthal-Betrieben ist sicher in den Regularien etwas anders geartet, auch in den IT-Systemen. Aber das geht schon. Still hinterfragte auch die Effizienz der Datenmeere, schließlich geht es um aktives Verkaufen. Wenn Albert Still dann in einem Nebensatz sagt, Kundenbindung sei das Wichtigste, dann wäre dieses Thema die nächste Vortragseinladung wert.

In Sachen Mobilität setzte ohne Frage Hansjörg Mayr, Vorstand und Chief Digital Officer bei der Denzel AG, die klarsten Zeichen. Mayr hat einfach die hohe Begabung digitale Vision mit Realität zu verbinden und ist über Entwicklungen bestens informiert. Was kann der Händler in Sachen Mobilität in Zukunft tun? Schauen sie mal unter mobilapp (Abbildung 2) rein. Wenn die Automobilhersteller 2025 25 Prozent ihres Umsatzes mit Mobilitätsleistungen einfahren möchten, dann ist auf dem Weg zu digitalen Geschäftsmodellen in Sachen Mobilität noch viel Pionierarbeit zu leisten. A&W hat mit ihrer großartigen Veranstaltung einen Orientierungsrahmen gesetzt. So wie die Desserts in Österreich selbst den Schwaben am besten schmecken, so ist das Eventforum von A&W beste Güteklasse. Auch der Preis: 96 Euro inklusive "Verpflegung"! Sie können sich die Vorträge, Berichte und weitere Bild-Impressionen runterladen unter: www.autoundwirtschaft.at.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

11. A&W-Eventforum, Wiener Hofburg, mit Stefan Binder GF (li) und Chefredakteur Heinz Müller

© Foto: Prof. Hannes Brachat

mobilapp - anschauen!

Händler so zufrieden wie noch nie

So titelte die "Automobilwoche" über die Ergebnisse des "IfA MarkenMonitor 2018", der eigentlich das Mischjahr 2017/2018 zum Inhalt hat. Die Erhebung von "puls" fand in der Zeit zwischen 9. und 12. September 2018 statt. Nun das Rekordergebnis: Es hat sich also die durchschnittliche Zufriedenheitsnote um 0,05 Notenpunkte gegenüber dem Vorjahr auf die Note 2,51 verbessert. Ein wahnsinniger Fortschritt, um von der besten Händlerzufriedenheit seit 1998 zu sprechen. Mit der Abi-Note 2,51 würde es nicht einmal für die Zulassung zu einem Studienplatz reichen. Die Ergebnisse wären noch lausiger, würde man die Renditezufriedenheit in die Gesamtzufriedenheit einrechnen. Warum wird das nicht gemacht? Die Antwort: Beschönigende Kosmetik! Man könnte doch eine Tabelle mit und ohne Einrechnung ausweisen, um wissenschaftlich sauber zu differenzieren. Aber man möchte ja der Industrie/Importeuren nicht zu fest auf die Zehen treten.

Die Rendite steht nun mal für den Zufriedenheitsgrad des Händlers an erster Stelle. Und siehe da, Volkswagen steht in der Renditebetrachtung auf Platz 22 (3,03) und in der Zufriedenheitsbewertung auf Platz 17 (2,58). VW hat sich mit den Händlern am 8. August geeinigt und ab 9. August lief die Befragung. Die VW-Wertung wäre noch übler ausgefallen. BMW landet in der Zufriedenheitsbewertung auf Platz 19 und in der Renditezufriedenheit auf dem letzten Platz 24 (3,11)! BMW! Klar, die BMW-Händler schreiben ein Prozent Rendite. Dann meint die "Automobilwoche" weiter, dass Mitsubishi schwächeln würde. Wirklich? Die Zufriedenheit liegt bei MMC bei 2,47 (Rang zehn) und bitte bei der Rendite gleich nach Porsche auf Platz zwei (2,17). Die Mitsubishi-Händler schwächeln nicht, sondern verdienen derzeit sehr gut! Man solle schon die jeweilige Marke im Blick haben und genauer hinschauen.

Nachdem ich 1993 zusammen mit Schwacke-Verleger Helmut H. Lederer die Händlerzufriedenheitsbefragung - die ersten vier Jahre über den DSI Bamberg - initiiert habe, muss ich nach 25 Jahren feststellen, dass sich die Werte in Sachen Händlerzufriedenheit innerhalb einer sehr naheliegenden Bandbreite bewegen. Man kann den Herstellern/Importeuren nach 25 Jahren nicht testieren, dass sich die Zufriedenheitslage sichtbar nach oben bewegt hätte. Bleibt man bei der Notenbetrachtung, so hat man es also dort mit "Durchschnittsschülern", Normalbegabten zu tun. Immerhin werden beim "MarkenMonitor" 38 Kriterien abgefragt. Und da mag es durchaus den einen oder anderen geben, der da mit Verantwortung hinschaut! Aber Verbesserungswerte von einem zum nächsten Jahr von 0,01 sollte man besser nicht also solche ausweisen.

Spruch der Woche:

So werden wir Autohändler von Journalistinnen und Journalisten und gesehen, Susanne Höll in der "SZ" vom 22. Oktober 2018:

"Wer Ministerpräsident Volker Bouffier nicht mehr für einen schwarzen Sheriff hält, könnte auf den Gedanken kommen, Bouffier sei der Chef eines Autohauses, der unter dem Hemd eine goldene Kette trägt."

Auf die "Goldenen Ministerpräsidenten", die Sheriffs der Branche! Welche Ehre! Freunde: Colt stecken lassen! Wir tragen nicht nur Goldketten, sondern auch den Sheriff-Stern mit Stolz auf der Brust.

In diesem Sinne ein "goldenes" Wochenende und dem hessischen Sheriff, der bei der Kanzlerin mental ihr "Umparken im Kopf" für die Hardwarenachrüstung und mehr durchgesetzt hat, ein gutes Wahlergebnis.

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de

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