HB ohne Filter: Diesel-Nachrüstung, Stromnetz, Orbix, EU-DSGVO
Heute: Wirksame Diesel-Nachrüstung +++ Stromnetz reicht nicht für E-Autos +++ Orbix - Marktplatz für gebrauchte Räder, Reifen und Felgen +++ Abmahnungen und Bußgelder bei Datenschutzverstößen
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25.05.2018Heute: Wirksame Diesel-Nachrüstung rückt näher +++ Stromnetz reicht nicht für E-Autos +++ Orbix - Online-Marktplatz für gebrauchte Räder, Reifen und Felgen +++ Abmahnungen und Bußgelder bei Datenschutzverstößen – EU-DSGVO
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Wirksame Diesel-Nachrüstung rückt näher
Erst wurden politisch die "Sofortprogramme" aufgelegt, dann kamen "Fördertöpfe", dann die Entscheidung um das Fahrverbot vom Leipziger Bundesverwaltungsgericht. Nun muss sich die Bundesregierung vor dem Europäischen Gerichtshof verantworten. Eine peinliche Nummer! Man hat in Brüssel lange zugeschaut und viel Toleranz ums Hinhalten gezeigt. Das Prinzip Hoffnung der Bundespolitik auf schnelle Erneuerung der "Dieselstinker" fruchtet nicht. Bleibt die Alternative eines Hardware-Updates oder eines Fahrverbot für ältere Diesel. Es sind 5,9 Millionen Diesel der Gattung Euro 5 unterwegs. Eine technische Nachrüstung kostet je nach Fahrzeug zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Das wird 'ne teure Kiste!
Audi-Chef Stadler setzte die Information in die Welt, eine Nachrüstlösung mit Komponenten sei kaum effizienter als ein Update der Software. Es sei festgehalten, dass selbst von den Software-Updates bislang allenfalls ein Bruchteil umgesetzt ist. Der ADAC hat gewiss offene Ohren für die Automobilindustrie. Er widerlegte endgültig die "Fake News" der Industrie. Mit einer Aufrüstung der Abgasanlagen kann in Städten der Schadstoffausstoß um 70 Prozent, auf dem Lande sogar um 90 Prozent gesenkt werden! Die Diesel-Schlinge wird immer enger für die Autoindustrie. Der ZDK kann auf Erfüllung seiner Politik weiter hoffen.
Stromnetz reicht nicht für E-Autos
So ist es in der "Bild" vom 18. Mai 2018 zu lesen. Die Darstellung gelte als praktisches Beispiel, wie das Elektroauto auch seitens der Presse runtergeschrieben wird. Es wird eine Studie beschrieben, die die E-Auto-Szene 2030 voraussagt. Also das Spektrum in zwölf Jahren. Es sollen dann von 46 Millionen Pkw im Bestand insgesamt acht Millionen Elektroautos (inkl. Hybride) sein. Dass in der Energietechnik die nächsten zwölf Jahre gleichermaßen Fortschritte erzielt werden, können sich die Studienmacher gar nicht vorstellen. Dass die meisten E-Fahrer zu Hause "tanken" und dort den Strom für ihr Auto selber produzieren werden, spielt offensichtlich keine Rolle. Der Durchschnittsfahrer ist pro Tag 42 Kilometer unterwegs. Und das mit dem Zweitwagen als E-Kleinwagen. Das wird häufig die Lösung sein. Über den wirtschaftlichen Erfolg entscheidet zur Hälfte die Psychologie. Ludwig Erhard, der Macher der Sozialen Marktwirtschaft, sagte einst: "Ich glaube, es ist immer noch besser, die Wirtschaft gesundzubeten, als sie totzureden." Das E-Mobil kommt. China sorgt dafür!
(Quelle: Bild)
Orbix - Online-Marktplatz für gebrauchte Räder, Reifen und Felgen
Orbix wurde Anfang 2017 gegründet und ist eine Plattform für die Vermarktung von gebrauchten Rädern, Reifen, Felgen und bringt Verkäufer und Käufer zusammen. Inzwischen kann auf 29,4 Millionen "Einzelteile" zurückgegriffen werden. Diese Räder stehen bei Autohäusern, im Reifenfachhandel oder bei Leasingfirmen und Vermietern.
Orbix hat bei den Autohäusern Zugang zum Gebraucht-Reifenlager und kombiniert das mit einer integrierten Bestandsverwaltung. Käufer können sich die Reifen beispielsweise zu Euromaster liefern und dort montieren lassen. Die Kosten für den Verkäufer richten sich nach dem Verkaufswert und liegen pro Kompletträdersatz zwischen 9,99 und 59,99 Euro. Der Käufer hat umgekehrt den Verkaufspreis sowie die Transportkosten zu bezahlen. Auf Wunsch wird Finanzierung angeboten, über Check24. Da sind bei Orbix bislang einige respektable Händlerreferenzen zu benennen. Entdecken sie das unter www.orbix.de.
(Quelle: Orbix.de)
Abmahnungen und Bußgelder bei Datenschutzverstößen – EU-DSGVO
Ab heute ist sie in Kraft, die EU-DSGVO. Vorige Woche, zu Pfingsten, machte ich an dieser Stelle deutlich, dass hinter dem Weltgeist nicht der Heilige Geist, sondern Google, Apple, Facebook & Co stecken. Es ist wirklich begrüßenswert, dass die EU eine Grundordnung für die digitale Freiheit schafft. Facebook glänzt diese Woche mit ganzseitigen Anzeigen im "Handelsblatt", "SZ", "BILD" u.a. und erklärt, dass es die in dieser Grundordnung vorgesehenen Kontrollen weltweit anwenden will. Die EU-Datenschutzgrundverordnung tritt also heute, zwei Jahre nach ihrer Verabschiedung durch das Europäische Parlament, in Kraft.
Jetzt erhielt ich hinsichtlich der damit verbundenen Transparenz-, Nachweis-, Informations- und Dokumentationspflichten, die selbst für Kleinbetriebe gelten, diverse Zuschriften mit massiven Einwendungen. Ein engagierter Obermeister aus dem Ländle schreibt mir: "Genau wie die Politiker im Bund und EU, der Region, sie kommen alle mit der Information, es sei doch gar nicht so schlimm. Doch, so schlimm war es noch nie! Wer sich mit dem Thema auseinandersetzt und das noch im Ehrenamt, dann bleibt nur der Aufruf, dies ist ein Bürokratie-Monster, mit dem nun Berater, Anwälte usw. auf dem Rücken des Mittelstandes Geld ohne Ende verdienen. Politik für Bürger und der Wirtschaft sieht anders aus. Dies gilt auch für die Berichterstattung in der Presse."
Einerseits darf man nun die Gegenfrage stellen, wie man die zweijährige Übergangsfrist genutzt hat? Andererseits ist grundsätzlich zu fragen, ob hier nicht für die KuM (Klein- und Mittelbetriebe) eine Überforderung vorliegt? Österreich wird bei einem Verstoß erst eine Verwarnung statt einer Geldbuße aussprechen. Und Mittelstandspolitiker und Unionsvize Carsten Linnemann (CDU) redet Klartext: "Wir müssen dringend Mittelständler und Vereine vor den Folgen zum Teil absurder und gar nicht umsetzbarer Regeln schützen. In einem ersten Schritt müssen wir die drohenden Abmahnungen unterbinden, und zwar sofort. Das Bundeskabinett muss dazu einen entsprechenden Beschluss fassen." Die bald aus dem Amt scheidende Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Andrea Voßhoff meint: "Die Aufsichtsbehörden sind nicht mit der Registrierkasse unterwegs." Die Botschaft kam bei den Wirtschaftspolitikern in Berlin an. Lasst Taten sehen! Die Stellschrauben sind dringlich auf praktikabel zu justieren.
Dialog der Woche
Frage an einen Autohändler. "Wie läuft bislang das Geschäft in diesem Jahr?"
Antwort: "Es brummt."
Frage: "Und worauf führen Sie das zurück?"
Antwort: "Ehrlich? Seit ich keinen Händlervertrag mehr habe, seit die Standards und die ewigen Diskussionen darüber wegfallen, seit der Einheitendruck um jeden Preis entfällt, seitdem ich mich unternehmerisch wieder frei bewegen kann und nur noch das verkaufe, was ich für sinnvoll halte, seitdem macht das Ganze wieder Freude. Auch unterm Strich!"
Mit meinen besten Mai-Grüßen
Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de