Der frühere VW-Personalvorstand Horst Neumann hat im Untreueprozess die Gehälter und Boni für leitende Betriebsräte verteidigt. Die Festlegung der Vergütung sei ein "minutiöser" Prozess gewesen, in dem viel Mühe gesteckt habe, sagte Neumann am Mittwoch im Landgericht Braunschweig. "Ich weiß, dass die Meinung unserer Konzernjuristen war, dass alles in Ordnung war, was wir gemacht haben", sagte Neumann, der bis 2015 VW-Personalchef war.
Der 72-jährige ist neben seinem Nachfolger im Amt, Karlheinz Blessing, und zwei weiteren Personalmanagern wegen mutmaßlich überhöhter Bezahlung führender Betriebsräte angeklagt. Sie sollen nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft überzogene Gehälter für die Belegschaftsvertreter abgesegnet haben. Der Vorwurf lautet Untreue, aus der dem Unternehmen ein Schaden von mehr als fünf Millionen Euro entstanden sein soll. (Az. 16 KLs 406 Js 59389/16 (85/19)
Bei ihm sei nie etwas Kritisches angekommen, sagte Neumann am zweiten Verhandlungstag in der Braunschweiger Stadthalle. "Wir wollten auch keine Angriffsfläche bieten", erläuterte er mit Blick auf die Affäre von 2005 um geheime Boni, Schmiergelder und Lustreisen auf Firmenkosten. Auch Nachfolger Blessing verteidigte die Zahlungen am Mittwoch. Vieles sei auch schlichte Mathematik anhand feststehender Zahlen gewesen.