Die neue Partikelmessung bei Dieselfahrzeugen enttarnt Feinstaubschleudern. In einer ersten Bilanz bewertet der TÜV-Verband das Mitte 2023 eingeführte Verfahren ("PN-Messung") als wirksam und notwendig. Den ausgewerteten Daten zufolge fielen 3,4 Prozent der knapp eine Million getesteten Pkw und Nutzfahrzeuge beim ersten Anlauf mit einer zu hohen Partikelzahlkonzentration im Abgas durch die AU-Prüfung. Bei lediglich 0,72 Prozent davon zeigte bereits das Borddiagnosesystem nach dem Auslesen entsprechende Probleme an. Erst die Messung direkt am Endrohr zeigte den Großteil der Defekte oder Manipulationen.
Vorgeschrieben ist die Messung der Partikelkonzentration im Abgas aktuell nur für Diesel-Fahrzeuge der Emissionsklasse Euro 6/VI. Der TÜV-Verband empfiehlt vor dem Hintergrund der Ergebnisse, die Messung auf Kraftfahrzeuge der Emissionsklasse Euro 5b sowie auf Benziner mit Direkteinspritzung ab Klasse 6 auszuweiten. Fahrzeuge mit defekten oder manipulierten Filtersystemen gelten laut den Experten als "Groß-Verschmutzer", die für einen großen Teil schädlicher Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich sind.
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Besonders hoch war die Durchfallquote bei Fahrzeugen mit mehr als 160.000 Kilometern Fahrleistung. Dort lag der Wert bei 4,7 Prozent, während er bei den Autos mit weniger als 50.000 Kilometern lediglich 2,8 Prozent betrug. Wer bei der AU durchfällt, muss mit dem Fahrzeug umgehend in die Werkstatt, um den Mangel zu beheben.