Die GTÜ Gesellschaft für technische Überwachung hat am vergangenen Freitag und Samstag ihren 15. Bundeskongress veranstaltet. Unter dem Motto "Verbundenheit. Vertrauen. Visionen." präsentierten die Geschäftsführer Dimitra Theocharidou-Sohns und Robert Köstler in Lübeck Neuigkeiten aus dem Unternehmen und stellten zukünftige Pläne vor. Neue Softwareprogramme wie "Evaluate Mobility", das Prüfprozesse vereinfachen und schneller machen soll, wurden anhand von Pilotprojekten veranschaulicht.
Dem Jahr 2022 blicken Theocharidou-Sohns und Köstler mit Spannung entgegen. Einzelne GTÜ-Dienste sollen miteinander vernetzt werden, was den Geschäftsführern zufolge neue Chancen für die Partner biete. Und Chancen sollte man nutzen, so der Tenor der meisten Vortragenden. Die Verantwortlichen der Sachverständigenorganisation hoben die GTÜ-Welt hervor, die die einzelnen Säulen des Prüfdienstes vereine. Theocharidou-Sohns verwies dabei auch auf die Bedeutung von Zusammenarbeit und somit auch auf die GTÜ-Partner: "Das Herz sind Sie, liebe Partner, und ohne Herz funktioniert nichts."
Weitere zentrale Themen des alle zwei Jahre stattfindenden Kongresses waren die Corona-Krise, die technologische Transformation und die Entwicklung des autonomen Fahrens. Martin Schmelcher, Geschäftsführer BVSK, ging in seinem Vortrag unter anderem auf den Mobilitätswandel und die Digitalisierung ein. Als besonders wichtig erachtet er die Zusammenarbeit der Sachverständigen-Partner, denn nur so könne man auch in Zukunft erfolgreich bleiben.
Bernd Buchholz, der Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus von Schleswig-Holstein, betonte, dass die Prüfdienst-Branche von 30 Jahren Wettbewerb profitiere. Er verwies dabei auch auf eines der Hauptanliegen der GTÜ: "Bei der Fahrerlaubnisprüfung wäre Wettbewerb auch nicht schlecht." Dadurch würden Abläufe und Wartezeiten wesentlich kürzer und das täte Deutschland gut.
Richard Damm, Präsident des Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), und Prof. Eric Sax vom Institut für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) gingen unter anderem auf die Herausforderungen ein, die neue Fahrzeugsysteme für die Prüfdienste mit sich bringen. Jens Nietzschmann, Geschäftsführer der Deutschen Automobil Treuhand (DAT), sprach unter anderem über die Bedeutung von Marken: "Starke Marken sind die stabilsten Vertrauenssysteme unserer Zeit."
Krise als Chance
Auf die Vorträge folgte eine angeregte Podiumsdiskussion. Themen waren dabei unter anderem die HU 2030, ein Daten-Trustcenter für Prüfdienste sowie das derzeitige Monopol der Fahrerlaubnisprüfung. Abgerundet wurde der Kongress von Keynote-Speakerin Daniela Bensaid. Die Sachbuchautorin und Kommunikationsexpertin hob hervor, wie wichtig es sei, neue Möglichkeiten zu nutzen: "Jede Krise birgt auch eine Chance."
Nach der langen Pandemie-Auszeit stand in diesem Jahr besonders die Pflege der persönlichen Beziehungen und der Austausch unter den GTÜ-Partnern im Mittelpunkt. Deshalb startete der BuKo bereits am Freitagabend mit einem Get-together. Begleitend gab es auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm über das Wochenende.
Weitere Details zum GTÜ-Bundeskongress 2021 lesen Sie in AUTOHAUS 20/2021 sowie in einem Sonderteil in AUTOHAUS 21/2021!