Neben Sachspenden und der Unterbringung von Menschen engagiert sich Liqui Moly jetzt mit der bisher höchsten Einzelspende für die Ukraine-Hilfe. Man übergibe 250.000 Euro an die Ernst Prost-Stiftung "Menschen für Frieden – Frieden für Menschen", kündigte Günter Hiermaier, Geschäftsführer des Ulmer Motorölproduzenten, am Mittwoch an. "Das ist nur eine Geste und kann das unsägliche Leid der Menschen alleine nicht lindern."
Der Schmierstoffhersteller hatte alle seine Geschäftspartner aufgerufen, sich an einer großangelegten Hilfsaktion der Organisation "HelpUkraine.Center" zu beteiligen. Rund 1,7 Millionen Euro kamen bis jetzt aus der ganzen Welt und auch aus der Ukraine selbst zusammen. Die 250.000 Euro gibt Liqui Moly zusätzlich. Davon sollen über das HelpUkraine.Center, dem sich viele internationale Unternehmen und Organisationen angeschlossen haben, medizinische Hilfsgüter und alles, was im Kriegsgebiet benötigt wird, gekauft und in das Land gebracht werden. Insgesamt seien durch das Projekt im März 3.000 Tonnen an Gütern versendet worden, hieß es.
Die Gelder werden von der Ernst Prost-Stiftung verwaltet und abgewickelt. Die Privatstiftung des ehemaligen Liqui Moly-Geschäftsführers engagiert sich seit Jahren für Friedensprojekte weltweit und für soziale Programme in Deutschland. Zuletzt erlangte sie große Bekanntheit, da der Popstar Sting zu Ukraine-Spenden an die Stiftung aufgerufen hatte und zeitgleich die Erlöse aus seinem Song "Russians" spendet. "Wir führen auf dieser Ebene unsere Zusammenarbeit mit Ernst Prost und seiner Lebensgefährtin sowie Stiftungsmanagerin Kerstin Thiele weiter", betonte Hiermeier.
"Menschen stehen immer über dem Geschäft"
Mit Beginn des russischen Angriffkrieges auf die Ukraine fror Liqui Moly sein Russlandgeschäft komplett ein. Man verzichte damit insgesamt auf rund 50 Millionen Euro Umsatz in einem seiner Hauptmärkte, so Hiermeier. "Das war für uns gar keine Frage. Menschen stehen immer über dem Geschäft. Wir wollen und müssen unseren Beitrag leisten, Putin zu stoppen und Russland die wirtschaftliche Grundlage zu nehmen." Das ginge nur gemeinsam, einer alleine könne wenig ausrichten. Der Geschäftsführer versicherte: "Wir werden uns weiterhin so gut es geht in der Hilfe engagieren und unseren Teil zur Schwächung des russischen Regimes beitragen."