Liqui Moly blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Der deutsche Motoröl- und Additivhersteller erwirtschaftete im vergangenen Jahr Erlöse in Höhe von knapp 800 Millionen Euro – fast zehn Prozent mehr als 2021. "In diesen Zeiten ein solches Umsatzergebnis einzufahren, ist der Beleg dafür, dass sowohl unser Teamgeist stimmt, als auch unsere Produkte weltweit sehr gefragt sind", sagte Geschäftsführer Günter Hiermaier am Mittwoch in Ulm.
800 Millionen Euro für das Jahr 2022 war das Ziel bei dem mittelständischen Schmierstoffspezialisten. Dieses Ziel hatte man sich noch vor der Corona-Pandemie, vor dem Konflikt in der Ukraine und vor der weltweiten Energiekrise auf die Fahnen geschrieben. Jetzt stehen 799.746.000 Euro in den Liqui Moly-Büchern. Hiermaier betonte: "Russland war unser zweitgrößter Absatzmarkt. Wir haben freiwillig direkt unser Geschäft dorthin eingestellt. Zu allem Überfluss blieb China in einem Dauerlockdown, so dass dieser große Markt ebenso brachlag. Das mussten wir anderswo reinholen."
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Den Angaben zufolge konnte Liqui Moly in nahezu allen Exportländern massive Zuwächse verbuchen können. "Teils konnten wir die Absätze verdoppeln. Darunter vor allem die Regionen Naher Osten, Asien sowie Mittel- und Südamerika. Der europäische Markt wächst ebenso, hier kann Frankreich das größte Plus aufweisen", so Hiermaier weiter. Daneben seien die USA mit einem Zuwachs von mehr als 30 Prozent zum Absatzmarkt Nummer zwei nach Deutschland aufgestiegen. Insgesamt seien alle diese Märkte noch im Aufbau.
15 Prozent Wachstum in Deutschland
Die Würth-Tochter setzt auf Internationalisierung, um den Export weiter zu stärken. Das soll mit zusätzlichen Verkäufern, Marketingmaßnahmen und neuen Tochtergesellschaften im Ausland erreicht werden. Insgesamt acht zählt Liqui Moly weltweit. "In Deutschland hatten wir im Jahr 2022 ein Wachstum von 15 Prozent. Damit bleibt unsere Heimat auch unser größter Markt. Dennoch haben wir überall auf der Welt hohes Potenzial. Mit eigenen Mannschaften vor Ort sind wir effektiver", erklärte Hiermaier.
Aber nicht nur der Umsatz mit Schmierstoffen steigt, sondern auch die Produktion von Additiven in Ulm. Sie stellte 2022 mit rund 18 Millionen Dosen einen weiteren Rekord auf. Zudem wuchs die Zahl der Arbeitsplätze um 76 auf jetzt 1.046. Liqui Moly investiert nach eigenen Angaben in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in den Ausbau und in die Modernisierung der Fertigung. Die zusätzlichen Abfülllinien in der neuen Produktionshalle sollen im zweiten Quartal ihre Arbeit aufnehmen.
Neue Verstärkung an der Spitze
Der Liqui Moly-Chef hat sich für den weiteren Wachstumskurs Verstärkung in die Geschäftsleitung geholt. Der langjährige kaufmännische Leiter, Uli Weller, ist seit Januar gleichberechtigter Geschäftsführer (wir berichten). Beide haben viel vor: 2025 soll Liqui Moly die Umsatzmilliarde einfahren.
Mit Blick auf das angekündigte Ende des Verbrennungsmotors in Europa unterstrich Hiermaier: "2035 ist das magische Datum für uns. Wir sind vorbereitet und wollen bis zu diesem Zeitpunkt zwei Milliarden Euro Jahresumsatz erreichen." Liqui Moly bringe immer mehr Produkte für E-Fahrzeuge sowie alternative Antriebe auf den Markt und dränge in Märkte sowie Segmente vor, "in denen Motoröl noch weit über das Jahr 2035 entscheidend für Mobilität und Wirtschaft sein wird".