Dekra kann auf ein "finanziell hervorragendes Jahr" zurückblicken. Dass der Umsatz um acht Prozent auf 4,1 Milliarden Euro kletterte und das bereinigte EBIT bei nunmehr 255,3 Millionen Euro (plus 12,8 Prozent) liegt, sei nicht zuletzt der Tatsache zu verdanken, dass man die Weichen mit der "Strategie 2025" schon frühzeitig gestellt und sich auf Zukunftstechnologien wie Elektromobilität oder Künstliche Intelligenz (KI) konzentriert habe, sagte der Vorstandsvorsitzende Stan Zurkiewicz am Donnerstag in Stuttgart.
Bestätigung als Weltmarktführer
Nach wie vor der größte Umsatzträger war auch im vergangenen Jahr das Geschäftsfeld der fahrzeugbezogenen Dienstleistungen. Mit 31,6 Millionen weltweit durchgeführten Inspektionen konnte Dekra seine Position als Branchenführer weiter festigen. Auch bei der Elektromobilität sieht man sich mit dem patentierten Batterietest gut aufgestellt, um Unsicherheiten im Hinblick auf Restlebensdauer und Leistungsfähigkeit entgegenzutreten und den Umsatz in diesem Bereich weiter zu steigern. Der Test deckt inzwischen 100 Fahrzeugmodelle ab und wurde bereits in zwölf europäischen Ländern ausgerollt.
- "Preiswerter erster Expertenblick": Dekra mit neuem Zustands-Check für Oldtimer
- Digitale Schadenabwicklung: Daten matchen, Zeit sparen
- Prüfgesellschaft: Dekra rechnet mit Umsatzplus
Potenzial sieht das Prüfriese auch beim automatisierten Fahren. "Unser Ziel ist es, Weltmarktführer in diesem Bereich zu werden", erklärte Zurkiewicz. In Klettwitz habe maein umfangreiches Testzentrum für automatisiertes und vernetztes Fahren geschaffen, mit dem sich die Sensoren der Assistenzsysteme auch unter schwierigen Bedingungen testen lassen.
In einem Pilotprojekt mit der Migros Bank und Gowago, einem Schweizer Online-Autoleasingunternehmen, hat Dekra außerdem erfolgreich die Genauigkeit und Zuverlässigkeit eines KI-Modells sichergestellt, das Fahrzeug-Restwerte berechnet. Kooperationspartner ist hierbei der Anbieter LatticeFlow. Bis 2025 soll der sich der Umsatz im Geschäftsfeld KI laut Zurkiewicz verfünffachen.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Für 2024 ist Dekra trotz der geopolitischen Krisen recht optimistisch. Das liegt zum einen an der guten Positionierung am Markt, zum anderen am soliden ersten Quartal, auf das man bereits zurückblicken kann. Um 2,5 Prozent sei man gegenüber dem Vorjahr gewachsen, betonte Zurkiewicz. "Unser starkes Kerngeschäft und unser Vorsprung bei Zukunftsthemen stimmen uns sehr zuversichtlich, sowohl beim Umsatz als auch bei der Marge zu wachsen und unsere strategischen Ziele zu erreichen."