Hunderttausende Autos sind auf deutschen Straßen mit einem erhöhten Unfallrisiko unterwegs. Mit dieser Schätzung weisen die Dekra-Kraftfahrzeug-Experten auf eine heimliche Gefahr im Straßenverkehr hin: Defekte Stoßdämpfer bergen unsichtbare Gefahren, vor allem in kritischen Situationen, in denen es auf sichere Reaktion beim Fahrer und im Fahrwerk des Autos ankommt.
Denn bei Notbremsungen, schnellen Ausweichmanövern, auf Bodenwellen und in einer Schlagloch-Serie sowie bei zügiger Kurvenfahrt können defekte, verschlissene oder ermüdete Stoßdämpfer ihrer Sicherheits-Aufgabe nicht mehr oder nur ungenügend folgen. Sie müssen jedes einzelne Rad am Boden halten und mit ihren Eigenschaften eines Schwingungsdämpfers für ununterbrochenen Straßenkontakt sorgen. Nur so bleiben Bremsen, ABS sowie das ESP wirksam, nur so bieten Fahrwerk, Räder und Reifen die nötigen Seitenführungskräfte auf und das gefährliche Ausbrechen kann vermieden werden.
Das Problem: Der Fahrer kann häufig nicht auf das drohende Lebensende seiner Stoßdämpfer im Auto reagieren. Fatalerweise merkt er es in vielen Fällen gar nicht: "Der Verschleiß verläuft schleichend, der Fahrer gewöhnt sich an ein Nachlassen der Dämpferwirkung," sagt Dekra-Sachverständiger Jörg Sautter.
Dabei gibt es durchaus Warnsignale vom Dämpfer: Schwammiges Verhalten des Autos, flatterndes Lenkrad, ungleichmäßig abgenutzte Reifen, die Karosserie wippt nach dem Herunterdrücken nach oder auch ein Öl-Austritt am Dämpfer. Bei einer HU prüft der Dekra-Ingenieur Stoßdämpfer auf Auffälligkeiten. Er empfiehlt, nach 80.0000 Kilometern eine Stoßdämpfer-Prüfung beim Fachmann. Damit die Beine des Autos immer auf der Straße bleiben. (mid/wp)